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Angesichts sinkender Inflationszahlen hat die EZB sich dazu entschieden, den zuvor gültigen Einlagenzins von 3,65 Prozent, um 0,25 Prozentpunkte zu senken. Der Einlagenzins fällt damit auf 3,40 Prozent und folgt dem Trend der sinkenden Zinssätze, welcher Anfang des Jahres begann.
Eine solch rasante Entwicklung ist selbst auf Grundlage der Inflationszahlen bemerkenswert. Die meisten Ökonomen haben eher eine langsamere Anpassung des Leitzinses erwartet.
Schwächelnde Wirtschaftszahlen und eine drohende Rezession zwangen die EZB wohl aber zu einem früheren Handeln. Ein weiteres Abwarten könnte zwar zu niedrigen Inflationszahlen führen, aber die Wirtschaft zu stark bremsen.
Inflation auf Zielwert
Das Ziel der Festlegung des Leitzinses besteht in einer möglichst hohen Preisstabilität. Die Inflation soll idealerweise unter einem Wert von 2 Prozent verbleiben.
In den vergangenen Jahren wurde die Zielmarke, teils deutlich, verpasst. Der Niedrigzins während der Corona-Jahre hat die Märkte derart aufgeheizt, dass sich dies mit zeitlicher Verzögerung in einem rasanten Preisanstieg geäußert hat.
Mittlerweile haben sich die Märkte abgekühlt. Die Inflation liegt im Jahresvergleich bei ca. 1,7 Prozent und damit im September 2024 erstmals wieder innerhalb der angepeilten Zielmarke.
Eine weitere Zurückhaltung hinsichtlich der Finanzpolitik scheint daher nicht notwendig. Banken können sich wieder zu günstigeren Konditionen Geld leihen und dieses der Wirtschaft zur Verfügung stellen.
Zwar liegt der Zinssatz noch weiter über dem Niveau der Corona-Jahre, doch sorgt die Absenkung für Erleichterung. Kreditzinssätze sinken und Unternehmen dürfen damit rechnen, zu günstigeren Konditionen ihren Finanzierungsbedarf zu decken.
Günstigere Immobilienfinanzierung erwartet
Ähnliche Grundsätze gelten auch bei der Immobilienfinanzierung. Der Leitzins gilt als der wichtigste Maßstab für den Finanzierungssatz. Ein Sinken des Leitzinses geht daher auch mit günstigeren Finanzierungskonditionen einher.
Inwiefern sich die Zinssenkung unmittelbar auf die Immobilienfinanzierung auswirkt, bleibt abzuwarten. Die Senkung von 0,25 Prozentpunkten ist zwar ein positives Zeichen, aber spürbare Auswirkungen sind kaum zu erwarten. Ein leichter Rückgang der Zinssätze für Immobiliendarlehen ist aber immerhin realistisch.
Wichtiger für die Bewertung der Immobilienzinssätze sind die langfristigen Preisentwicklungen. Bleibt die Inflation unterhalb von 2 Prozent, könnten die Zinsraten weiter sinken. Kann der Kauf einer Immobilie noch etwas warten, könnte die Finanzierung im nächsten Jahr vorteilhafter sein.
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Über den Autor
Sebastian Jacobitz
Seit Seinem Abschluss des Wirtschaftsingenieurwesens lebt Sebastian Jacobitz in Indonesien und hat dort den Bau zweier Häuser realisiert. Auf Wohnora teilt Er Sein Wissen und die persönlichen Erfahrungen rund um die Immobilienwelt.
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