Auf einen Blick

  • Schimmel gedeiht auf feuchtwarmen Untergründen, daher ist im Winter das Risiko erhöht
  • Die Auskühlung der Wände im Winter kann zu Kondensation und dadurch zur Schimmelbildung führen
  • Maßnahmen gegen Schimmel im Winter beinhalten ausreichendes Heizen, Stoßlüften und Aufrechterhaltung der Luftzirkulation an den Wänden
  • Professionelle Beseitigung von Schimmel beinhaltet das Tragen von Schutzkleidung und den Einsatz von hochprozentigem Alkohol

Schimmel kann grundsätzlich zu jeder Jahreszeit auftreten. Voraussetzung hierfür ist, dass die Schimmelpilze einen feuchtwarmen Untergrund vorfinden.

Der Winter könnte für den Schimmel mit besonders günstigen Bedingungen einhergehen. Die dunklen Flecken zeigen sich bevorzugt hinter Möbelstücken, in Zimmerecken oder hinter der Heizung.

Weshalb musst Du gerade im Winter auf einen Schimmelbefall achten und wie beugst Du diesem vor?

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Entstehung des Schimmels im Winter

Ist Deine Wohnung von einem Schimmel betroffen, deutet dies nicht auf eine unhygienische Umgebung hin. Denn die Sporen sind typischerweise ein natürlicher Bestandteil der Raumluft. In geringer Konzentration gehen sie noch nicht mit einer Gesundheitsgefahr einher und stellen kein Problem dar.

Gefährlich wird es hingegen, wenn die Schimmelsporen auf einen feuchtwarmen Untergrund treffen. Denn die Feuchtigkeit ist die Grundvoraussetzung für ein Wachstum der Schimmelpilze. Daher ist das Risiko besonders im Badezimmer sowie in der Küche höher, da dort die relative Luftfeuchtigkeit besonders hoch ist.

Geschlossenes Fenster
Feuchte Umgebung für Schimmel

Schimmel benötigt einen feuchtwarmen Untergrund, um sich dort festzusetzen. Im Winter liegen oftmals ideale Bedingungen für einen Befall vor, wenn nicht ausreichend gelüftet oder geheizt wird. Die Wände kühlen aus, sodass dort eher die Feuchtigkeit kondensiert.

Doch auch an Wärmebrücken findet sich regelmäßig der Schimmel ein. Sind die Fenster undicht, kondensiert dort die Raumfeuchte und am Rahmen sowie den Abdichtungen sind die dunklen Verfärbungen zu erkennen.

Obwohl der Schimmel eigentlich wärmere Temperaturen bevorzugt, ist das Risiko eines Befalls im Winter besonders hoch. Dies ist meist auf ein ungeeignetes Lüften sowie das Heizverhalten zurückzuführen.

Auskühlen der Wände

Damit der Schimmel gedeiht, benötigt er einen feuchten Untergrund. Im Normalzustand sollten die Wände trocken sein und keine geeigneten Wachstumsbedingungen für den Schimmel bereitstellen.

Im Winter ist jedoch ein Auskühlen der Wände mit der Gefahr verbunden, dass der Taupunkt unterschritten wird. Der Taupunkt beschreibt den Zustand, dass die Luft gesättigt ist. Ein Unterschreiten des Punktes führt zu einer Kondensation der Luftfeuchte, sodass sich ein leichter Feuchtigkeitsfilm auf der Oberfläche bildet.

Maßgeblich für das höhere Schimmelrisiko im Winter ist die geringere Aufnahmefähigkeit der kühleren Luft. Diese ist schneller gesättigt, sodass eine Kondensfeuchte auftritt.

Sind die Wände nur unzureichend gedämmt, kühlt deren Oberfläche merklich ab. Die Raumluft erreicht dort schneller den Taupunkt, sodass die Feuchtigkeit kondensiert. Vorwiegend tritt dies in den Ecken oder anderen Wärmebrücken auf, da dort eine besonders starke Abkühlung vorliegt.

Obwohl die relative Luftfeuchtigkeit im optimalen Bereich liegt, sieht dies entlang der Wände oder Fenster anders aus. Dort tritt aufgrund der kühleren Umgebung die Kondensfeuchte auf, was zum Schimmel im Winter führt. Steigt die Feuchtigkeit an den Wänden im Winter an, liegen ideale Voraussetzungen für die Schimmelbildung vor.

Maßnahmen gegen die Schimmelbildung im Winter

Damit der Schimmel in der Wohnung erst gar nicht auftritt, eignen sich die folgenden Maßnahmen. Insbesondere bei einer hohen relativen Luftfeuchtigkeit sind diese zu befolgen, um einem Schaden vorzubeugen.

Ausreichend Stoßlüften

Im Winter könnte die Angst bestehen, dass durch das Lüften zu viel Wärme in den Räumen verloren geht. Daher neigen einige Personen dazu, tagelang die Fenster lieber geschlossen zu halten.

Doch auch während der kalten Jahreszeit ist es wichtig, dass Du ausreichend lüftest. Ein gekipptes Fenster ist hierfür nicht effektiv genug. Lüfte mindestens einmal am Tag, indem Du mehrere Fenster öffnest und dabei ein Durchzug entsteht.

Großzügiger Heizen

Als Sparmaßnahme ist es auch denkbar, dass die Heizung weniger in Betrieb ist. Dadurch sinken der Energieverbrauch als auch die Raumtemperatur.

Für die Schimmelbildung ist dieses Verhalten förderlich. Denn die kühlere Luft ist nur im beschränkten Maße fähig, die Feuchtigkeit aufzunehmen. Demzufolge tritt in einer kälteren Wohnung eher eine hohe relative Luftfeuchtigkeit auf.

