Auf einen Blick

  • Bereite mindestens 20-30% des Kaufpreises als Eigenkapital vor, um Immobilien zu erwerben
  • Berücksichtige Nebenkosten wie Maklerprovision, Grunderwerbsteuer und Notargebühren in Deinem Finanzierungsplan
  • Nutze Anlagemöglichkeiten wie Bausparverträge, langfristige Sparverträge und ETFs, um Dein Eigenkapital effizient aufzubauen
  • Finanziere deine Immobilie auch ohne Eigenkapital, wenn Du ein sicheres Einkommen hast und die Zinsen niedrig sind

Die Finanzierung einer eigenen Immobilie setzt sich aus den beiden Komponenten des Eigenkapitals und Fremdkapitals zusammen. Während das Fremdkapital den bereitgestellten Kredit beschreibt, bringst Du das Eigenkapital selbst ein. Hierbei handelt es sich üblicherweise um Sparvermögen, welches Du in den vergangenen Jahren aufgebaut hast.

Um den Hauskauf zu verwirklichen, besteht der allgemeine Rat, zwischen 20 und 30 Prozent an Eigenkapital bereitzustellen. Je nach Finanzierungssumme handelt es sich schnell um einen Betrag im sechsstelligen Bereich.

Eigenkapital Sparrechner

Wie viel Eigenkapital kannst Du ansparen?

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Verfügbares Eigenkapital nach Ende der Sparphase

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Wie schaffst Du es, so viel Eigenkapital anzusparen und welche Möglichkeiten stehen Dir hierfür zur Verfügung? Befolge die nachstehenden Tipps, um schnell und effizient das Eigenkapital anzusparen, damit dem Hauskauf nichts mehr im Wege steht.

Notwendiges Eigenkapital

  • ca. 20 bis 30 Prozent des Kaufpreises
  • Sämtliche Nebenkosten aus Eigenkapital zahlen

Wege zum Aufbau des Eigenkapitals

  • Bausparvertrag
  • Langfristige Sparverträge
  • Anlage in Tagesgeldkonten oder ETFs
  • Erbschaft oder Schenkung
  • Vorhandene Immobilie beleihen

Ein Drittel des Kaufpreises als Eigenkapital ansparen

Zunächst solltest Du einen genauen Überblick darüber erhalten, wie hoch die eigene Sparsumme eigentlich ausfallen soll. Denn das Ziel vor Augen zu haben hilft bei der Kalkulation der Sparrate und sorgt eher dafür, dass Du diszipliniert das Geld monatlich zurücklegst. Ohne eine konkrete Zielsumme, ist der Verlockung größer, höhere Konsumausgaben zu tätigen und mal einen Monat kein Geld zum Aufbau des Eigenkapitals zu verwenden.

Nebenkosten Hauskauf
Eigenkapital plus Nebenkosten

Der Anteil des Eigenkapitals beträgt im Allgemeinen zwischen 20 und 30 Prozent des Immobilienpreises. Zusätzlich musst Du die Nebenkosten aus Deinem Eigenkapital begleichen, welche rund 10 Prozent der Kaufsumme betragen.

Möchtest Du Dir den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen, dann sei Dir bewusst, welche Kosten beim Hauskauf eigentlich anfallen. Denn der Immobilienpreis ist keinesfalls das Ende der Fahnenstange, sondern es warten noch eine Reihe von Nebenkosten beim Hauskauf auf Dich, die Du berücksichtigen musst.

  • Maklerkosten

Wurde der gesamte Verkaufsprozess von einem Makler begleitet, erhält dieser eine Provision. Diese ist prozentual abhängig vom Kaufpreis und für Dich als Käufer kommen dabei einige Prozent zustande. Günstiger ist es natürlich, wenn der Hausverkauf ohne Makler durchgeführt wird. Dies lässt sich jedoch kaum beeinflussen, wenn der Verkäufer auf einen Makler an Seiner Seite besteht.

  • Grunderwerbsteuer

Der Erwerb eines Grundstückes ist mit dem Zahlen der Grunderwerbsteuer[1]https://www.finanztip.de/grunderwerbsteuer/ verbunden. Diese variiert leicht je nach Bundesland und beträgt ebenfalls wenige Prozent. Die Höhe der Steuerlast richtet sich rein nach der Bemessung des Grundstückes und liegt zwischen 3,5 und 6,5 Prozent.

  • Notargebühren

Für den Immobilienkauf ist stets eine Begleitung des Notars erforderlich. Anders als beim Makler, besteht hier keine Wahlfreiheit, auf den Notar zu verzichten. Gesetzlich ist diese rechtliche Unterstützung vorgesehen, um keine Partei unfair zu benachteiligen. Die Gebühren des Notars sind im Gerichts- und Notarkostengesetz[2]https://www.notar.de/der-notar/berufsrecht/gerichts-und-notarkostengesetz-gnotkg (GNotKG) festgehalten und nicht verhandelbar. Sie betragen durchschnittlich 1,5 Prozent der Kaufsumme.

