Auf einen Blick

  • Altbauten sind anfälliger für Schimmel durch unzureichende Dämmung und bauliche Mängel
  • Schimmelsporen gedeihen auf feuchtwarmen Oberflächen, Schimmelbildung beeinflusst Atemwege und kann Kopfschmerzen verursachen
  • Schimmelbekämpfung: Feuchtigkeit entziehen, hochprozentigen Alkohol oder Schimmelentferner anwenden, Schimmel abwischen
  • Vorbeugung: Häufiges Stoßlüften, Mindesttemperaturen halten, bauliche Mängel beheben

Eine Altbauwohnung überzeugt mit Ihrem einzigartigen Charme. Hohe Decken schaffen ein Gefühl der Freiheit, während die Mieten häufig überschaubar sind. Doch mit Altbauten sind auch Nachteile verbunden, die sie anfälliger für Schimmel machen.

Wohnst Du selbst im Altbau, musst Du besonders vorsichtig sein. Denn die Gebäude sind oftmals nur unzureichend gedämmt und weisen Mängel auf, die das Auftreten des Schimmels begünstigen.

Nutze die nachstehenden Tipps, um einem Schimmelbefall vorzubeugen und bereits vorhandene Flecken zu entfernen. Dann fühlst Du Dich in den eigenen vier Wänden wieder wohl, ohne diesem Gesundheitsrisiko aufgrund des Schimmels in der Wohnung ausgesetzt zu sein.

Schildere Dein Schimmelproblem und wir finden die passende Fachfirma

kostenlos & unverbindlich

Ursachen für den Schimmel in der Altbauwohnung

Die Schimmelsporen sind nicht exklusiv ein Problem im Altbau. Sie befinden sich zu einem geringeren Anteil in der Raumluft jeder Wohnung. Finden sie allerdings keinen geeigneten Nährboden vor, ist ihre Anwesenheit gefahrlos.

Problematisch wird es, wenn die Sporen auf eine feuchtwarme Oberfläche treffen. In solch einer Umgebung gedeiht der Schimmelpilz und vermehrt sich.

Gesundheitlich ist hierbei der Einfluss der Mykotoxine[1] zu beachten. Dies sind Giftstoffe, die zu verschiedenen Symptomen führen, die hauptsächlich die Atemwege betreffen. Stellst Du einen muffigen Geruch fest, musst Du morgens häufiger husten oder treten Kopfschmerzen ohne ersichtlichen Grund auf, könnte dies auf einen Schimmelbefall hinweisen.

In Altbauten stellt der Schimmel aufgrund verschiedener Ursachen ein größeres Risiko dar. Beachte diese, um einem Schimmelbefall wirksam vorzubeugen.

Wärmeverluste

Schimmel fühlt sich überall dort wohl, wo eine höhere relative Luftfeuchtigkeit vorliegt. Dies sind überwiegend die Küche sowie das Badezimmer. Doch auch in den anderen Räumen der Wohnung ist die Schimmelpilzbildung nicht zu unterschätzen.

Schimmel am Fensterrahmen
Bildung von Kondensfeuchtigkeit

Je niedriger die Temperatur, desto geringer ist die Kapazität zur Aufnahme der Luftfeuchtigkeit. Altbauten sind üblicherweise schlechter gedämmt und mit einigen Wärmeverlusten verbunden. Daher ist dort die Bildung von Schimmel an den Fenstern oder entlang der Wärmebrücken besonders hoch.

Bei Altbauten sind die auftretenden Wärmeverluste meist verantwortlich dafür, dass Schimmel sich am Fenster oder den Wänden ausbreitet. Denn die niedrigere Temperatur führt dazu, dass dort der Taupunkt unterschritten wird. Es bildet sich Kondenswasser und nasse Fenster in der Mietwohnung sind die Folge.

Denn die kältere Luft ist nur eingeschränkt in der Lage, die Feuchtigkeit aufzunehmen. Im Altbau tritt neben den Fenstern der Schimmel hinter der Heizung auf. Dort sind die Wände häufig dünner bzw. schlechter gedämmt, sodass diese schneller auskühlen.

Mangelhafter Zustand

Verantwortlich für die Schimmelbildung könnten auch die alten Fenster oder Wärmebrücken sein. Sind die Fenster undicht, geht darüber Wärme verloren und die umliegenden Bereiche kühlen stärker aus. Auch in diesem Fall erkennst Du den Mangel anhand der Kondensfeuchtigkeit, die sich direkt auf der Scheibe oder am Rahmen bildet.

