Inhaltsverzeichnis
- Optimale Luftfeuchtigkeit in den Räumen
- Maßnahmen zur Senkung der Luftfeuchtigkeit
- Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf die wahrgenommene Raumtemperatur
- Abgrenzung der absoluten und relativen Luftfeuchtigkeit
- Risiken einer zu hohen Luftfeuchtigkeit
- Ursachen einer zu hohen Luftfeuchtigkeit
- Optimale Luftfeuchtigkeit in der Wohnung sicherstellen
Auf einen Blick
Die Luftfeuchtigkeit ist nicht nur ein wichtiger Faktor für das eigene Wohlbefinden, sondern auch für die Bausubstanz. Ist es zu feucht in den Räumen, könnte dies mit gesundheitlichen Beschwerden einhergehen und auch das Risiko der Schimmelbildung ist erhöht.
Demzufolge gilt das Einhalten der optimalen Luftfeuchtigkeit als essenziell, um die eigene Gesundheit zu schützen. Nutze die folgenden Tipps, um ein angenehmes Raumklima zu erzeugen, in welchem der Schimmel keine Chance hat.
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Optimale Luftfeuchtigkeit in den Räumen
Für die Luftfeuchtigkeit gilt die Empfehlung, dass diese den Grenzwert von 70 Prozent nicht überschreiten darf. Denn in solch einer feuchten Umgebung steigt die Schimmelgefahr und die Bausubstanz könnte einen Schaden nehmen. Die Wände sind womöglich feucht und auch an den Fenstern bildet sich vermehrt Kondenswasser. Dies trägt nicht gerade zu einem einladenden Raumklima bei, sodass Du eine zu hohe Luftfeuchtigkeit vermeiden solltest.
Eine zu trockene Raumluft wiederum gilt auch als unangenehm. Dieses Problem tritt vermehrt im Winter aufgrund der Heizungsluft[1] auf. Die Schleimhäute trocknen aus und es besteht ein größeres Infektionsrisiko. Daher sollte die relative Luftfeuchtigkeit nicht unter einen Wert von 40 Prozent absinken.
Je nach Zimmer unterscheidet sich die Nutzung. Folgend erhältst Du einen Überblick darüber, wie hoch die optimale Luftfeuchtigkeit in den Räumen ist.
Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen
Innerhalb der Wohnräume gilt eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent als angenehm. Dies ist nicht hoch genug, dass sich Schimmel bilden könnte, aber auch ausreichend feucht, sodass die Schleimhäute nicht austrocknen.
Dabei ist eine Temperatur zwischen 18 und 20 Grad Celsius für die meisten Personen ideal. Hältst Du das Raumklima innerhalb dieser Werte, werden weder die Bausubstanz noch die Gesundheit darunter leiden.
Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer
Im Schlafzimmer gilt ebenfalls die Empfehlung, dass die Luftfeuchtigkeit bei rund 40 bis 60 Prozent liegen sollte. Die Raumtemperatur kann jedoch etwas niedriger sein. Kühlere Temperaturen wirken sich positiv auf den Schlaf aus. Daher kann es nachts auch gerne weniger als 18 Grad Celsius im Schlafzimmer haben. Fühlt sich dies zu kalt an, dann verwende eine dickere Bettwäsche.
Badezimmer
Für das Badezimmer gilt der Hinweis, dass die Luftfeuchtigkeit nicht über 70 Prozent liegen darf. Durch das Duschen, Baden oder allgemein der Nutzung des Wassers, ist ein höherer Anteil der relativen Luftfeuchtigkeit zu erwarten. Kurzzeitig nach dem Verlassen der Dusche kann die Luftfeuchtigkeit ansteigen. Öffne die Fenster, um einen effektiven Luftaustausch zu gewährleisten.
Beachte die ersten Warnsignale, wenn sich schwarze Punkte in den Fugen bilden. Dabei könnte es sich um die Schimmelsporen handeln, die sich zwischen den Fliesen absetzen.
Küche
In der Küche ist ebenfalls eine höhere Luftfeuchtigkeit zu erwarten. Durch das Kochen gelangt einiger Wasserdampf in die Raumluft. Verhindere nasse Fenster, indem Du während des Kochens lüftest oder eine Abzugshaube verwendest. Mehr als 60 Prozent Luftfeuchtigkeit sollten in der Küche dauerhaft nicht vorliegen.
