Auf einen Blick
Als Vermieter bist Du darauf bedacht, dass Deine Immobilie einen guten Eindruck hinterlässt. Sie soll gepflegt erscheinen und einladend wirken.
Hat ein Mieter ständig die Rollläden unten, trübt dies die Erscheinung des Hauses. Es wirkt, als stünde die Wohnung leer und es sind weitere Probleme damit verbunden. So ist etwa die Luftzirkulation eingeschränkt, was das Schimmelrisiko erhöht.
Kannst Du als Vermieter den Mieter dazu zwingen, die Rollläden zu öffnen oder bist Du dagegen machtlos?
Keine Handhabe als Vermieter
Ist die Schlüsselübergabe erfolgt und der Mieter hat die Wohnung bezogen, besteht als Vermieter kaum mehr eine Möglichkeit einen Einfluss auf die Nutzungsweise zu nehmen. Mieter dürfen sich prinzipiell in der eigenen Wohnung frei ausleben, ohne dass der Vermieter sich darin einmischen darf.
Entsprechend ist auch das dauerhafte Herunterlassen der Rollläden erlaubt. Bevorzugt der Mieter es in einer dunklen Wohnung zu leben, ist dies Ihm überlassen.
Teilweise gibt es auch nachvollziehbare Gründe, weshalb der Rollladen geschlossen ist. So könnte eine krankhafte Lichtempfindlichkeit[1]https://www.msdmanuals.com/de/profi/erkrankungen-der-haut/reaktionen-auf-sonnenlicht/lichtempfindlichkeit vorliegen oder der Mieter arbeitet im Schichtsystem, sodass der Tag zum Schlafen genutzt wird.
Gleichwohl ist die Begründung, weshalb die Rollläden heruntergelassen sind, unwesentlich. Der Mieter ist keiner Rechenschaft schuldig und darf die Fenster verdunkeln, wie es Ihm beliebt.
Keinerlei rechtliche Handhabe
Sind die Rollläden ständig heruntergelassen mag dies zwar ärgerlich sein, doch eine Möglichkeit dagegen vorzugehen besteht nicht. Der Mieter darf entscheiden, ob Er die Fenster auf diese Weise verdunkelt.
Als Vermieter besteht vom Gesetz her auch kein Anrecht auf eine regelmäßige Besichtigung der Wohnung. Eine Kontrolle hinsichtlich der Sauberkeit ist ebenso wenig erlaubt wie der verheimlichte Besitz eines Ersatzschlüssels.
Zwar mag es mit einer Sorge verbunden sein, wenn die Rollläden ständig geschlossen sind, doch müssen Vermieter dies grundsätzlich hinnehmen. Sie besitzen weder das Recht, die Wohnung zu betreten, noch eine Abmahnung deshalb auszusprechen.
Schadenersatz bei Schimmel
Der Mieter ist verpflichtet, mit der Wohnung sorgsam umzugehen. Sind die Rollläden dauerhaft geschlossen, liegt eine Beeinträchtigung der Luftzirkulation vor. Zwar ist ein geringer Luftaustausch noch möglich, doch fällt das Stoßlüften schwerer. So ist ähnlich wie bei einem dauerhaft gekipptem Fenster das Schimmelrisiko deutlich höher.
Zwar darfst Du als Vermieter nicht vorbeugend verlangen, dass der Mieter die Rollläden oder Jalousien öffnet, doch musst Du einen Schaden in der Wohnung nicht akzeptieren. Stellt sich bei Beendigung des Mietverhältnisses heraus, dass ein Schimmelbefall vorliegt, darfst Du sämtliche Kosten für die Beseitigung sowie Sanierung vom Mieter als Ersatz verlangen.
Zunächst ist der Schaden von der Kaution gedeckt. Liegt ein umfangreicher Befall vor, reicht die Kautionshöhe jedoch nur selten, um die gesamte Sanierung durchzuführen. Neben der Kaution ist noch eine gesonderte Forderung in Höhe des verbleibenden Betrages zu stellen.
Dauerhaft die Rollläden vor dem Fenster
Es mag Dich als Vermieter oder Nachbar zwar stören, wenn der Rollladen ständig herabgelassen ist, doch eine Möglichkeit dagegen vorzugehen, besteht nicht. Mieter dürfen die eigene Wohnung nach Belieben verdunkeln, ohne dass eine Konsequenz droht.
Lediglich bei Schäden, die durch die herabgelassenen Rollläden auftreten, müssen die Mieter Ersatz leisten. Entsprechend müssen Sie sich der Konsequenzen bewusst sein, die durch die eingeschränkte Luftzirkulation eintreten.
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Sebastian Jacobitz
Ich bin Sebastian Jacobitz, Immobilienprofi und Autor mit einem Master (M.Sc.) in Wirtschaftsingenieurwesen von der BTU-Cottbus. Mein Fachwissen über Immobilien setzte ich mit der Finanzierung und dem Bau zweier Häuser in die Praxis um. Als Immobilien-Experte veröffentliche ich auf Wohnora meine Studien sowie zahlreichen Ratgeber.
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