  • Umzugskosten

Nicht direkt zu den Kaufnebenkosten, aber dennoch erwähnenswert sind die Umzugskosten. Denn im neuen Haus möchtest Du Dich wohlfühlen und einen Teil der vorhandenen Möbel mitnehmen. Neben den reinen Umzugskosten fallen auch Kosten für die neue Einrichtung an. Insbesondere eine neue Küche ist ein großer Kostenpunkt, den Du berücksichtigen musst. So sind für den neuen Hausstand schnell bis zu 50.000 Euro fällig, damit die eigenen vier Wände den gewünschten Komfort bieten.

  • Der Eigenkapitalanteil

Als Faustregel gilt, dass Du die Kaufsumme mit etwas weniger als einem Drittel aus eigenen Mitteln stemmen solltest. Für einen Kaufpreis einer Immobilie von 600.000 Euro wäre somit ein Eigenkapital in Höhe von 200.000 Euro sinnvoll.

Zusätzlich musst Du jedoch die Nebenkosten beachten. Diese betragen zwischen gerne mehr als 10 Prozent der eigentlichen Kaufsumme und sind ebenfalls vom Eigenkapital zu tragen. Im vorliegenden Beispiel bedeutet dies, dass zu den 200.000 Euro noch rund 60.000 Euro allein für die Nebenkosten erforderlich sind. Des Weiteren möchtest Du noch die neue Einrichtung bezahlen und ein Puffer erweist sich bei der Finanzierung ebenfalls als sinnvoll.

Somit solltest Du beim Immobilienkauf mit einer Kaufsumme von 600.000 Euro wenigstens 300.000 Euro an Eigenkapital vorweisen. Dadurch erhältst Du eine höhere Sicherheit und es besteht weniger das Risiko, dass Du die monatliche Rate nicht mehr bedienen kannst.

Wege zum Aufbau des Eigenkapitals bei der Baufinanzierung

Wie Du im vorliegenden Beispiel erkennst, ist zur Finanzierung eines durchschnittlichen Eigenheims wesentlich mehr Eigenkapital erforderlich, als Du vorher wahrscheinlich geschätzt hättest. Die Nebenkosten sowie ein Sicherheitspuffer sind wichtige Punkte, die Du nicht vernachlässigen darfst.

Effektiv das Einkommen verwenden
Effektiv das Einkommen verwenden

Möchtest Du in den nächsten Jahren den Kauf einer Immobilie realisieren, solltest Du Dein Einkommen so effektiv wie möglich verwenden, um das Eigenkapital aufzubauen. Nutze einen Bausparvertrag, das Tagesgeldkonto oder ETFs zum Vermögensaufbau, damit mehr Eigenkapital zur Verfügung steht.

Nachstehend erhältst Du Tipps, zum effektiven Eigenkapital Aufbauen. So gelingt es Dir, Deine Einkünfte möglichst sinnvoll zu nutzen, um in den nächsten Jahren den Traum vom Wohneigentum zu verwirklichen.

Bausparvertrag

Als reine Geldanlage besitzt der Bausparvertrag einen eher zweifelhaften Ruf. Denn eigentlich gut gemeint, ist er zum Vermögensaufbau kaum geeignet.

Planst Du jedoch konkret ein Bauvorhaben in den nächsten Jahren, könnte der Bausparvertrag eine sinnvolle Investition darstellen. Insbesondere durch staatliche Zulagen und Förderungsmöglichkeiten setzt Du Dein eigenes Kapital besonders effektiv ein.

Achte bei der Gestaltung des Vertrages darauf, dass dieser möglichst flexibel gehalten ist. Dadurch kannst Du jegliches zusätzliche Kapital direkt einbringen und später als Eigenkapital verwenden.

Langfristige Sparverträge

Die gesetzliche Rente ist mit einigen Unsicherheiten verbunden. Aufgrund der demografischen Entwicklung sind die Erwartungen an die Rentenhöhe eher gering. Um der Altersarmut zu entgehen[3]https://www.malteser.de/dabei/information-tipps/altersarmut-in-deutschland-ein-ueberblick.html, könntest Du privat vorsorgen.

Hierfür stehen Dir etwa die Riesterrente eine Lebensversicherung oder andere private Rentenversicherungen zur Verfügung. Diese zählen ebenfalls zum Eigenkapital und helfen dabei, Vermögenswerte aufzubauen.

