Auf einen Blick
Die Kaution ist für gewöhnlich fester Bestandteil des Mietvertrags. Denn das Hinterlegen des Geldbetrags schafft für den Vermieter eine zusätzliche Sicherheit, falls es zu einem Ausfall der Mietzahlungen kommen sollte. Denn selbst mit der gründlichsten Prüfung der Bonität ist solch ein Risiko nicht komplett vermeidbar.
Aus Sicht des Mieters stellt die Kaution jedoch ein Hindernis dar. Denn das Geld wird vom Vermieter verwahrt und steht nicht mehr zur Deckung der Lebenshaltungskosten zur Verfügung.
Sind Deine Barmittel gerade knapp, könntest Du nicht über genügend Reserven verfügen, um die Kaution zu leisten. Ist es auch möglich ohne Kaution eine Wohnung anzumieten und welche Optionen stehen Dir hierfür bereit?
Spare Dir das Zahlen der Kaution – schließe stattdessen eine günstige Bürgschaft ab und schütze Dich vor unberechtigten Ansprüchen
Besonders bei häufigeren Umzügen lohnt es sich, nicht die komplette Kaution zu hinterlegen, sondern eine geringe monatliche Gebühr zu leisten.
Wohnung ohne Kaution mieten – Effektive Tipps
Ein Umzug ist immer mit zusätzlichen Kosten verbunden. Du musst die Möbel transportieren, Schäden an der alten Wohnung beseitigen und häufig geht der Standortwechsel mit einem neuen Arbeitgeber einher, weshalb noch etwas Geduld bis zur ersten Gehaltszahlung erforderlich ist.
Diese Gründe sprechen für einen finanziellen Engpass und erlauben es Dir nicht, die übliche Kaution zu erbringen. Die Suche nach einer neuen Wohnung gestaltet sich dann als schwieriger. Denn der Vermieter möchte auf die Sicherheit kaum verzichten. Selbst nach Wochen und Monaten könntest Du keine Wohnung finden, wenn Du Deine Situation schilderst und keine Kaution leisten kannst.
Die nachstehenden Optionen bieten sich Dir, falls gerade kein Geld für die Mietkaution vorhanden ist. Nutze die Tipps, um die neue Wohnung ohne Kaution zu mieten. Im besten Fall muss der Vermieter dabei nicht auf die gewünschte Sicherheitsleistung[1] verzichten, sodass diesem keine Nachteile entstehen.
Mietvertrag ohne Kaution
Die simpelste Variante ist es, gezielt auf die Suche nach einer Wohnung zu gehen, bei welcher keine Kaution anfällt. Hierfür könntest Du einen Makler beauftragen, welcher Dich unterstützt und die Erfolgswahrscheinlichkeit steigert.
Allerdings ist hierbei anzumerken, dass die Chancen äußerst gering sind, eine Wohnung gänzlich ohne der üblichen Mietsicherheit zu finden. Denn der Markt ist eher vermieterfreundlich und in Städten herrscht ein deutlicher Wohnungsmangel. Vermieter werden sich daher immer für Mieter entscheiden, die in der Lage sind, die Kaution zu leisten.
Wohnungen ohne Kaution findest Du überwiegend in strukturschwächeren Gegenden. Die Makro– und Mikrolage sind weniger positiv, sodass die Nachfrage nach Wohnungen geringer ist. Herrscht ein gewisser Leerstand, wirst Du eher die Möglichkeit finden, eine Wohnung ohne Kaution anmieten zu können.
Auch für möblierte Zimmer, die eher für ein kürzeres Mietverhältnis bereitgestellt werden, ist nicht immer eine Kaution fällig. Halte also nach diesen Zimmern Ausschau und mit etwas Glück kannst Du erfolgreich mieten, ohne eine Kaution hinterlegen zu müssen.
Bürgen aufnehmen
Die Kaution dient in erster Linie dazu, einen Schaden vom Vermieter abzuwenden. Sollten Schadensfälle auftreten oder die Mietzahlung nicht erfolgen, ist über die Kaution ein erster Ersatz möglich.
Neben der Einzahlung auf ein Konto könnte im Mietvertrag ein Bürge aufgenommen werden. Dies sind entweder Verwandte oder Freunde, die über eine höhere Bonität verfügen. Sollte es zum Schadensfall kommen, darf der Vermieter sich an den Bürgen wenden, um einen Ausgleich zu fordern. Mit dieser Vorlage für die Bürgschaft gelingt die Erstellung spielend leicht.
Sei Dir dabei allerdings bewusst, dass die Bürgschaft mit einer hohen Verantwortung einhergeht. Dazu sind in erster Linie nur nahe Verwandte bereit, die Dir vertrauen und das Risiko eingehen.
Mietkautionsbürgschaft abschließen
Eine simplere Option stellt die Mietkautionsbürgschaft bei einem externen Anbieter dar. Denn mittlerweile gibt es immer mehr Angebote von Finanzdienstleistern, welche die Kaution für Dich leisten.
Ansprechpartner sind hierfür eine Versicherung oder Banken. Gegen die Zahlung einer Gebühr leisten die Dienstleister entweder direkt die Barzahlung oder stellen eine Bürgschaftsurkunde aus. Damit musst Du als Mieter nicht innerhalb weniger Monate die Kaution überweisen, sondern zahlst lediglich eine geringe Gebühr an den Finanzdienstleister.