Maßnahmen zur Senkung der Luftfeuchtigkeit
Das Einhalten der optimalen Luftfeuchtigkeit ist aus verschiedensten Gründen sinnvoll. Doch wie gehst Du vor, wenn in den Räumen die Feuchtigkeit zu hoch ist?
Stoßlüften
Die wichtigste Maßnahme, um die optimale Luftfeuchtigkeit sicherzustellen, ist das Stoßlüften. Dabei öffnest Du mehrere Fenster in der Wohnung, sodass ein spürbarer Durchzug entsteht. Wenige Minuten reichen bereits aus, um die Feuchtigkeit in den Räumen zu reduzieren.
Tägliches Stoßlüften
Das Fenster gekippt zu lassen ist keinesfalls effektiv, um die Luftfeuchtigkeit zu senken. Hierfür solltest Du mindestens ein Mal täglich ein Stoßlüften durchführen. Öffne für wenige Minuten die Fenster in Deiner Wohnung, damit ein ausreichender Luftaustausch stattfindet.
Während der heißen Sommertage musst Du beachten, dass Du ausschließlich morgens oder abends die Fenster öffnen darfst. Andernfalls würde die warme Luft in die Wohnung dringen und das Risiko für einen Schimmelbefall erhöhen.
Weniger Feuchtigkeit eintragen
Auch durch eine Anpassung des Wohnverhaltens ist es möglich, die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren. Trockne die Wäsche nicht mehr innerhalb der Wohnung, sondern lieber auf dem Balkon oder auf der Terrasse. Versuche zudem nicht mehr so ausgiebig zu kochen und gewöhne Dich an kürzere Duschen. Indem Du Dein Verhalten anpasst, gelangt weniger Wasserdampf in die Raumluft
Intensiver heizen
Im Winter könntest Du auf die Idee kommen, weniger zu heizen. Die niedrigen Raumtemperaturen machen Dir nichts aus und Du sparst gleichzeitig an Heizkosten. Doch für das Raumklima ist diese Sparmaßnahme wenig förderlich. Denn kalte Luft besitzt eine geringere Kapazität zur Aufnahme der Feuchtigkeit.
Heize die Räume, um die relative Luftfeuchtigkeit zu senken. Warme Luft besitzt eine höhere Kapazität, sodass weniger die Gefahr besteht, dass sich Kondenswasser an den Fenstern bildet.
Hinweis an den Vermieter
Sollte trotz all dieser Maßnahmen noch eine hohe Luftfeuchtigkeit in den Räumen vorliegen, lohnt sich ein Hinweis an den Vermieter. Schildere diesem Deinem Verdacht, von wo die Feuchtigkeit eindringt.
Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf die wahrgenommene Raumtemperatur
Die Luftfeuchtigkeit beeinflusst maßgeblich, wie Du die Temperatur in den Zimmern wahrnimmst. Warst Du mal in einer tropischen Region auf Reisen, wird Dir dieses Phänomen nicht unbekannt sein. Denn ist die Luftfeuchtigkeit höher, wirken selbst durchschnittliche Temperaturen wie ein Aufenthalt in der Sauna.
Dein Körper ist nur eingeschränkt in der Lage, die eigene Temperatur mithilfe der Verdunstungskälte zu regulieren[2]. Daher wirkt eine Luftfeuchtigkeit von über 70 Prozent bereits deutlich unangenehm. Dies spürst Du in der heimischen Wohnung, wenn Du die Dusche verlässt und dabei die Scheiben beschlagen.
Gegenseitige Wechselbeziehungen
Die relative Luftfeuchtigkeit und die absolute Temperatur sind für die Schaffung eines angenehmen Raumklimas immer gemeinsam zu betrachten. Denn je wärmer es ist, desto eher wirkt eine höhere relative Luftfeuchtigkeit unangehm.
Daher ist zur Bewertung des Raumklimas und der optimalen Luftfeuchtigkeit auch die Temperatur entscheidend. Diese besitzen einen wechselseitigen Einfluss, sodass Du sie nicht isoliert betrachten darfst.
Kommst Du in den eigenen vier Wänden ins Schwitzen, muss dies nicht auf die hohe Temperatur zurückzuführen sein. Es könnte auch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit vorliegen, die bei Dir zu Problemen führt.
Abgrenzung der absoluten und relativen Luftfeuchtigkeit
Wenn von der Luftfeuchtigkeit im Sinne des Raumklimas die Rede ist, ist damit die relative Luftfeuchtigkeit gemeint. Diese wird in Prozent gemessen und unterscheidet sich von der absoluten Feuchtigkeit, die sich in der Luft befindet.
Absolute Luftfeuchtigkeit
Die absolute Luftfeuchtigkeit gibt an, wie viel Gramm Wasser sich in einem Kubikmeter Luft befinden. Ist keinerlei Feuchtigkeit vorhanden, würde der Wert 0 g/m³ sein.
Zu beachten ist, dass die absolute Luftfeuchtigkeit einen Maximalwert besitzt. In Abhängigkeit von der Temperatur besitzt die Luft eine bestimmte Kapazität zur Aufnahme des Wassers. Wird dieser Wert überschritten, kondensiert das Wasser und führt zu nassen Fenstern in der Mietwohnung, an denen sich vermehrt Schimmel bildet.
Dass das Kondenswasser meist am Fenster als Erstes auftritt, ist in der maximalen Kapazität begründet. Denn kältere Luft kann nur weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme Luft. Da es an den Fenstern kühler ist, kondensiert das Wasser dort schneller als in anderen Bereichen.
Relative Luftfeuchtigkeit
Die relative Luftfeuchtigkeit beschreibt das Verhältnis des vorhanden Wasserdampfes zur maximalen Kapazität. Kann die Luft keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen, ist der Maximalwert von 100 Prozent erreicht und das Wasser kondensiert.
Heizen gegen zu hohe Luftfeuchtigkeit
Wärmere Luft ist in der Lage mehr Feuchtigkeit aufzunehmen. Daher ist das Heizen eine wirksame Maßnahme, um die relative Luftfeuchtigkeit zu senken.
Liegt der Wert jedoch nur bei 60 Prozent, bedeutet dies, dass die Luft noch einige Kapazitäten zur Aufnahme der Feuchtigkeit besitzt. Da wärmere Luft mehr Wasser aufnehmen kann, ist das Heizen eine sinnvolle Maßnahme zur Senkung der relativen Luftfeuchtigkeit, wenngleich die absolute Luftfeuchtigkeit davon unbeeinträchtigt bleibt.
Risiken einer zu hohen Luftfeuchtigkeit
Liegt keine optimale Luftfeuchtigkeit vor, besteht eine Gefahr insbesondere dann, wenn es zu feucht ist. Folgende Risiken sind mit der hohen Luftfeuchtigkeit verbunden.
Gesundheitsrisiko durch Schimmelbefall
Steigt die Luftfeuchtigkeit auf deutlich mehr als 70 Prozent, ist die Wahrscheinlichkeit der Schimmelbildung erhöht. Die in der Luft befindlichen Sporen benötigen einen feuchten Untergrund, um sich von dort zu vermehren. Finden sie eine feuchtwarme Umgebung vor, breiten sich die Schimmelpilze von dort aus.
Gelangen die Schimmelsporen in größerer Anzahl in die Luft, reizen sie die Atemwege und führen zu weiteren Beschwerden. Es könnten leichte Vergiftungserscheinungen auftreten sowie ein chronisches Asthma entstehen.
Ernste Gesundheitsgefahr durch Schimmel
Die Schimmelsporen benötigen einen feuchten Untergrund, um sich darauf zu vermehren. Atmest du die giftigen Mykotoxine ein, zeigt sich dies in gereizten Schleimhäuten sowie einem Husten. Selbst ein chronisches Asthma könnte auftreten, wenn Du dem Schimmel über längere Zeit ausgesetzt bist.
Daher ist zwingend notwendig, dass Du die Luftfeuchtigkeit unter Kontrolle behältst, um solch eine Belastung zu verhindern. Insbesondere in den Wohnräumen, in denen Du Dich für gewöhnlich aufhältst, solltest Du die optimale Luftfeuchtigkeit sicherstellen.
Schäden an der Bausubstanz
Neben der Gesundheit ist auch die Bausubstanz einem Risiko von Schäden ausgesetzt. Der Schimmelpilz könnte tief in das Innere der Bausubstanz eindringen und dort seine Spuren hinterlassen.
Doch auch die Feuchtigkeit direkt übt einen schädlichen Einfluss aus. Bei bestimmten Materialien tritt eine stärkere Korrosion auf, sodass die Nutzungsdauer deutlich abnimmt. Teure Sanierungsmaßnahmen sind die Folge.
Ursachen einer zu hohen Luftfeuchtigkeit
Stellst Du fest, dass die Luftfeuchtigkeit außerhalb der empfohlenen Werte liegt, könnten folgende Ursachen dafür verantwortlich sein. Berücksichtige diese Faktoren, um ein ideales Raumklima zu schaffen.
Die Luftfeuchtigkeit entsteht allein durch Deine Anwesenheit in den Räumen. Denn über die Atemluft gibst Du ständig einen geringen Anteil an Feuchtigkeit ab. Je mehr Menschen auf geringem Raum leben, desto eher ist der Eintrag des Wasserdampfes zu beobachten.
Aber auch durch das Kochen, Aufhängen der Wäsche oder Duschen entsteht die hohe Luftfeuchtigkeit. Hänge die Wäsche lieber auf dem Balkon oder der Terrasse auf und versuche das Duschen möglichst kurzzuhalten. Durch eine höhere Achtsamkeit verminderst Du die Bildung einer hohen Luftfeuchtigkeit.
In der Stadt könnte Dir eine grüne Umgebung fehlen. Du möchtest Dich lieber mit der Natur verbunden fühlen und stellst hierfür einige Pflanzen in der Wohnung auf. Obwohl die Pflanzen positiv für das Wohlbefinden[3] sind, können sie das Raumklima beeinträchtigen.
Durch das häufigere Gießen entsteht eine höhere Luftfeuchtigkeit in den Räumen. Reduziere die Anzahl der Pflanzen, sollte eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in Deiner Wohnung vorliegen.
Schimmel könnte auch trotz Lüftens auftreten. Ursächlich ist womöglich ein falsches Lüftungsverhalten. Denn ist das Fenster dauerhaft gekippt, ist auf diese Weise kaum ein Luftaustausch gewährleistet. Besser ist es, für wenige Minuten ein Stoßlüften durchzuführen. Dies ist wesentlich effektiver und leistet einen besseren Beitrag zur Senkung der Luftfeuchtigkeit.
Ebenso könnten Baumängel dazu führen, dass die Wände feucht sind und das Raumklima nicht ideal ist. Eine unsachgemäße Dämmung, Wärmebrücken oder alte Fenster tragen zur hohen Luftfeuchtigkeit bei. Mache Deinen Vermieter darauf aufmerksam und setze eine Mietminderung durch, sollte ein spürbarer Mangel erkennbar sein.
Liegt bereits ein Schimmelbefall vor, ist eine Mietminderung möglich. Dann muss ein Gutachter klären, welche Ursache vorliegt und ob der Vermieter für den Mangel verantwortlich ist.
Optimale Luftfeuchtigkeit in der Wohnung sicherstellen
Das Raumklima beeinflusst wesentlich Dein Wohlbefinden und ist die Voraussetzung dafür, dass kein Schimmel auftritt. Beträgt die Luftfeuchtigkeit mehr als 70 Prozent, ist ein Schimmelbefall wahrscheinlich. Denn die Sporen sind ein natürlicher Bestandteil der Raumluft und treffen sie auf einen feuchtwarmen Untergrund, vermehren sie sich in großer Zahl.
Lüfte ausgiebig und versuche Maßnahmen zu vermeiden, die zu einem Eintrag der Feuchtigkeit führen. Dann stellst Du sicher, dass die Bausubstanz weiterhin im guten Zustand bleibt und vermeidest teure Sanierungsmaßnahmen.
Häufige Fragen
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Über den Autor
Sebastian Jacobitz
Seit Seinem Abschluss des Wirtschaftsingenieurwesens lebt Sebastian Jacobitz in Indonesien und hat dort den Bau zweier Häuser realisiert. Auf Wohnora teilt Er Sein Wissen und die persönlichen Erfahrungen rund um die Immobilienwelt.
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