Auf einen Blick

  • Eine Restschuldversicherung bei der Baufinanzierung sichert Darlehensnehmer gegen Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit und andere Schicksalsschläge ab
  • Die Restschuldversicherung übernimmt bei Versicherungsfall die Zahlung der Kreditrate
  • Die Restschuldversicherung besitzt verschiedene Vor- und Nachteile, wie hohe Kosten und versteckte Klauseln
  • Alternativen zur Restschuldversicherung sind die Risikolebensversicherung sowie die Anpassung der Finanzierungskonditionen

Die Finanzierung einer Immobilie ist mit der Hoffnung verbunden, die Raten über die gesamte Dauer immer pünktlich zu zahlen. Hierzu wird vorab ein genauer Plan erstellt und kalkuliert, ob das Darlehen mit dem eigenen Budget vereinbar ist.

Obwohl das Kreditrisiko weitläufig bewertet wird, bestehen verschiedene Unsicherheiten. Diese betreffen die Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit oder anderweitige Schicksalsschläge.

Eine Restschuldversicherung springt immer dann ein, wenn es Dir als Darlehensnehmer nicht mehr möglich ist, die Raten zu bedienen. Damit ist eine Fortsetzung der Finanzierung gesichert und es droht nicht der Verlust des Eigenheims.

Ist der Abschluss einer Restschuldversicherung im Rahmen der Baufinanzierung sinnvoll und welche Risiken lassen sich damit abdecken? Erfahre in diesem Beitrag umfassend, ob solch eine Absicherung in Deiner Situation ihren Zweck erfüllt.

Schutz dank Restschuldversicherung bei der Baufinanzierung

Im Rahmen der Immobilienfinanzierung bist Du wahrscheinlich in Kontakt mit verschiedenen Versicherungen gekommen. So schützen Dich eine Arbeitslosigkeitsversicherung[1] oder eine Risikolebensversicherung[2], wenn das Einkommen nicht mehr genügt, um die Raten zu bedienen.

In diese Riege reiht sich auch die Restschuldversicherung ein. Ihr Nutzen besteht darin, dass sie in bestimmten Fällen die Zahlung der Kreditrate übernimmt. Sie nimmt Dir die Angst vor einem Verlust des Eigenheims, wenn Du nicht mehr in der Lage bist, die Raten zu zahlen.

Bank übernimmt Raten
Ratenübernahme in Notsituation

Gelingt es Dir aufgrund verschiedener Umstände nicht mehr die Rate für die Immobilie zu zahlen, springt die Restschuldversicherung ein. Sie greift immer dann, wenn etwa aufgrund einer Erkrankung, der Arbeitslosigkeit oder eines Todesfalls es nicht mehr möglich ist, die Rate zu bedienen.

Die Restschuldversicherung ist speziell auf die Immobilienfinanzierung zugeschnitten. Wie der Name es vermuten lässt, bezieht sie sich auf den noch offenen Kreditvertrag. Die Versicherungssumme entspricht den noch ausstehenden Raten. Sie ist demnach flexibel und anders als bei einer Risikolebensversicherung erhältst Du keinen festen Betrag ausgezahlt.

Sollte der Versicherungsfall eintreten, übernimmt die Restschuldversicherung die Zahlung der Raten. Somit bist Du in dieser schwierigen Zeit wenigstens eine Sorge los.

Versicherbare Risiken durch die Restschuldversicherung

Die Baufinanzierung ist von verschiedenen Risiken bedroht. Diese beziehen sich in der Regel auf die Möglichkeit, ein ausreichendes Einkommen zu erwirtschaften. Sollte hier ein tief schneidendes Ereignis zu einem Verdienstausfall führen, lässt sich dies üblicherweise mit der Restschuldversicherung absichern.

Todesfall

Im Todesfall geht rein rechtlich der Kredit sowie die Immobilie auf die Erben über. Diese müssen weiterhin die Raten zahlen, erhalten im Gegenzug aber einen Anteil am Eigenheim.

Insbesondere für Hinterbliebene ist der Todesfall sowohl emotional als auch finanziell schwer zu verkraften. Um während der Trauerbewältigung nicht noch mit einem möglichen Verlust des Hauses zu kämpfen, könnte hierfür die Restschuldversicherung abgeschlossen werden.

Die Restschuldversicherung sichert im Todesfall die Zahlung der kompletten Raten zu. Hinterbliebene müssen sich keine weiteren Gedanken mehr über die Finanzierung machen.