Heize auch das Badezimmer und achte in den Wohnräumen darauf, dass es wärmer als 20°C wird. Durch das Heizen sinkt die relative Luftfeuchtigkeit, sodass das Risiko der Schimmelbildung geringer ist.

Luftzirkulation an den Wänden aufrechterhalten

Im Winter sind die Wände die größte Schwachstelle. Sind diese nicht fachgerecht gedämmt, kühlt die Oberfläche aus und Schimmelflecken treten in Erscheinung.

Dieser Effekt wird dadurch verstärkt, dass sperrige Möbelstücke direkt an der Außenwand stehen. Ein großer Schrank oder das Bett beeinträchtigen die Luftzirkulation. Die Feuchtigkeit sammelt sich und der Schimmel tritt dort stärker in Erscheinung.

Stelle die massiven Möbelstücke mit wenigen Zentimetern Abstand zur Wand auf. Dadurch bleibt die Luftzirkulation erhalten und es ist weniger wahrscheinlich, dass der Schimmel im Winter auftritt.

Bausubstanz prüfen

Ursächlich für die Schimmelflecken könnten Baumängel sein. Wärmebrücken oder ähnliche Mängel führen zu einer höheren Wandfeuchtigkeit.

Weise Deinen Vermieter darauf hin und setze eine Mietminderung wegen des Schimmels durch, falls dieser untätig bleibt. Der Vermieter muss die Kosten für die Sanierung tragen, damit Du in der Wohnung endlich schimmelfrei leben kannst. Denn allein mit dem richtigen Lüften kommst Du gegen solch schwerwiegende Mängel nicht an.

Auch der Einbau moderner Fenster könnte helfen, wenn dort vermehrt der Schimmel auftritt. Sind die Rahmen undicht und darüber geht die Wärme verloren, zeigt sich dies anhand der nassen Fenster.

Schimmel im Winter nachhaltig beseitigen

Tritt der Schimmel bei Dir auf, dann sind die beschriebenen Maßnahmen erforderlich, um langfristig das Risiko eines Befalls zu senken. Da der Schimmelpilz mit einer hohen Gesundheitsgefahr einhergeht, ist folgende Vorgehensweise anzuraten.

  • Schutzkleidung tragen

Bevor Du an die Arbeit gehst und den Schimmel entfernst, musst Du die passende Schutzkleidung tragen. Hierzu gehören ein Atemschutz, Handschuhe sowie eine Brille. Dies ist umso wichtiger, falls Deine Atemwege bereits gereizt sind.

Beim Entfernen der Schimmelflecken werden hohe Mengen an Toxine freigesetzt. Dank der Schutzkleidung verhinderst Du, dass diese Deine Atemwege belasten.

  • Hochprozentigen Alkohol auftragen

Der Schimmel ist ein lebendiger Organismus. Um diesem die Lebensgrundlage zu entziehen, ist das Auftragen eines hochprozentigen Alkohols hilfreich. Hierzu dient zum Beispiel Spiritus.

Der Alkohol bindet die Feuchtigkeit, sodass nach kurzer Einwirkzeit die Schimmelpilze absterben. Dies verhindert ein erneutes Auftreten nach der Entfernung.

  • Schimmel entfernen

Jetzt geht es an die eigentliche Beseitigung des Schimmels. Hierfür nimmst Du einen rauen Schwamm und befeuchtest diesen etwas. Gehe über die Schimmelflecken und führe eine Reinigung durch, bis keinerlei Rückstände mehr zu erkennen sind.

Ist der Schimmelbefall stärker ausgeprägt, könnte es notwendig sein, die Tapete oder Fliesen zu entfernen. Scheust Du diesen Aufwand, übernehmen auch Profis eine solche Schimmelsanierung.

Deshalb tritt der Schimmel im Winter auf

Das Schimmelrisiko musst Du zu jeder Jahreszeit ernst nehmen. Auch im Winter droht der Schimmelbefall, wenn Du nicht auf das Raumklima achtest und das Heizen vernachlässigst.

Führe auch an kalten Tagen das Stoßlüften durch und vermeide ein zu starkes Abkühlen der Wände. Dann ist das Risiko deutlich geringer und der Schimmel sollte nicht auftreten.

Häufige Fragen

Im Winter tritt Schimmel häufiger auf, weil die kalten Außenwände und die warme Raumluft die Kondensation von Feuchtigkeit begünstigen. Wenn diese Feuchtigkeit nicht effektiv entfernt wird, bietet sie eine ideale Umgebung für Schimmelpilzsporen zum Wachsen.

Um Schimmel an der Wand im Winter zu bekämpfen, solltest Du erstens für eine ausreichende Beheizung und Lüftung sorgen. Zusätzlich hilft eine professionelle Dämmung der Außenwände dabei, Kondensationsprobleme zu minimieren. Bei bereits vorhandenem Schimmel empfiehlt es sich, einen Fachmann zur Beseitigung hinzuzuziehen.

Die ideale Raumtemperatur im Winter liegt bei etwa 20 Grad Celsius. Diese Temperatur sollte möglichst konstant gehalten werden, um die Kondensation von Feuchtigkeit an den Wänden zu verhindern. Eine regelmäßige Lüftung hilft zusätzlich dabei, überschüssige Feuchtigkeit abzuführen.

Durch zu wenig Heizen kann tatsächlich Schimmel entstehen. Wenn die Räume nicht ausreichend beheizt werden, kann die Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Die überschüssige Feuchtigkeit kondensiert dann an den Wänden und bietet so eine ideale Grundlage für Schimmelpilzsporen zum Wachsen.

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Über den Autor

Sebastian Jacobitz

Sebastian Jacobitz Baustelle

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