Inhaltsverzeichnis
Auf einen Blick
Die Beziehung zu Deinem Vermieter ist eine ganz besondere. Angesichts der Wohnungsknappheit besteht die Ansicht, dass ein Ungleichgewicht herrscht. Mieter sind auf das Wohlwollen des Vermieters angewiesen und sind bereit, dafür einige Unannehmlichkeiten hinzunehmen.
Nicht nur die steigenden Mieten sind ein Ausdruck dafür, wie viel höher die Stellung des Vermieters ist. Auch im persönlichen Umgang könnte das Gefälle zum Vorschein kommen. Doch musst Du es Dir gefallen lassen, wenn Dein Vermieter Dich unfreundlich behandelt oder gar anschreit?
Hast Du Probleme mit Deinem Nachbarn, ist die Mieterhöhung unzulässig oder möchtest Du eine Mietminderung durchsetzen? Schildere Deinen Fall und ein Anwalt des Mietrechts meldet sich zeitnah bei Dir.
Respektvoller Umgang miteinander
Sowohl Vermieter als auch Mieter gehen mit dem Mietverhältnis verschiedene Pflichten ein. Mieter überweisen pünktlich die monatliche Miete, während Vermieter dafür zuständig sind, das Objekt in einem gepflegten Zustand zu erhalten. Der Vermieter ist für Reparaturen am Gebäude verantwortlich und stellt sicher, dass die hohe Wohnqualität bestehen bleibt.
Treten keine Probleme auf und erfolgt die Zahlung der Miete zuverlässig, bestehen kaum Kontaktpunkte. Der Umgang miteinander ist meist auf wenige offizielle Schreiben begrenzt und ein Grund zu einer häufigeren Kontaktaufnahme besteht nicht.
Problematisch wird es hingegen, wenn verschiedene Ansichten über die Nutzung der Wohnung bestehen. Hat der Vermieter das Gefühl, dass Du Dich nicht an die Hausordnung hältst oder einen Lärm verursachst, könnte dies zu Konflikten führen.
Geringer Kontakt mit dem Vermieter
Für gewöhnlich beschränkt der Kontakt mit dem Vermieter sich nur auf wenige offizielle Schreiben. Verstößt Du jedoch gegen die Hausordnung oder bestehen persönliche Animositäten, könnte der Vermieter öfter auf Dich zukommen.
Während zunächst die Hinweise noch freundlich gefasst sind, könnten diese mit der Zeit persönlicher ausfallen und gar in Beleidigungen übergehen. Wichtig ist hierbei, dass Du dem Vermieter gegenüber stets freundlich, aber bestimmt auftrittst. Lasse Dich nicht dazu verleiten, mit Beleidigungen zu antworten oder ähnlich respektlos zu werden. Dies würde eine Angriffsfläche für mögliche Konsequenzen des Mietverhältnisses bedeuten.
Wichtig ist daher, dass Du stets respektvoll bleibst. Kommuniziere am besten schriftlich, damit jeglicher Kontakt nachverfolgbar bleibt. Gespräche unter vier Augen lassen mehr Gestaltungsspielraum zu, sodass hier mehrere Interpretationen möglich sind. Indem Du lediglich schriftlich und freundlich mit dem Vermieter in Kontakt trittst, machst Du Dich selbst nicht angreifbar.
Gegen Vermieter zur Wehr setzen
In Deutschland sind die Rechte des Mieters fest im Gesetz verankert. Der Vermieter darf Dich nicht grundlos aus der Wohnung werfen oder anderweitig das Mietverhältnis ändern. Zwar besteht der Eindruck, dass der Vermieter am längeren Hebel sitzen würde, doch musst Du es nicht einfach hinnehmen, falls ein respektloser Umgang besteht.
Die Gründe für das Verhalten des Vermieters sind vielfältig. Er könnte entweder im eigenen Interesse handeln, um Dich zum Auszug zu bewegen[2] oder einfach eine schwierige Person sein. Eventuell staut sich der Ärger bereits seit einiger Zeit an und kommt jetzt zum Vorschein.
Sollte es zu einem Konflikt mit dem Vermieter kommen, solltest Du nicht eigenständig handeln. Dies gilt insbesondere, wenn als Ursache eine Mietminderung vorausgegangen ist. Denn sollte die Minderung auch gerechtfertigt sein, besteht bei der genauen Vorgehensweise eine größere Unsicherheit.