Arbeitsunfähigkeit

Obwohl der eigene Arbeitsplatz als sicher gilt, könnte die Gesundheit der Erwerbstätigkeit entgegenstehen. Mittlerweile gelten psychische Erkrankungen als Hauptursache für die Berufsunfähigkeit[3], sodass keinesfalls nur schwer, körperlich arbeitende Personen von diesem Gesundheitsrisiko betroffen sind.

Entsprechend könnte die Restschuldversicherung zur Absicherung der Berufsunfähigkeit oder der Dienstunfähigkeit abgeschlossen werden. Sie übernimmt die Zahlung der Raten, wenn Kreditnehmer nicht mehr arbeitsfähig sind.

Arbeitslosigkeit

Die Immobilienfinanzierung ist teilweise für einen Zeitraum von bis zu 30 Jahren ausgelegt. Innerhalb einer solch langen Zeit können tiefgreifende Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt eintreten. Die Arbeitslosigkeit ist bei einer solch langen Betrachtung ein ernst zu nehmendes Risiko.

Die Restschuldversicherung greift dann, wenn die Arbeitslosigkeit unverschuldet eingetreten ist. Also eine Kündigung des Arbeitgebers ohne eigenes Verschulden erfolgte. Kündigst Du als Arbeitnehmer selbst, ist die Versicherungsleistung meist ausgeschlossen.

Zu prüfen ist, ob die Restschuldversicherung auch im Falle der Nichtverlängerung eines befristeten Arbeitsvertrages greift. Dies ist in den jeweiligen Verträgen individuell vereinbart, sodass Du inhaltlich darauf achten musst.

Scheidung

Die Baufinanzierung geht mit einer solch hohen finanziellen Verpflichtung ein, dass diese für eine Person kaum stemmbar ist. Daher sind meistens beide (Ehe-)Partner im Darlehensvertrag eingetragen.

Kommt es zur Trennung, besteht die Frage, wie der langfristige Umgang mit den Kreditraten bei der Scheidung ist. Zwar haften beide Darlehensnehmer als Gesamtschuldner, weshalb theoretisch die Verpflichtung besteht, die gesamten Raten zu zahlen, doch ist dies finanziellen kaum durchführbar.

Kredit bei Scheidung
Kreditraten bei Scheidung

Kommt es zur Scheidung, ist das Eigenheim für die verbliebene Person kaum mehr zu finanzieren. Die Restschuldversicherung könnte eine Absicherung darstellen und die Rate übernehmen.

Mit dem Auszug des Ex-Partners und der Aufteilung des Haushalts, ist das Eigenheim kaum mehr zu halten. Dann ist die Restschuldversicherung eine praktische Lösung, um sich gegen solch ein Risiko abzusichern.

Kritik an der Restschuldversicherung

Auf den ersten Blick mag die Restschuldversicherung wie ein sinnvolles Instrument aussehen, um sich vor einem Ausfall der Kreditraten abzusichern. Dadurch besteht die Hoffnung, dass das Eigenheim auf einem sicheren Fundament steht und selbst in schwierigen Situationen nicht von einer Zwangsversteigerung bedroht ist.

In der Praxis ist jedoch einige Skepsis im Umgang mit der Restschuldversicherung angebracht. Folgende Kritikpunkte musst Du beachten, bevor Du solch eine Versicherung abschließt.

Kein standardisiertes Versicherungsprodukt

Bezüglich der Gestaltung der Restschuldversicherung besteht kein einheitlicher Standard. Jeder Versicherungsanbieter variiert die Versicherungsbedingungen und die Konditionen. Dadurch ist eine Vergleichbarkeit auf dem Markt schwer und als Laie sind die Vertragsbedingungen nicht immer zu durchschauen.

Bevor Du den Vertrag unterzeichnest, solltest Du diesen ganz genau lesen. Im Zweifel ist der Rat eines unabhängigen Experten gefragt, um eine Einschätzung zur Sinnhaftigkeit der Versicherung vorzunehmen.

Relativ hohe Kosten

Für den Versicherungsnehmer entstehen durchschnittlich immer Mehrkosten. Dieser Versicherungsprämie steht die gewonnene Sicherheit gegenüber, sodass sich der Abschluss im Einzelfall lohnt.

Bei der Restschuldversicherung stehen die Leistungen und Kosten zumeist in einem besonders ungünstigen Verhältnis. Da die Konditionen nicht standardisiert, sondern individuell vereinbart wurden, bestehen häufig Klauseln, auf diese sich der Versicherungsgeber beruft, um die Zahlung zu verweigern.

Eigentlich möchtest Du im Versicherungsfall die vereinbarte Leistung erhalten, doch in der Praxis erweist sich dies als schwierig. Daher ist gleichermaßen der Abschluss einer Rechtsschutzversicherung angebracht, um notfalls die Leistung gerichtlich einzufordern.