So solltest Du diese Werte ebenfalls bei der Finanzierung angeben, da sie als Sicherheitsleistung gelten. Sie sind zwar zum Zeitpunkt der Baufinanzierung noch illiquide, aber gewähren während der Kreditlaufzeit eine höhere Sicherheit vor einem Zahlungsausfall.

Investition des Geldes

Das Geld während der Ansparphase einfach unter das Kopfkissen zu legen oder in ein Sparschwein zu werfen, ist keine gute Idee. Denn die Inflation reduziert den Wert des Geldes[4]https://www.test.de/Inflation-Einfach-erklaert-5820518-0/, sodass real jedes Jahr ein Verlust von wenigen Prozent auftritt. Besser ist es, wenn Du das Geld so anlegst, dass Du wenigstens einen Inflationsschutz erhältst. Im besten Fall erwirtschaftest Du sogar noch eine Rendite, sodass der Wert zunimmt.

  • Tagesgeldkonto

Möchtest Du innerhalb der nächsten fünf Jahre den Bau des Eigenheims realisieren, ist es ratsam das Geld auf dem Tagesgeldkonto aufzubewahren. Hierbei sind die Zinsen immerhin so hoch, dass diese die Inflation ausgleichen. Du erzielst zwar keinen Gewinn, verhinderst aber einen Verlust. Zudem kannst Du jederzeit auf das Tagesgeldkonto zugreifen und über die Summe verfügen.

  • ETFs

Ist der Zeithorizont für den Hauskauf noch länger, bietet sich die Investition in ETFs an. Diese erwirtschaften, nach Abzug der Inflation, eine durchschnittliche Rendite von ca. 5 Prozent im Jahr. Du erhältst somit ordentlich Zinsen auf die Sparraten und profitierst vom Zinseszins-Effekt.

Sei Dir jedoch bewusst, dass bei fallenden Kursen der Wert abnimmt und somit Schwankungen zu erwarten sind. Für eine langfristige Investition lohnt sich dieser Sparplan und überzeugt mit niedrigen Kosten.

Erbschaft oder Schenkung

Leichter ist es, wenn Du beim Eigenkapital Ansparen nicht komplett auf Dich allein gestellt bist. Möglicherweise haben Deine Eltern oder andere nahe Verwandte etwas Geld zurückgelegt, welches für Dich im Erbfall eine Unterstützung darstellen sollte.

Planst Du den Hauskauf, könntest Du darum bitten, das Erbe vorzuziehen. Steuerlich ergeben sich hieraus keine Nachteile und noch zu Lebzeiten besteht eine sinnvolle Verwendung für das Geld. So können Familien gemeinsam nachhaltige Vermögenswerte aufbauen.

Vorhandenes Haus beleihen

Hast Du den Luxus bereits eine abbezahlte Immobilie zu besitzen, dient dieses ebenfalls als Sicherheit. Du könntest das vorhandene Haus beleihen, um dadurch einen Kredit zu günstigeren Konditionen zu erhalten. Das vorhandene Geld zählt dann ebenfalls als Eigenkapital für die Finanzierung der zweiten Immobilie.

Sei Dir dabei aber bewusst, dass Du jetzt monatlich zwei Raten bedienen musst. Insgesamt betrachtet ist dies zwar günstiger, doch musst Du weiterhin Dein Budget genau unter Kontrolle behalten.

Haushaltsbuch führen

Weiterhin musst Du beim Aufbau des Eigenkapitals Deine Einnahmen und Ausgaben genau im Blick haben. Führe ein Haushaltsbuch, um unnötige Käufe aufzudecken und mehr Geld in die Sparraten zu investieren.

Selbst wenige Euro pro Monat wachsen über die Jahre zu einer beträchtlichen Summe an. Diese können den Unterschied ausmachen, ob eine Zustimmung oder Ablehnung der Baufinanzierung erfolgt.

Haushaltsbuch führen
Überblick über die Einnahmen und Ausgaben

Wofür gibst Du Dein Geld jeden Monat aus und lässt sich die Sparsumme erhöhen? Mit einem Haushaltsbuch erhältst Du eine genaue Übersicht und deckst unnötige Ausgaben auf. So gelingt es Dir mehr Geld für das Eigenkapital zurückzulegen.

Lebe so sparsam wie möglich, um jegliches verfügbare Einkommen in den Sparplan zu investieren. Es ist zwar eine Zeit der Entbehrlichkeit, doch wartet am Ende das Traumhaus auf Dich. Dies stellt ein lohnenswertes Ziel dar, sodass es sich lohnt, einige Jahre die Konsumausgaben minimal zu halten.