Hinsichtlich der Wärmebrücken bestand bei der Konstruktion von Altbauten noch kaum ein Bewusstsein. Konstruktionsbedingt tritt daher an bestimmten Bereichen ein größerer Wärmeverlust ein, welcher die Schimmelbildung begünstigt. Dazu gehören:

  • Auskragende Balkonplatten
  • Heizkörpernischen
  • Regenfallrohre an Außenwände
  • Ungedämmte Rollladenkästen

Solche Mängel bedürfen einer umfangreicheren Sanierung. Als Mieter ist dies allerdings nicht Deine Aufgabe, sondern der Vermieter ist hierfür verantwortlich.

Entdeckst Du den Schimmel trotz regelmäßigen Lüftens, dann zeige den Mangel Deinem Vermieter an. Möglichst ist zudem eine Mietminderung wegen des Schimmelbefalls, um einen größeren Druck zur Behebung der Mängel auszuüben.

Entfernung des Schimmels

Findest Du die Schimmelpilze in einer Altbauwohnung vor, gelingt die Entfernung auf eine vergleichbare Weise wie bei jedem anderen Wohnungstyp. Im ersten Schritt gilt es den Schimmelpilzen die Feuchtigkeit zu entziehen, sodass diese keinen geeigneten Nährboden mehr vorfinden. Danach ist die eigentliche Beseitigung vorzunehmen. Am besten befolgst Du die folgenden Schritte, um die Schimmelpilze rückstandslos zu entfernen.

  • Hochprozentigen Alkohol auftragen

Die Feuchtigkeit zu entziehen, gelingt am leichtesten mit dem Auftragen von hochprozentigem Alkohol. Dieser bindet das Wasser und trocknet den Untergrund aus. Den Schimmelsporen fehlt dadurch die feuchte Umgebung und sie sterben ab. Für diese Arbeit bietet sich Spiritus gegen Schimmel an.

Dies sorgt dafür, dass Du den Schimmel nicht einfach im Raum verteilst, wo dieser wieder einen neuen Ort finden könnte. Durch das Austrocknen verhinderst Du eine weitere Verbreitung.

  • Schimmelentferner anwenden

Alternativ zum hochprozentigen Alkohol ist auch die Nutzung von Schimmelentferner möglich. Hierfür stehen spezielle Produkte im Handel zur Verfügung. Sie neutralisieren ebenfalls die Schimmelpilze und erleichtern anschließend die Entfernung.

  • Schimmel mit Schwamm abwischen

Sind die Vorbereitungen abgeschlossen, geht es an die eigentliche Entfernung des Schimmels. Hierfür solltest Du unbedingt eine Maske, Schutzbrille sowie Handschuhe tragen. Öffne die Fenster, um einen effektiven Luftaustausch zu gewährleisten. Während der Beseitigung werden größere Mengen an Mykotoxine freigesetzt, sodass eine gewisse Vorsicht geboten ist.

Zukünftig dem Schimmelbefall vorbeugen

Ein Umzug steht für Dich nicht zur Debatte und einen erneuten Befall möchtest Du unbedingt verhindern. Die gute Nachricht ist, dass auch im Altbau einige Lösungsmöglichkeiten vorhanden sind, um kein Risiko einzugehen. Hierfür sind die nachstehenden Maßnahmen sinnvoll.

Häufiger Stoßlüften

Die effektivste Maßnahme, um die relative Luftfeuchtigkeit zu senken, besteht im Stoßlüften. Hierfür öffnest Du für mehrere Minuten mehrere Fenster in der Wohnung. Es entsteht ein kräftiger Durchzug, sodass ein wirksamer Luftaustausch die Folge ist.

Diese Vorgehensweise ist dem dauerhaft gekippten Fenster vorzuziehen. Denn hierbei ist der Luftaustausch relativ gering, sodass die Feuchtigkeit in den Räumen verbleibt.

Auch im Keller ist auf ein regelmäßiges Lüften zu achten. Gerade bei älteren Gebäuden sind die Kellerräume feuchter und neigen daher eher zur Schimmelbildung.

Mindesttemperaturen aufrechterhalten

Altbauwohnungen sind meist schlechter gedämmt und im Winter treten stärkere Wärmeverluste auf. Durch das Auskühlen an den Wänden und Fenstern entsteht Kondensfeuchtigkeit, die dem Schimmelpilz willkommen ist.

Heizen im Altbau
Nicht auf das Heizen verzichten

Im Winter weniger zu heizen mag zwar den Geldbeutel schonen, doch könnte in der Folge der Schimmel auftreten. Dieser beeinträchtigt nicht nur Deine Gesundheit, sondern geht mit hohen Folgekosten einher. Daher gilt es auch in der kalten Jahreszeit einen Temperaturabsturz in den Räumen zu vermeiden.