Geringe Transparenz bei Abschluss der Immobilienfinanzierung

Teilweise koppeln Finanzierungsanbieter die Restschuldversicherung direkt an die Immobilienfinanzierung. Sie gilt zuweilen als Voraussetzung für die Kreditzusage, sodass kaum eine Wahlfreiheit besteht.

Dies führt dazu, dass die Kosten der Restschuldversicherung eigentlich den Kreditkosten hinzuzurechnen sind. Der sich daraus ergebene Zinssatz ist womöglich nicht mehr konkurrenzfähig und ein alternativer Anbieter wäre günstiger.

Da solch eine separate Aufführung nicht vorgenommen wird, handelt es sich um versteckte Kosten, die selten als solche wahrgenommen werden. Sei Dir bewusst, dass eine verpflichtende Restschuldversicherung zu den Kreditkosten zu zählen ist und führe entsprechend den Marktvergleich durch.

Wartezeit beachten

Mit der Restschuldversicherung möchtest Du einen maximalen Schutz erhalten. Sollte der Versicherungsfall kurz nach der Unterzeichnung des Vertrags eintreten, musst Du beachten, dass der Versicherungsschutz erst nach einer festgelegten Wartezeit besteht.

Die Wartezeit beträgt üblicherweise zwischen 3 und 6 Monate. Erst nach diesem Zeitraum greift die Versicherung, falls Du darauf angewiesen bist.

Wartezeit Restschuldversicherung
Ausschluss sowie Wartezeit

Bei Vertragsunterzeichnung darfst Du üblicherweise noch keine Kenntniss über die Arbeitslosigkeit oder eine schwere Erkrankung haben. Diese sind meist vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Zudem ist eine Wartezeit von bis zu 6 Monaten üblich, bis die Restschuldversicherung ihre Wirkung entfaltet.

Zu beachten ist zudem, dass bei Abschluss der Restschuldversicherung noch nicht bekannt sein durfte, dass zukünftig die Arbeitslosigkeit eintritt. Hat der Arbeitgeber Dir bereits mitgeteilt, dass bald die Entlassung droht, könnte die daraus resultierende Arbeitslosigkeit nicht versichert sein.

Gleiches gilt auch bei Erkrankungen, die bereits bei Vertragsabschluss bestanden. Diese werden häufig ausgeschlossen, sodass Du genau beachten musst, welche Konditionen bei Deiner Restschuldversicherung bestehen.

Für diese Zielgruppen ist die Restschuldversicherung sinnvoll

Obwohl die Restschuldversicherung zunächst sinnvoll erscheint, ist genau zu prüfen, inwiefern Du davon profitieren würdest. Für folgende Personen ist die Absicherung der Immobilienfinanzierung in dieser Form zumeist nützlich.

  • Alleinverdiener für die Finanzierung

Ist das Einkommen im Haushalt ungleich verteilt und gilt eine Person als Haupt- oder Alleinverdiener, verteilt sich das Risiko nicht auf mehrere Schultern. Sie lastet auf einer Person, sodass eine Arbeitslosigkeit oder Arbeitsunfähigkeit mit schwereren Konsequenzen einhergeht.

Die Restschuldversicherung bietet bei solch einer Risikoallokation eine sinnvolle Lösung an. Insbesondere lindert sie die Angst vor der Arbeitslosigkeit, was insgesamt zu einem geringeren Stress führt.

  • Krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit

Die Restschuldversicherung ist in der Regel nicht mit einer Gesundheitsprüfung verbunden. Im Gegensatz zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist daher der Abschluss auch mit bestimmten Vorerkrankungen möglich.

Je nach Schwere der Vorerkrankung könntest Du jedoch verpflichtet sein, diese im Vorhinein anzugeben, sodass ein Ausschluss erfolgt. Hast Du das Gefühl, dass Dein allgemeiner Gesundheitszustand zu einer Arbeitsunfähigkeit führen könnte, bleibt dies im Rahmen der Restschuldversicherung für gewöhnlich unberücksichtigt.

  • Verbesserung der Bonität

Hast Du in den vergangenen Jahren eine Privatinsolvenz erfolgreich abgeschlossen, ist diese noch einige Jahre ersichtlich. Deine Bonität leidet darunter, sodass Kreditgeber davon absehen könnten, das Darlehen zu vergeben.

Die Restschuldversicherung wirkt sich positiv auf Deine Bonität aus. Denn sie gilt auch als Sicherheit für das Kreditinstitut. Allerdings muss Dein Einkommen hoch genug sein, um sowohl die Finanzierung als auch die Versicherungsgebühren leisten zu können.

