Auf einen Blick

  • Souterrainwohnungen sind anfälliger für Schimmel aufgrund höherer Feuchtigkeit und eingeschränkter Lüftungsmöglichkeiten
  • Schimmelbildung erfordert eine feuchte Umgebung und ist gesundheitsschädlich
  • Lüften, Feuchtigkeitskontrolle und Vermeidung von feuchtigkeitserzeugenden Aktivitäten sind wichtige Maßnahmen gegen Schimmel
  • Bei hartnäckiger Feuchtigkeit oder Schimmelbefall, wende Dich an Profis oder den Vermieter

Die Souterrainwohnung liegt teilweise unter der Erdoberfläche und diente historisch primär als Unterbringung für Bedienstete. Sie wurde eher als einfacher Wohnungstyp angesehen, während die Hauptwohnungen in den höher gelegenen Stockwerken lagen.

Angesichts der vorherrschenden Wohnungsnot[1] gewinnen Souterrainwohnungen an Beliebtheit. Sie sind häufig günstiger und mit einer entsprechenden Sanierung sowie angepassten Einrichtung, überzeugen sie mit einem hohen Wohnkomfort.

Dennoch darfst Du bestimmte Nachteile, die mit diesem Wohnungstyp verbunden sind, nicht vergessen. Hierzu gehört, dass der Schimmel eine größere Gefahr darstellt. In der Souterrainwohnung liegt meist eine größere Feuchtigkeit vor, sodass der Schimmelbefall wahrscheinlicher ist.

Möchtest Du sicherstellen, dass Deine Souterrainwohnung frei vom Schimmel bleibt, dann befolge die nachstehenden Tipps. Verstehe, was zur Schimmelbildung führt und ergreife die entsprechenden Gegenmaßnahmen, damit die Wohnung sich in einem einwandfreien Zustand befindet.

Ursachen für Schimmelbildung

  • Schnelles Auskühlen der Räume
  • Niedrigere Raumdecken
  • Ansammlung von Abwasser

Schimmel im Souterrain vermeiden

  • Nur morgens und abends lüften
  • Regelmäßig Stoßlüften
  • Rückstausicherung installieren

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Entstehung des Schimmels in der Souterrainwohnung

Als Voraussetzung für den Schimmelbefall muss eine gewisse Feuchtigkeit vorliegen. Denn die Schimmelsporen fühlen sich nur in einer feuchteren Umgebung wohl und können sich unter diesen Bedingungen ausbreiten.

Zu beachten sind bei einer Souterrainwohnung die höhere Luftfeuchtigkeit innerhalb der Räume sowie die eindringende Feuchtigkeit von außen. Denn aufgrund des niedrigeren Niveaus kommen die Außenwände in Kontakt mit der Grundfeuchte des Erdreichs und sind einer ständigen Belastung ausgesetzt.

Eingeschränkte Lüftungsmöglichkeiten
Anfälliger für Schimmel

In der Souterrainwohnung herrscht im Vergleich zu anderen Wohnungstypen häufig eine höhere relative Luftfeuchtigkeit vor. Dies ist zurückzuführen auf die eingeschränkten Möglichkeiten des Lüftens sowie der Grundfeuchte, die vom Erdreich auf die Wände wirkt.

Zudem grenzt sich das Raumklima von den anderen Wohnungen im Mehrfamilienhaus ab. Im Sommer bleibt eher kühler, während es im Winter wärmer ist. Dies mag für Dich als Bewohner einen Vorteil darstellen, erleichtert allerdings auch das Eindringen der Schimmelsporen.

Denn diese mögen eine besonders hohe relative Luftfeuchtigkeit. Diese wiederum ist nicht nur von der absoluten Feuchte abhängig, sondern auch von der Raumtemperatur[2]. Ist es kälter, ist die Kapazität zur Aufnahme der Feuchtigkeit begrenzt. Daher kommt es in der Souterrainwohnung im Sommer schneller zu einem Beschlagen der Fenster und die Feuchtigkeit setzt sich bei den kälteren Temperaturen dort ab.

Wohnst Du im Kellergeschoss, musst Du insbesondere im Sommer darauf achten, dass Du die relative Luftfeuchtigkeit unter Kontrolle behältst. Andernfalls könnten sich schnell die schwarzen Punkte am Fenster abzeichnen und der Schimmel sich in der Wohnung ausbreiten.

Risiko der Schimmelbildung in der Souterrainwohnung

Welche Risikofaktoren bestehen konkret bei einer Souterrainwohnung und sind für den Schimmelbefall verantwortlich? Nachstehend erfährst Du die bedeutsamsten Eigenschaften einer Souterrainwohnung, die zur Schimmelbildung beitragen.

Eingeschränkte Lüftungsmöglichkeiten

Eine „klassische“ Souterrainwohnung befindet sich nur teilweise unter der Erdoberfläche. Dies bedeutet, dass zumindest in den oberen Bereichen der Wände Fenster vorhanden sind, über die Du frische Luft in die Räume lässt. Die Fenster fallen jedoch häufig kleiner aus, sodass das Lüften weniger effektiv ist. Der Luftaustausch dauert länger und die Feuchte verbleibt eher in den Räumen.

Noch komplizierter ist es, wenn es sich um eine vollständige Kellerwohnung handelt. Diese liegt komplett im Erdreich, sodass kaum Fenster vorhanden sind. Es muss eine zusätzliche Lüftungsanlage installiert sein, um den Luftaustausch zu gewährleisten. Dies ist nicht nur hinsichtlich der Feuchtigkeit wichtig, sondern auch um einen Anstieg von CO₂ zu verhindern.

Stelle sicher, dass die Lüftungsanlage ordnungsgemäß funktioniert. Sollte die Luftqualität merklich abnehmen, wende Dich an Deinen Vermieter und weise Ihn auf den Mangel hin.

Niedrigere Bodentemperaturen

Im Erdreich sind die Temperaturen niedriger als direkt an der Erdoberfläche. Insbesondere im Sommer nimmst Du dies als einen Vorteil wahr. Denn es bleibt in der Souterrainwohnung kühler und im Gegensatz zu einer Dachgeschosswohnung gerätst Du weniger ins Schwitzen.

Für den Schimmel ist diese Eigenschaft jedoch auch vorteilhaft. Denn aufgrund der niedrigeren Temperaturen ist die Raumluft nur begrenzt in der Lage, die Feuchtigkeit aufzunehmen. Wir erinnern uns, dass kältere Luft eine geringere Kapazität zur Aufnahme der Feuchte besitzt als warme Luft.

Dementsprechend ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Feuchtigkeit an den Fenstern kondensiert. Dort siehst Du regelrecht die Tropfen und diese bieten einen idealen Nährboden für den Schimmel. Entlang der Silikonabdichtungen finden sich die Schimmelsporen meist als Erstes ein und breiten sich von dort im gesamten Raum aus.

Grundwasser

Die Kellerwände sind zudem einem ständigen Einfluss des Grundwassers ausgesetzt. Denn über das aufsteigende Grundwasser gelangt die Feuchtigkeit an die Wände.

Ist die Abdichtung fachgerecht ausgeführt und intakt, hält sie dem Einfluss der Feuchte stand. Sie sorgt dafür, dass keinerlei Feuchtigkeit vom Grundwasser in die Wohnräume gelangt und die Wände trocken bleiben.

Abdichtung des Hauses
Beschädigte Abdichtung

Die Abdichtung ist eigentlich dafür verantwortlich sämtliche Feuchtigkeit fernzuhalten. Weist diese jedoch Schäden auf, dringt die Grundfeuchte aus dem Erdreich zu den Wänden vor.

Jedoch kann es vorkommen, dass die Abdichtung Schäden aufweist und nicht mehr zu 100% ihre Funktion erfüllt. Dies merkst Du anhand der höheren Wandfeuchtigkeit.

Ein Sachverständiger sollte in diesem Fall die Wandfeuchtigkeit fachgerecht messen. Dies lässt einen Schluss über die Funktionsfähigkeit der Abdichtung zu und ob diese erneuert werden muss.

Maßnahmen gegen die Schimmelbildung in der Kellerwohnung

Der Schimmelbefall sieht an den Wänden nicht nur unschön aus, sondern stellt eine Gefahr für Deine Gesundheit dar. Der Schimmelpilz belastet die Atemwege[3] und kann zu einer chronischen Erkrankungen führen, selbst wenn der Schimmel beseitigt ist.

Dementsprechend sind rasche Maßnahmen erforderlich, um nicht dem schädlichen Einfluss ausgesetzt zu sein. Befolge die nachstehenden Tipps, um die Souterrainwohnung frei vom Schimmel zu halten.

Schimmelpilz desinfizieren

Hat sich der Schimmel trotz Lüftens bereits in Deiner Souterrainwohnung eingenistet, solltest Du als Mieter selbst tätig werden. Entferne den Schimmelpilz mit einem speziellen Desinfektionsmittel zunächst oberflächlich. Führst Du diese Arbeiten frühzeitig aus, ist die Chance hoch, dass sich die Sporen bisher nicht tief in den Wänden eingenistet haben.

Prüfe dennoch gründlich, ob sich unter der Tapete, den Fliesen oder hinter den Möbelstücken bereits der Schimmel eingefunden hat. Desinfiziere den Bereich großzügig, um den Schimmel zunächst zu beseitigen.

Intensiveres Lüften

Das Lüften erweist sich als wichtigste vorbeugende Maßnahme, um die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren. Hierbei darfst Du nicht ständig das Fenster gekippt lassen, sondern musst mehrmals am Tag ein Stoßlüften durchführen.

Mehrmaliges Stoßlüften
Mehrmaliges Stoßlüften am Tag

Um die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren ist ein häufigeres Stoßlüften erforderlich. Führe es wenigstens am Morgen und Abend durch, damit die Feuchtigkeit entweicht.

Öffne mehrere Fenster in der Wohnung, damit ein ordentlicher Luftzug entsteht. Wenige Minuten reichen bereits aus, um die Luftfeuchtigkeit zu senken.

Verwende ein Hygrometer, um die relative Luftfeuchtigkeit in den Räumen zu messen. Sie sollte unter einem Wert von 65% bleiben, damit der Schimmel sich nicht ausbreiten kann.

Tätigkeit, die zur Luftfeuchtigkeit beitragen, vermeiden

Einige Tätigkeiten tragen zu einer höheren Luftfeuchtigkeit bei. Hierzu gehören:

  • Langes Duschen
  • Ausgiebiges Kochen
  • Wäsche aufhängen

Zwar mag es für Dich zur Lebensqualität gehören, längere Duschen zu genießen oder häufiger zu kochen, doch trägt es auch zur Luftfeuchtigkeit bei. Dusche lieber kürzer und achte beim Kochen darauf, dass der Wasserdampf ordentlich abzieht und sich nicht in der Küche ablagert.

Zudem ist es praktischer, wenn Du die Wäsche im Außenbereich aufhängst und dort trocknen lässt. Durch diese wenige Anpassungen der Lebensweise reduzierst Du bereits maßgeblich den Eintrag der Feuchtigkeit in der Wohnung.

Lüftungsanlage installieren

Im Keller könntest Du selbst mit einem mehrmaligen Stoßlüften am Tag nicht die gewünschte Reduzierung der Luftfeuchtigkeit erzielen. Dann ist eine Installation einer Lüftungsanlage erforderlich.

Wende Dich an den Vermieter, damit dieser entsprechend eine Sanierung durchführt. Weigert sich Dein Vermieter, dann wende Dich an einen Sachverständigen sowie den Mieterschutzbund, um eine professionelle Unterstützung für Dein Problem zu erhalten.

Mitunter könnte die hohe Luftfeuchtigkeit sowie die schlechte Luftqualität und der Schimmel eine Mietminderung rechtfertigen. Voraussetzung hierfür ist, dass es in der Verantwortlichkeit des Vermieters liegt und Du mit den gewöhnlichen Maßnahmen keine Verbesserung erzielen konntest.

Abdichtung erneuern

Letztlich könnte auch ein Austausch der Abdichtung erforderlich sein. Da dies jedoch mit Kosten im fünfstelligen Bereich einhergeht, möchten Vermieter diese Maßnahme vermeiden und handeln äußerst zögerlich.

Wende Dich auch in diesem Fall an einen Anwalt oder einen Bausachverständigen, um eine professionelle Einschätzung über den Zustand der Abdichtung zu erhalten. Ist erwiesen, dass diese einen Mangel aufweist, kannst Du eher einen Druck auf den Vermieter ausüben, um diesen zum Handeln zu bewegen.

Vorsicht vor Schimmel in der Souterrainwohnung

Eine Wohnung im Souterrain gilt als günstig und stellt eine Lösung gegen den Wohnungsmangel dar. Die Kellerwohnungen weisen jedoch einige Besonderheiten auf, die Du als Mieter berücksichtigen musst.

Die Angst vor Schimmelpilzen ist in diesen tiefer gelegenen Wohnräumen berechtigt. Denn der Luftaustausch fällt schwerer und die kältere Luft ist weniger in der Lage, die Feuchtigkeit aufzunehmen. Zudem könnte das umliegende Grundwasser durch die beschädigte Abdichtung dringen und zu feuchten Wänden führen.

Wohnst Du im Souterrain, dann führe mehrmals am Tag ein Stoßlüften durch und vermeide ein langes Duschen sowie ein häufiges Kochen. Liegt trotz Deiner Anstrengungen eine höhere Luftfeuchtigkeit vor, dann wende Dich an Profis, um der Ursache auf den Grund zu gehen.

Du musst nicht mit der schlechten Luftqualität leben, sondern solltest Dich an den Vermieter wenden. So ist eine nachhaltige Lösung der Probleme möglich, um einen Schimmelbefall zu vermeiden und die Wohnqualität zu erhöhen.

Häufige Fragen

Um die Feuchtigkeit im Souterrain zu reduzieren, empfiehlt es sich, regelmäßig zu lüften und für eine ausreichende Beheizung zu sorgen. Zusätzlich kann der Einsatz von Entfeuchtungsgeräten helfen, die Luftfeuchtigkeit zu senken. Außerdem sollte auf eine ausreichende Dämmung und eine funktionierende Horizontalsperre geachtet werden, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.

Die ideale Luftfeuchtigkeit im Souterrain liegt zwischen 40 und 60 Prozent. Werte darüber begünstigen die Schimmelbildung und können das Wohnklima negativ beeinflussen. Bei Werten unter 30 Prozent können hingegen gesundheitliche Beschwerden wie trockene Schleimhäute auftreten.

Bei Schimmel in der Kellerwohnung muss zuerst die Ursache ermittelt werden. Oftmals entsteht Schimmel durch hohe Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit unzureichender Belüftung und Heizung. Nachdem die Ursache behoben wurde, sollte der Schimmel fachgerecht entfernt werden, da dieser gesundheitsschädlich sein kann. Hierfür gibt es spezielle Reinigungsmittel und -methoden.

Schimmel entsteht dann, wenn man nicht heizt, weil dadurch die Oberflächentemperatur der Wände sinkt. Kalte Wände kühlen die Raumluft ab, was zur Kondensation von Feuchtigkeit führen kann. Diese feuchten Stellen bieten ideale Bedingungen für Schimmelpilze zum Wachstum.

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Über den Autor

Sebastian Jacobitz

Sebastian Jacobitz Baustelle

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