Heize daher auch an kalten Tagen ausreichend, um wenigstens die Mindesttemperatur von 18°C aufrechtzuerhalten. Vor dem Einzug in die Altbauwohnung solltest Du Dir der Mehrkosten bewusst sein und diese bereits im Budget einplanen.

Bauliche Mängel beseitigen

Langfristig sind sämtliche Mängel an der Wohnung zu beseitigen. Als Mieter musst Du hierbei auf den Vermieter verweisen. Dieser ist für die Sanierung verantwortlich.

Ist die Schimmelbildung klar auf den baulichen Zustand zurückzuführen, ist eine Mietminderung zulässig. Sollte der Schimmel häufiger auftreten und die Maßnahmen keine Wirkung zeigen, dann wende Dich an Deinen Vermieter, damit die notwendigen Investitionen erfolgen.

Risikofaktor Schimmel in der Altbauwohnung

Altbauwohnungen überzeugen mit einer höheren Decke und entfalten einen eigenen Charme. Doch so interessant diese Wohnungen sind, gehen sie auch mit Nachteilen einher.

Hierbei ist das Auftreten des Schimmels hervorzuheben. Denn eine ungenügende Wärmedämmung führt nicht nur zu höheren Heizkosten, sondern auch einem Auskühlen der Wände und Fenster. Dort bildet sich die Kondensfeuchte, was für den Schimmel einen optimalen Nährboden darstellt.

Lüfte häufiger, heize auch im Winter intensiv und wende Dich an den Vermieter, um den Zustand zu verbessern. Dann musst Du auch in einer Altbauwohnung den Schimmel nicht fürchten.

Häufige Fragen

Schimmel im Altbau ist nicht zwangsläufig normal, aber aufgrund von veralteten Bautechniken und Materialien, schlechter Isolierung und unzureichender Belüftung oft häufiger anzutreffen. Das Auftreten von Schimmel sollte immer als ernsthaftes Problem betrachtet und professionell behandelt werden.

Alte Häuser neigen zum Schimmeln, weil sie oft über unzureichende Dämmung und Ventilation verfügen. Weiterhin können feuchte Keller und schlecht isolierte Fenster zur Schimmelbildung beitragen. Feuchtigkeit ist der Hauptfaktor für Schimmelwachstum, da die Sporen in feuchter Umgebung gedeihen.

Die Zeit, bis man von Schimmel krank wird, variiert je nach individueller Gesundheit, Art des Schimmels und Intensität der Belastung. Symptome können nach einigen Tagen oder Wochen auftreten, manchmal auch erst nach mehreren Monaten.

Alte Häuser bekommen Schimmel aufgrund verschiedener Faktoren: Durch veraltete Baustoffe und -techniken kann Feuchtigkeit leichter eindringen oder sich stauen. Zudem sind in älteren Gebäuden oftmals keine ausreichenden Lüftungsmechanismen vorhanden, die für einen regelmäßigen Luftaustausch sorgen würden, um Feuchtigkeit abzutransportieren.

Weiterführende Links[+]

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Autor

Sebastian Jacobitz

Sebastian Jacobitz Baustelle

Fragen oder Anregungen?

Trage Dich jetzt für den Newsletter ein

Bleibe auf dem Laufenden in der Welt des Immobilienmarktes und der Baufinanzierung

Erhalte die komplette Checkliste für den Hauskauf und die neuesten Studien direkt in Deiner Mailbox

  • Aktuelle Finanzierungskonditionen
  • Tiefgreifende Studien
  • Rundum informiert
Newsletter Foto

Ein Kommentar

  1. Altbauten sind mit nichten schimmelanfälliger. Gedämmte Hauswände benötigen einen höheren Wärmeeintrag. Schimmel entsteht durch den niedrigeren Taupunkt. Was bedeutet das kalte Wände anschlagenden Dunst aufnehmen und das Wasser kondensieren lassen. Viele Tapeten sind falsch gestrichen und saugen sich mit Wasser voll. Feuchte Tapeten beginnen zu schimmeln, weil sich die Sporen bereits in den schlecht gelüfteten Räumen befinden. Das richtige Heizen und Lüften verhindert Schimmel. Dazu braucht es intelligente Mieter, die ihre Wäsche im Tümmler trocknen und nicht in den Wohnräumen, wo sie eine Wäschespinne vor der Heizung aufbauen. Man kann Wände mit Spezialputzen der Firma Remmers absäuern oder mit einem Salzputz gegen Schimmeln behandeln. Die Tapetenfarben können mit einem für Menschen ungiftigen Fungizid vor dem Schimmelsporeneintrag geschützt werden, so wie man vorrangig in Küchen und Badezimmern mit Glanzlatexfarben streicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert