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Auf einen Blick
Der Rauchmelder ist mittlerweile in einigen Räumen gesetzlich vorgeschrieben. Er soll bei einem Feuer Alarm schlagen und auf diese Weise schwere Schäden vorbeugen. Die Bewohner oder Nachbarn nehmen den Alarmton wahr und können unmittelbar die Feuerwehr rufen.
Doch teilweise geben Rauchmelder einen Ton von sich, ohne dass ein Feuer vorliegt. Solch ein Fehlalarm ist nicht nur ärgerlich, sondern geht mit hohen Kosten einher, falls die Feuerwehr anrückt.
Wie verhältst Du Dich richtig, wenn ein Fehlalarm Deines Rauchmelders vorliegt und wie beugst Du solch unerwünschten Alarmen vor? In diesem Ratgeber beschreibe ich umfassend die Funktionsweise der Rauchmelder, damit Du diese ordnungsgemäß benutzt und es nicht mehr zu einem Fehlalarm kommt.
Ursachen für Rauchmelder Fehlalarme
Du hast nun erfahren, wie Du einen Melder zum Verstummen bringst, wenn kein Brandfall vorliegt. Am sichersten ist es natürlich, wenn es erst gar nicht zu einem Fehlalarm kommt.
Denn befindest Du Dich nicht in der Wohnung, könnten die Nachbarn von einer Notsituation ausgehen. Der anschließende Feuerwehreinsatz ist kostspielig und könnte zu Schäden an der Wohnung führen.
Beachte die nachstehenden Hinweise, um sicherzustellen, dass der Rauchmelder ordnungsgemäß funktioniert und kein Fehlalarm auftritt.
Verunreinigungen
Der Rauchmelder ist ständig der Belastung mit dem Hausstaub ausgesetzt. Dieser legt sich nicht nur auf das Gehäuse ab, sondern kleinste Partikel gelangen auch in das Innere. Für gewöhnlich sind die einzelnen Staubpartikel zu klein, um den Lichtstrahl zu unterbrechen. Sammeln sie sich jedoch in größerer Zahl an, kann es im Laufe der Zeit zu einem Fehlalarm kommen.
Daher gilt der Hinweis, den Rauchmelder mit einem schwachen Handstaubsauger vorsichtig zu reinigen. Zudem ist eine fachgerechte, regelmäßige Wartung erforderlich, damit Verschmutzungen nicht zu einem Fehlalarm führen.
Batterien
Je nach verwendeter Batterie besitzen diese eine Lebensdauer von 3 bis 10 Jahren. Alkaline-Batterien sind hierbei mit einer Dauer von 2 bis 3 Jahren wesentlich kurzlebiger als Lithium-Batterien, welche für ca. 10 Jahre genügend Energie bereitstellen.
Unauffäligeres Piepen
Neigt sich die Batterie dem Ende zu, deutet der Rauchmelder dies mit einem leichten Piepton an. Dieser unterscheidet sich deutlich vom Alarmsignal. Wechsel die Batterien oder das gesamte Gerät aus, wenn dieses bereits knapp 10 Jahre alt ist.
Geht die gespeicherte Energie zur Neige, sinkt die Spannung. Der Rauchmelder zeigt den notwendigen Batteriewechsel durch ein Piepen an. Dieses ist weniger aufdringlich als ein Alarm und dadurch leicht zu unterscheiden.
Piept Dein Rauchmelder, dann tausche rechtzeitig die Batterien aus. Andernfalls könnte die Energie zu niedrig sein und das Gerät nicht mehr die gewünschte Sicherheit bieten.
Maximale Lebensdauer
Die meisten Rauchmelder sind für eine maximale Lebensdauer von 10 Jahren ausgelegt. Dies gleicht sich mit der Nutzungsdauer der fest verbauten Lithium Batterien, welche über diesen Zeitraum genügend Energie bereitstellen.
Ist das Modell nicht ordentlich gewartet oder gereinigt worden, ist zum Ende der Nutzungsdauer das Risiko von Fehlalarmen wesentlich größer. Verunreinigungen sammeln sich in der Rauchkammer und beeinträchtigen die Funktionsweise.
Daher ist nach rund 10 Jahren ein Wechsel der Geräte erforderlich. Ein Austausch der Batterie ist in diesem Beispiel nicht empfehlenswert.
Installationsort
Ein weiterer Grund für die Fehlalarme könnte sein, dass Du den Rauchmelder in der Küche installiert hast. Dort besteht gesetzlich keine Rauchmelderpflicht, da Fehlfunktionen vorprogrammiert sind.
Gewöhnliche Rauchmelder sind eher für das Schlafzimmer oder andere Räume geeignet, in denen kein Kochtopf einen Wasserdampf erzeugt, welcher Fehlalarme auslöst. Für die Küche sind spezielle Ausführungen erforderlich, welche neben den optischen Signalen auch die Temperatur überprüfen.