Wohneigentum ohne Eigenkapital finanzieren

Der Grundsatz, dass Eigenkapital zur Baufinanzierung erforderlich ist, entspricht nur der halben Wahrheit. Denn unter bestimmten Voraussetzungen ist auch der Immobilienkauf ohne Eigenkapital möglich.

  • Niedriges Zinsumfeld

Eine Vollfinanzierung der Immobilie war in Zeiten des Niedrigzins keine Seltenheit. Bei Zinsen von weniger als 1 Prozent, fallen diese selbst über langjährige Betrachtung kaum ins Gewicht. Der Unterschied zwischen 0 und 30 Prozent Eigenkapital war bei der monatlichen Rate überschaubar.

Dies hat dazu geführt, dass es möglich war, die Ansparphase komplett zu überspringen. Ist der Zins über die nächsten 10 Jahre festgeschrieben, ist in dieser günstigen Zinsumgebung der Kauf auch ohne Eigenkapital möglich.

  • Sicheres Einkommen

Als weitere Voraussetzung besteht beim Kauf ohne Eigenkapital, dass eine einwandfreie Kreditwürdigkeit vorliegt. Es dürfen keinerlei negative Schufa-Einträge vorliegen. Ebenso muss das Einkommen sicher sein.

Dies erschwert die Vollfinanzierung für Selbstständige, während Beamte davon profitieren. Sie gelten als praktisch unkündbar, sodass ein Zahlungsausfall unwahrscheinlich ist.

Bei niedrigen Bauzinsen und einem sicheren Einkommen spielt das Eigenkapital eine untergeordnete Rolle. Insofern Du die monatliche Rate bedienen kannst, ist auch eine Finanzierung ohne Eigenkapital denkbar.

Eigenkapital ansparen, um den Wohntraum zu verwirklichen

Der Kauf einer eigenen Wohnung oder des Hauses stellt für einige Personen die Verwirklichung des Lebenstraumes dar. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl als Immobilienbesitzer in den eigenen vier Wänden zu leben und sich dort frei entfalten zu können.

Neben der höheren Lebensqualität baust Du mit dem Eigenheim auch nachhaltige Vermögenswerte auf, die den nachfolgenden Generationen zugutekommen. Doch um an das Eigentum zu gelangen, ist ein gewisser Anteil an Eigenkapital erforderlich. Dieser beträgt rund 20 bis 30 Prozent des Kaufpreises zuzüglich der Nebenkosten beim Hauskauf.

Setze Dich frühzeitig mit der Baufinanzierung auseinander und spare lieber jetzt als morgen, um genügend Eigenkapital aufzubauen. Nutze einen Bausparvertrag sowie weitere Strategien, um das eigene Geld so effektiv wie möglich zu vermehren.

Planst Du erst langfristig den Kauf einer Immobilie, lohnt sich die Anlage in ETFs, um dort eine Rendite zu erwirtschaften. Andernfalls würde die Inflation den Wert Deines Sparvermögens vernichten und Du einen Verlust erleiden.

Indem Du die hier präsentierten Tipps berücksichtigst, baust Du genügend Eigenkapital auf, damit die Baufinanzierung auf sicheren Beinen steht. So ist die Bank als Kreditgeber eher davon überzeugt, Dir das Fremdkapital zur Verfügung zu stellen und Du bist Deinem neuen Zuhause einen deutlichen Schritt näher gekommen.

Häufige Fragen

Eigenkapital aufzubauen, erfordert finanzielle Disziplin und Planung. Es beginnt mit der Einsparung von Einkommen, das in verschiedene Anlageoptionen wie Aktien, Anleihen oder Immobilien investiert wird. Zudem solltest Du immer ein Auge auf Deine Ausgaben haben und unnötige Kosten vermeiden. Über die Zeit akkumuliert sich Dein angespartes und investiertes Geld zu einem beträchtlichen Eigenkapital.

Mit 30 Jahren sollte das angestrebte Eigenkapital mindestens dem Jahresgehalt entsprechen. Wenn Du also beispielsweise 40.000 € pro Jahr verdienst, solltest Du idealerweise 40.000 € Eigenkapital besitzen.

Bei einem Kaufpreis von 600.000 € für eine Immobilie empfehlen Experten oft ein Eigenkapital von mindestens 20 %. In diesem Fall bedeutet das, Du solltest rund 120.000 € Eigenkapital plus die Kaufnebenkosten angespart haben, bevor Du eine solche Investition tätigst.

Die Dauer der Abzahlung einer Schuld von 200.000 € hängt stark vom gewählten Zinssatz und der monatlichen Rate ab. Bei einer Annuität von 1.000 € pro Monat und einem Zinssatz von 2% würde es ungefähr 22 Jahre dauern, die Schuld vollständig zu begleichen.