Bereitstellung der Kaution
Bist Du gerade selbst nicht in der Lage, die Kaution zu erbringen, könntest Du Dich an eine Versicherung oder Bank wenden, welche die Zahlung leistet. Gegen eine geringe Gebühr stellt der Finanzdienstleister die Kautionssumme zur Verfügung, sodass keine Nachteile entstehen.
Die Höhe der Gebühr ist von der Summe der Kaution sowie Deiner Kreditwürdigkeit abhängig. Je zuverlässiger Du bist, desto geringer sind die monatlichen Kosten. Die Mietkautionsbürgschaft ist insbesondere im Vergleich zu einem Ratenkredit deutlich günstiger und die sinnvollere Option.
Übernahme durch das Amt für Soziales und Wohnen
Sind Deine finanziellen Mittel stark begrenzt, könntest Du auf Unterstützung durch den Staat hoffen. Möglicherweise besteht der Anspruch, dass die Kaution vom Amt für Soziales und Wohnen übernommen wird.
Hierzu sind verschiedene Voraussetzungen zu erfüllen. So sollte der Mietvertrag vor Unterschrift mit dem jeweiligen Sachbearbeiter abgesprochen sein. Denn nur, wenn die neue Wohnung als angemessen und der Umzug als notwendig erachtet wird, ist eine Zahlung der Kaution vorgesehen.
Wende Dich an das Amt für Soziales und Wohnen am gewählten Zielort, um die Möglichkeiten zu erörtern. Kannst Du begründen, dass der Umzug zwingend ist, gilt eine Übernahme der Kautionssumme als wahrscheinlich, insofern Deine finanziellen Mittel nicht ausreichen.
Gesetzliche Vorgaben für die Mietkaution
Die Mietkaution gilt heutzutage als obligatorisch. Sie beträgt in der Regel drei Nettokaltmieten und muss mit dem Beginn des Mietvertrags an den Vermieter geleistet werden. Frei über das Geld entscheiden darf der Vermieter jedoch nicht. Denn die finanziellen Mittel muss er auf ein Konto einzahlen, wo diese bis zum Auslaufen des Mietverhältnisses verbleiben. Sollten bei der Wohnungsübergabe Schäden auftreten oder wurden Zahlungen nicht geleistet, darf der Vermieter auf die Kaution[2] zugreifen.
Was für den Vermieter von Vorteil ist, ist mit Nachteilen für den Mieter verbunden. Denn das Geld steht nicht mehr zur Verfügung und ist für die Mietdauer nicht abrufbar.
Gesetzliche Rahmenbedingungen
Vom Gesetz ist die Zahlung einer Kaution nicht festgeschrieben. Sie beruht auf einer Vereinbarung, die im Mietvertrag enthalten ist. Die Höhe darf maximal drei Monatsmieten betragen und mit Beginn des Mietverhältnisses muss die Geldsumme hinterlegt werden.
Um das unausgeglichene Machtverhältnis fairer zu gestalten, sind der Mietkaution einige Grenzen unterlegen. So darf sie laut §551 BGB[3] maximal drei Monatskaltmieten betragen. Zudem muss die Kaution nicht als Gesamtes überwiesen, sondern darf auch in Raten geleistet werden.
Die genaue Gestaltung ist zudem von der Klausel im Mietvertrag abhängig. Ist dort die Kaution nicht explizit Bestandteil und verankert, muss der Mieter diese Zahlung nicht leisten. Sie ist also nicht gesetzlich vorgeschrieben, sondern beruht auf der beiderseitigen Vereinbarung zwischen Vermieter und Mieter.
Anmietung der Wohnung ohne Kaution
Das Vermieten einer Wohnung geht immer mit dem Risiko einher, dass nach dem Einzug Schäden durch den Mieter entstehen. Bei Rückgabe der Schlüssel fallen diese auf und es besteht der Anspruch, auf den Kosten nicht sitzenzubleiben.
Die Kaution stellt in dieser Situation eine Sicherungsleistung dar. Sie ist ein Pfand, welches der Vermieter verwahrt und im Schadensfall darauf zugreift. Für Dich als Mieter ist das Geld mit dem Mietbeginn jedoch nicht mehr verfügbar. Es verbleibt auf dem Konto bis zum Ende des Mietverhältnisses.
Kannst Du die Barkaution nicht leisten und ist auch die Ratenzahlung über wenige Monate keine Option, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um dennoch eine Wohnung ohne Kaution anzumieten. Am einfachsten ist es, wenn Du eine Mietkautionsbürgschaft bei einer Versicherung oder einer Bank abschließt. Diese überweisen gegen eine niedrige monatliche Gebühr die Barkaution, sodass dem Vermieter kein Nachteil entsteht und Deine Chancen auf dem Wohnungsmarkt nicht eingeschränkt sind.
Alternativ zur Mietkaution könntest Du auch eine Bürgschaft durch eine Person anstreben oder das Amt für Soziales und Wohnen um Unterstützung bitten. So besteht auch ohne eigene Zahlung der Mietkaution die Aussicht auf eine neue Wohnung.
Häufige Fragen
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Über den Autor
Sebastian Jacobitz
Seit Seinem Abschluss des Wirtschaftsingenieurwesens lebt Sebastian Jacobitz in Indonesien und hat dort den Bau zweier Häuser realisiert. Auf Wohnora teilt Er Sein Wissen und die persönlichen Erfahrungen rund um die Immobilienwelt.
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