So ist das Risiko geringer, dass einfacher Wasserdampf oder der Qualm beim Anbraten bereits zu einem Alarm führen. Erst in Kombination mit einer deutlichen Hitzeentwicklung lösen diese Geräte einen Feueralarm aus.
Vorgehensweise beim Alarm des Rauchmelders
Dass der Rauchmelder einen Alarm auslöst, hängt nicht nur mit einem möglichen Brand zusammen. Auch ein Wasserdampf, Staub, Insekten oder andere Verunreinigungen in der Luft können dazu führen, dass das Gerät getäuscht wird. Es glaubt, dass ein Feuer vorliegt, obwohl es um keine Gefahr handelt.
Schlägt Dein Rauchmelder Alarm, wenn Du gerade am Kochen bist oder andere Tätigkeiten in der Wohnung ausführst, die mit einem Rauch einhergehen könnten, gilt zunächst Ruhe zu bewahren. Prüfe, ob tatsächlich kein Brand vorliegt und kümmere Dich danach darum, den Alarm zu beenden.
Hierzu bieten sich folgende Maßnahmen an:
In den meisten Fällen geht der Fehlalarm von einem Qualm oder anderen Verunreinigungen der Luft aus. Sorge mit einem Stoßlüften für einen intensiven Luftaustausch, um die Störungen zu beseitigen. Bereits nach kurzer Zeit hört das Piepen des Rauchmelders von allein wieder auf.
Liegen Verschmutzungen am Rauchmelder vor, können diese zu einer Fehlfunktion führen. Wische zumindest äußerlich das Gehäuse ab und befreie es von sämtlichem Staub.
Teilweise lässt sich der Alarm auch einfach abschalten. Hierfür befindet sich eine Taste am Gehäuse, die Du drücken musst. Ob der Rauchmelder anschließend noch ordnungsgemäß funktioniert, überprüfst Du mit dem Drücken der „Test-Taste“.
Haben bisher keine Maßnahmen geholfen, bleibt mit dem Entfernen der Batterien nur noch die radikale Lösung. Zwar verstummt der Alarm, jedoch ist der Rauchmelder jetzt funktionslos. Warte das Gerät, reinige es und setze schnellstmöglich wieder neue Batterien ein. Sollte der Rauchmelder nicht ordnungsgemäß funktionieren, dann wende Dich an Deinen Vermieter, um einen Ersatz zu erhalten.
Funktionsweise der Rauchmelder
Zunächst ist es hilfreich, die Funktionsweise des Rauchmelders zu verstehen. Denn aus technischer Sicht gibt es verschiedene Lösungen, um einen Brand wahrzunehmen.
In Deutschland kommen jedoch eher „simple“ photoelektrische Rauchmelder[1] zum Einsatz. Diese setzen rein auf eine optische Wahrnehmung des Rauches, um auf einen Brand zu schließen.
Optisches Signal
Der Rauchmelder sendet im Inneren kontinuierlich über eine Diode ein Lichtsignal aus. Wird dieses unterbrochen, schlägt das Gerät Alarm. Neben dem Rauch können auch andere Ursachen, wie etwa ein Wasserdampf, Insekten oder Verunreinigungen zu einem Fehlalarm führen.
Hierzu befindet sich im Inneren des Gerätes eine Rauchkammer, welche mit einer Fotozelle sowie einer Leuchtdiode ausgestattet ist. Von der Leuchtdiode geht dauerhaft ein Lichtstrahl aus. Stört der Rauch den Lichtstrahl, wird das Signal zur Fotozelle unterbrochen. Das Gerät schlägt Alarm, weil es glaubt, dass ein Brand vorliegt.
Anders als komplexere Geräte nehmen die Rauchmelder nicht die Raumtemperatur wahr, sondern setzen lediglich auf das Lichtsignal. Die Unterbrechung kann jedoch auch vom Wasserdampf, einem Insekt oder Staub ausgehen, sodass Fehlalarme keine Seltenheit sind.
Fehlalarme vermeiden
Um die Wahrscheinlichkeit eines Fehlalarms zu reduzieren, sind die folgenden Maßnahmen hilfreich. Mit ihnen stellst Du die Funktionstüchtigkeit sicher, sodass Falschalarme kein Problem mehr darstellen.
Hochwertige Geräte kaufen
Qualitativ bestehen zwischen den Rauchmeldern Unterschiede. Installiere nicht die günstigsten Geräte, da diese eher zu einer Fehlfunktion neigen.
Achte auf die Vds-Anerkennung[2] oder das Qualitätssiegel „Q“. Dann ist eher sichergestellt, dass die Geräte ordnungsgemäß funktionieren und nur bei einem tatsächlichen Brand Alarm schlagen. Dennoch sind auch hier Fehlalarme nicht gänzlich ausgeschlossen.