Vor- und Nachteile der Restschuldversicherung bei der Baufinanzierung

Du überlegst, ob die Restschuldversicherung in Deiner Situation die richtige Absicherung darstellt? Dann erhältst Du folgend einen Überblick der Vor- und Nachteile, um auf einen Blick die wichtigsten Aspekte zu erfahren.

Vorteile

  • Schutz vor Ratenausfall
  • Verbesserung der Bonität
  • Weniger Sorgen vor Einkommenseinbußen

Nachteile

  • Hohe Vertragsgebühren
  • Inhaltliche Ausschlüss

Vorteile

  • Schutz vor Ratenausfall

Der wichtigste Vorteil besteht darin, dass die Restschuldversicherung Dir die Sicherheit der Ratenzahlungen gewährt. Ein Verlust des Eigenheims durch eine Zwangsversteigerung rückt in weite Ferne. Selbst in Ausnahmesituationen kannst Du Dir immerhin sicher sein, dass Dein Zuhause nicht in Gefahr ist.

  • Verbesserung der Bonität

Vor dem Abschluss der Immobilienfinanzierung wirkt sich die Restschuldversicherung positiv auf Deine Bonität aus. Dadurch steigt die Chance einer Kreditzusage und insbesondere Kreditnehmer mit unsicherem Einkommen oder mit einer geringen Kreditwürdigkeit in der Vergangenheit profitieren davon.

  • Weniger Sorgen vor Einkommenseinbußen

Die Zahlungsverpflichtungen vor Augen zu haben, könnte eine hohe mentale Belastung darstellen. Die Restschuldversicherung gewährt Dir die Sicherheit, dass auch bei Arbeitslosigkeit oder ähnlichen Einkommensbußen, die Zahlungsvereinbarung abgesichert ist. So musst Du Dir weniger Sorgen um Deine Arbeitssituation machen und bist in dieser Hinsicht weniger eingeschränkt.

Nachteile

  • Hohe Vertragsgebühren

Die Kosten der Restschuldversicherung stehen häufig in einem ungünstigen Verhältnis zur Versicherungssumme. Zwar könnte die Absicherung die Kosten rechtfertigen, doch besteht die Unsicherheit, ob es überhaupt zu einer Auszahlung der Versicherungsleistung kommt. Denn häufig wehren sich die Versicherungsgeber dagegen und verweigern zunächst den Versicherungsfall anzuerkennen.

  • Inhaltliche Ausschlüsse

Bei Abschluss des Vertrags ist genau zu prüfen, wie dieser inhaltlich gestaltet ist. Klauseln und Ausschlüsse könnten dem Versicherungsgeber eine Hintertür offenlassen, um die vereinbarte Versicherungssumme nicht zu leisten. Entsprechend musst Du genau den Inhalt kontrollieren und Dich über die Vertragsbedingungen informieren.

Restschuldversicherung kündigen

Bist Du mit der Versicherungsleistung nicht zufrieden und erscheinen die Kosten bei gründlicher Prüfung nicht im Rahmen zu sein, denkst Du über eine Kündigung der Restschuldversicherung nach. Wann ist diese zulässig und welche Optionen gibt es hierfür?

Widerrufsrecht

Als Verbraucher hast Du das Recht innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Versicherungsunterlagen den Vertrag zu widerrufen. Dabei berufst Du Dich auf (§ 8 des Versicherungsvertragsgesetz (VVG)[4]).

Dies entfaltet die gleiche Wirkung als hättest Du den Vertrag niemals unterschrieben. Zusätzliche Kosten dürfen Dir daraus nicht entstehen.

Kündigung bei Anschlussfinanzierung

Eine Kündigung ist auch dann möglich, wenn Du den Kredit umschuldest, eine Anschlussfinanzierung abschließt oder das Darlehen komplett getilgt ist. Da die Restschuldversicherung eng an den Kredit gekoppelt ist, führen derartige Veränderungen auch zur Möglichkeit der Kündigung.

Prüfung bei Anschlussfinanzierung
Prüfung bei Anschlussfinanzierung

Im Rahmen der Anschlussfinanzierung sind einige Anpassungen der Kreditkonditionen möglich. Insbesondere, wenn Du die Finanzierung bei einem externen Darlehensgeber abschließt, ist es zulässig die Restschuldversicherung beim bestehenden Kreditinstitut zu kündigen.

Ordentliche Kündigung

Darüber hinaus ist im Vertrag häufig die Option einer ordentlichen Kündigung vorhanden. Dabei musst Du die Fristen sowie mögliche Strafzahlungen beachten. Maßgeblich sind die Vertragsbedingungen, die Du bei Abschluss anerkannt hast.