Suche in jedem Fall die Hilfe von Experten auf. Ansprechpartner sind hierfür entweder Anwälte oder der Mieterschutzbund. Diese klären Dich darüber auf, wie Du Dich legal gegen den Vermieter zur Wehr setzen kannst, falls dieser probiert Dich aus der Wohnung zu drängen.
Sollte es gar zu Beleidigungen kommen, steht Dir der Rechtsweg offen. Du kannst die Beleidigung anzeigen[3], welche dann verfolgt wird. Zwar sind die Erfolgsaussichten bescheiden und häufig erfolgt eine Einstellung des Verfahrens, doch erfährt der Vermieter auf diese Weise, dass Du Dich zur Wehr setzt. Er wird dies klar als Warnung verstehen und rücksichtsvoller im Umgang mit Dir sein.
Offene Auseinandersetzung vermeiden
Es folgen Beleidigungen seitens des Vermieters und darauf gelassen zu reagieren, erfordert eine hohe Selbstbeherrschung. Allzu gerne würdest Du entsprechend Kontra geben und dem Vermieter auch Deine ehrliche Meinung sagen.
Doch ein solch offenes Austragen des Konfliktes ist für Dich als Mieter mit schwerwiegenden Konsequenzen verbunden. Denn folgen Beleidigungen gegenüber dem Vermieter, könnte die Ansicht bestehen, dass eine Fortführung des Mietvertrages unzumutbar wäre. Dies erlaubt es dem Vermieter, eine fristlose Kündigung des Mietvertrages auszusprechen. Du musst Dich dann schnellstmöglich auf die Suche nach einer neuen Wohnung begeben, was angesichts des knappen Wohnungsmarktes, eine große Herausforderung darstellt.
Respektvoll bleiben
Wird der Vermieter ausfallend Dir gegenüber, ist es schwer, die Fassung zu bewahren. Lasse Dich auf solche Streitereien aber gar nicht erst ein, sondern kommuniziere ausschließlich schriftlich. Vermeide persönliche Treffen und bestreite den Rechtsweg, falls extreme Beleidigungen fallen.
Bleibe daher immer möglichst freundlich und lasse Dich auf ein Wortgefecht mit dem Vermieter nicht ein. Kommuniziere ausschließlich schriftlich und gehe auf legalem Wege gegen den Vermieter vor, falls dieser Seine Grenzen überschreitet. Dies betrifft nicht nur die Wortwahl, sondern auch weitere Sachverhalte, etwa wenn dieser ohne Erlaubnis die Wohnung betritt.
Somit bestätigt es sich leider in der Praxis, dass Du als Mieter in einer schwächeren Position gegenüber dem Vermieter bist. Während Dir lediglich eine Anzeige bleibt, besteht auf der anderen Seite die Möglichkeit einer fristlosen Kündigung, falls Du dem Vermieter gegenüber ausfällig wirst. Behalte dies im Hinterkopf, wenn es zu einem Konflikt kommen sollte.
Vorsichtige Kommunikation mit dem Vermieter
Zwischen Vermieter und Mieter gibt es einige Themen, die zu einer Meinungsverschiedenheit führen könnten. Meist betrifft dies eine Mieterhöhung, die Nebenkostenabrechnung oder eine mögliche Mietminderung.
Besteht vonseiten des Mieters Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Forderung des Vermieters, ist direkt der Anwalt oder der Mieterverein einzuschalten. Diese können genau prüfen, ob die Vorgehensweise des Vermieters legal ist, sodass eine Rechtssicherheit besteht.
Sollten vom Vermieter Beleidigungen Dir gegenüber fallen, dann stelle eine Strafanzeige. Vermeide einen offenen Streit und antworte keinesfalls selbst beleidigend. Es mag zwar schwerfallen, doch darfst Du die Beherrschung nicht verlieren, da eine fristlose Kündigung des Mietverhältnisses droht.
Kommuniziere im Konfliktfall ausschließlich schriftlich und meide persönliche Treffen. Dadurch bist Du auf der sicheren Seite und der Mietvertrag ist nicht gefährdet.
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Über den Autor
Sebastian Jacobitz
Seit Seinem Abschluss des Wirtschaftsingenieurwesens lebt Sebastian Jacobitz in Indonesien und hat dort den Bau zweier Häuser realisiert. Auf Wohnora teilt Er Sein Wissen und die persönlichen Erfahrungen rund um die Immobilienwelt.
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