Wartung des Rauchmelders
Der Rauchmelder mag zwar nur an der Decke hängen, doch ist eine regelmäßige Wartung wichtig, damit das Gerät seinen Zweck erfüllt. Hierzu gehört neben der äußerlichen Reinigung auch die Überprüfung durch eine Fachperson.
Haftung beim Fehlalarm
Kommt es zu einem Fehlalarm, kannst Du diesen selbst schnellstmöglich beheben, sodass keine weiteren Maßnahmen getroffen werden. Befindet sich zum Zeitpunkt des Alarms aber kein Mensch im Haushalt, könnten die Nachbarn im Haus verunsichert sein und die Feuerwehr rufen. Wer kommt für die Kosten für den Feuerwehreinsatz auf, wenn es sich um einen Rauchmelder Fehlalarm handelt?
Kein Anspruch auf Schadenersatz
Kommt es zu einem Feuerwehreinsatz, bei welchem Fenster oder Türen beschädigt werden, besteht kein Anspruch auf Schadenersatz. Mieter oder Vermieter müssen die Kosten selbst tragen. Mitunter ist noch eine zusätzliche Gebühr für den Feuerwehreinsatz zu erbringen.
Verursacht die Feuerwehr im Rahmen des Einsatzes Schäden, können weder die Hauseigentümer noch die Mieter einen Schadenersatz verlangen. Zugrunde liegt hierbei der Grundsatz, dass die Feuerwehr von einer Notsituation ausgehen muss. Ihr ist es daher erlaubt, Fenster oder Türen gewaltsam zu öffnen. Dies geht aus einem Urteil des Landgerichts Heidelberg[3] (Az.: 1 O 98/13) hervor.
Wurde der Fehlalarm mutwillig ausgelöst, drohen weitere Pauschalen, die für den Feuerwehreinsatz fällig sind. Die Höhe variiert je nach Kommune und liegt zwischen 600 und 1.800 Euro.
Der Rauchmelder Fehlalarm und seine Folgen
Der Rauchmelder soll eigentlich mit seinem lauten Alarmton Leben retten. Doch nicht immer arbeiten die Geräte akkurat. Teilweise lösen sie bereits bei einem Wasserdampf, Renovierungsarbeiten oder aufgrund von Verunreinigungen aus. Nachbarn könnten in dieser Situation die Feuerwehr zur Hilfe rufen, um die Situation zu klären und im Ernstfall einen Brand zu löschen.
Da dies mit enormen Kosten einhergeht, solltest Du die hier bereitgestellten Tipps befolgen, damit der Rauchmelder ordnungsgemäß funktioniert. Ertönt der Alarmton, aber es liegt kein Brandfall vor, dann lüfte den Raum, schalte das Gerät aus oder entnimm die Batterien.
Reinige das Gerät regelmäßig und lasse die vorgesehenen Wartungsarbeiten durchführen. Vermeide zudem in der Nähe der Rauchmelder jeglichen unnötigen Qualm, damit es nicht zu einem Fehlalarm kommt.
Häufige Fragen
Weiterführende Links
Könnte es möglich sein, dass es durch LED Leuchten mit Radar Bewegungsmeldern zu Fehlalarmen bei Rauchmeldern kommt? Ich habe bei mir im Flur 2 LED Leuchten mit Radar Bewegungsmeldern im Abstand von 6 m. Dazwischen ist an der Decke ein Rauchmelder angebracht. Ich hatte die ersten 3 Fehlalarme mit einem einjährigen Rauchmelder, der 2 Rauchmelder ist 2 Wochen alt und hatte auch schon 2 Fehlalarme.
Sollten mir durch diese Anfrage Kosten entstehen, bitte diese Mail löschen, keine Antwort erforderlich – besten Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Heller
Hallo Herr Heller,
die LED oder andere Lampen, die vielleicht direkt auf den Rauchmelder leuchten, sollten kein Problem sein.
Üblicherweise sind die Geräte so aufgebaut, dass die innere Kammer gegenüber äußeren Lichtquellen abgeschirmt ist.
Die Fehlarlarme dürften auf andere Quellen zurückzufüren sein. Befindet sich das Gerät direkt neben der Küche oder gibt es andere Rauchquellen?
Beste Grüße
Sebastian Jacobitz
Hallo Herr Jacobitz,
danke für die Info.
Ich glaube nicht, dass es die Lampe oder LED sind. Es könnte vielleicht eher sein, dass die elektromagnetische Strahlung der Radar Bewegungsmelder für die Fehlalarme verantwortlich ist. Der Rauchmelder befindet sich im Flur, hier sind auch keine Rauchquellen.
Beste Grüße
Heller