Alternativen zur Restschuldversicherung

Die Restschuldversicherung ist nur eine Variante, um eine größere Sicherheit für die Finanzierung zu erhalten. Möglicherweise sind die folgenden Verfahrensweisen für Dich vorteilhafter?

Risikolebensversicherung

Geht es Dir in erster Linie um die Absicherung des Todesfalls, ist die Risikolebensversicherung[5] hierfür besser zugeschnitten. Es handelt sich um ein weitestgehend standardisiertes Versicherungsprodukt, sodass keine versteckte Fallen vorhanden sind.

Im Todesfall erhält die begünstigte Person die vereinbarte Versicherungssumme zur freien Verwendung. Diese sollte mindestens so hoch sein wie die Restschuld, um das offene Darlehen zu tilgen.

Zudem dient ein höherer Betrag zur Deckung der Lebenshaltungskosten. Auf diese Weise besteht ein umfassender Schutz, der über das Eigenheim hinausgeht.

Die Risikolebensversicherung ist für gewöhnlich günstiger, deckt allerdings hauptsächlich den Todesfall ab. Daher könnte eine Berufsunfähigkeitsversicherung erforderlich sein, falls auch diese Risiken absichern möchtest.

Anpassung der Finanzierungskonditionen

Sollte es zu Zahlungsschwierigkeiten kommen, bestehen verschiedene Wege, damit umzugehen. Hast Du keine Versicherung, die die Leistung übernimmt, ist eine Zwangsversteigerung nicht die direkte Folge.

Zunächst solltest Du Dich an die Bank wenden und Deine Situation schildern. Sind die Einkommensbußen nur vorübergehend oder langfristig?

Tritt plötzlich die Arbeitslosigkeit ein, könntest Du die Raten aussetzen und dadurch eine Entlastung erhalten. Mit Beginn der neuen Tätigkeit setzt die Zahlung wieder fort, sodass der Bank kein Schaden entstanden ist.

Ist langfristig absehbar, dass Dein Einkommen sinkt, könntest Du die Tilgungsrate reduzieren. Damit senkst Du ebenfalls die monatliche Rate, wobei die Finanzierungsdauer zunimmt. Da die Tilgung geringer ausfällt, verlängert sich entsprechend der Kredit.

Mit der Restschuldversicherung vor dem Zahlungsausfall schützen

Die monatlichen Raten der Immobilienfinanzierung sind von verschiedenen Risiken bedroht. Ein Todesfall, die Arbeitslosigkeit oder die Arbeitsunfähigkeit sorgen für Einkommenseinbußen, sodass die Rate nicht mehr bedienbar erscheint.

Um dennoch nicht kurz vor einer Zwangsversteigerung zu stehen, könnte die Restschuldversicherung als Absicherung geeignet sein. Diese übernimmt in solchen Fällen die Zahlungen, sodass das Eigenheim nicht in Gefahr ist.

Vergleiche unterschiedliche Restschuldversicherungen und achte genau auf die Versicherungsbedingungen. Ob sich der Abschluss lohnt, musst Du selbst für Dich entscheiden und dabei neben den finanziellen Aspekten auch dem eigenen Gefühl vertrauen, ob die höhere Sicherheit die Versicherungsgebühren wert ist.

Häufige Fragen

Die Kosten einer Restschuldversicherung variieren je nach individuellen Faktoren wie Kreditbetrag, Laufzeit, Alter und Gesundheitszustand des Versicherten. Durchschnittlich liegen die Kosten jedoch zwischen 10 und 15 Prozent der Kreditsumme.

Eine Restschuldversicherung ist besonders dann sinnvoll, wenn Du hohe finanzielle Verpflichtungen hast, die im Falle Deines Ausfalls schwer von Deinen Angehörigen getragen werden könnten. Ebenso ist sie empfehlenswert bei unsicheren Einkommensverhältnissen oder hohen Kreditsummen.

Ist der Kredit vollständig abbezahlt, endet in der Regel auch der Versicherungsschutz der Restschuldversicherung. Dies bedeutet, dass keine weiteren Beiträge zu zahlen sind und keine Leistung mehr in Anspruch genommen werden kann.

Eine Restschuldversicherung dient dem Schutz des Kreditnehmers und seiner Angehörigen. Sie greift bei Arbeitsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit oder Tod des Versicherten und übernimmt dann die Tilgung der noch offenen Kreditschuld. Somit wird eine finanzielle Belastung vermieden und die finanzielle Sicherheit gewährleistet.

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Über den Autor

Sebastian Jacobitz

Sebastian Jacobitz Baustelle

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