Auf einen Blick

  • Die Faustregel für eine Baufinanzierung besagt, dass die Monatsrate maximal ein Drittel des Nettoeinkommens sein sollte
  • Bei der Berechnung des Haushaltseinkommens sollten auch mögliche Risiken wie Arbeitslosigkeit oder Krankheit berücksichtigt werden
  • Für die Kalkulation der Baufinanzierung sind nicht nur die Höhe, sondern auch die Sicherheit des Einkommens relevant
  • Bei geringem Einkommen können das Erhöhen des Eigenkapitals, das Einbeziehen eines Partners oder Eigenleistungen helfen, ein Haus zu kaufen

Für eine Zusage der Baufinanzierung ist ein gewisses Einkommen erforderlich, um die Monatsrate bedienen zu können. Kreditgeber verlangen die Sicherheit, damit nicht das Risiko eines Zahlungsausfalls besteht.

Doch ab welchem Gehalt ist es realistisch, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen? Nachstehend erhältst Du eine genaue Übersicht darüber, wie hoch Dein Einkommen sein sollte, um ein Haus kaufen zu können.

Finanzierungsrate maximal ein Drittel des Einkommens

Eine pauschale Antwort darauf, wie viel Du verdienen musst, um Dir ein Haus leisten zu können, ist schwierig. Es hängt ganz von Deiner individuellen Situation ab. Ist Dein Einkommen eher unsicher oder stabil und wie hoch sind Deine monatlichen Ausgaben?

Als vereinfachte Faustregel gilt der Grundsatz, dass die Kreditrate nicht mehr als ein Drittel des Nettoeinkommens betragen darf. Dies bedeutet, dass Du jeden Monat rund ein Drittel für die Tilgung sowie Zinsaufwand ausgibst, während die restlichen zwei Drittel zur freien Verfügung stehen. Mit ihnen deckst Du Deine monatlichen Lebenshaltungskosten und legst bestenfalls noch etwas Geld zur Seite.

Ein Drittel des Einkommens
Einfache Grundregel

Als einfache Orientierung gilt der Grundsatz, dass die Finanzierung nicht mehr als ein Drittel des Einkommens ausmachen sollte. Dann bleibt genügend zum Leben übrig und der Spielraum ist groß genug, um die Raten pünktlich zu zahlen.

Ausgehend von der Faustregel bedeutet dies, dass wenn Dein Nettoeinkommen jeden Monat 3.000 Euro beträgt, die Monatsrate nicht mehr als 1.000 Euro betragen dürfte. Mit dem Annuitätenrechner lässt sich ableiten, wie hoch der maximale Kaufpreis des Hauses sein darf.

Bei einer monatlichen Rate von 1.000 Euro und einem Zinssatz i.H.v. 3,5 Prozent, würde sich daraus ein mögliches Fremdkapital von 200.000 Euro ableiten. Diesen Kredit würde die Bank Dir maximal zur Verfügung stellen, wenn Du den Immobilienkauf planst.

Haushaltseinkommen als Grundlage

Bisher wurde der Fall betrachtet, in welchem Du allein ein Haus kaufen möchtest. In der Praxis ist die Baufinanzierung primär für Familien interessant, welche den größeren Wohnraum zu schätzen wissen und dem Kind einen Garten als Spielfläche bieten möchten.

Arbeiten beide Partner, steigt entsprechend das Haushaltseinkommen. Das Nettoeinkommen wird addiert und aus dem Drittel ergibt sich die maximale Kreditsumme.

Ganz so einfach ist die Berücksichtigung des Haushaltseinkommens jedoch nicht. Denn es könnte absehbar sein, dass mit der Geburt des Kindes ein Partner die Arbeitszeit reduziert.

Ebenso müssen Risiken wie die Arbeitslosigkeit oder Krankheitsfälle beachtet werden. Daher lässt sich die Faustformel nicht so leicht auf das Haushaltseinkommen übertragen. Grob beträgt die Empfehlung, dass die Finanzierung nur durch das Einkommen eines Partners stemmbar ist.

Da es sich hierbei um eine Prognose von Risiken handelt, ist die Drittel-Regel aber nicht zu streng auszulegen. So ergibt sich, dass bei der Immobilienfinanzierung zwar das Haushaltsnettoeinkommen relevant[1] ist, aber Kreditgeber einen größeren Puffer verlangen, um mögliche Einkommensausfälle eines Partners zu kompensieren.

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Die Faustformel von einem Drittel des Einkommens stellt einen groben Richtwert dar. Verdienst Du deutlich überdurchschnittlich oder lebst besonders sparsam, sind Abweichungen von dieser Empfehlung zu erwarten.

Denn in der Praxis gilt, dass Du für die Finanzierung beim Hausbau Dein monatliches Budget betrachten musst. Du stellst das Einkommen den Ausgaben gegenüber und die Differenz stellt das verfügbare Einkommen dar, welches Du für die monatliche Rate aufwenden kannst.

Bei den Ausgaben sind die derzeitigen Wohnkosten differenziert zu betrachten. Planst Du den Hausbau, könntest Du für die Bauphase sowohl die Finanzierungsrate als auch die monatliche Miete bezahlen. Da die Mietkosten aber nach Fertigstellung der Immobilie wegfallen, sind diese bei den Ausgaben nicht zwingend zu berücksichtigen.

Des Weiteren dient die Miete als Orientierung der Finanzierung. Kommst Du monatlich gut über die Runden und kannst etwas Geld zurücklegen, könntest Du die Miete direkt mit der Finanzierungsrate ersetzen.

Beachte, dass das Eigenheim jedoch etwas teurer als die Miete ist. Du musst zusätzlich eine Instandhaltungsrücklage bilden und der Unterhalt ist höher[2]. Diese Zusatzkosten musst Du in die Kalkulation integrieren, weshalb die Miete und der Finanzierungsaufwand nicht identisch zu betrachten sind.

Das zählt zum Einkommen

Für die Kalkulation der Baufinanzierung ist ein genauer Überblick des Einkommens erforderlich. Folgende Einkommensquellen sind hierbei zu berücksichtigen:

  • Gehalt
  • Einkünfte aus selbstständiger Arbeit
  • Kindergeld
  • Zinsen
  • Unterhalt
  • Rente bzw. Pension
  • Weitere Einkommensquellen (z.B. Mieteinnahmen, Tantiemen)

Neben der absoluten Höhe des Einkommens spielt auch die Sicherheit eine Rolle. Denn für den Kreditgeber ist nicht nur entscheidend, dass Du in der Lage bist, die Kreditrate mit Deinem jetzigen Einkommen zu zahlen, sondern dass die Einkünfte auch für die nächsten Jahre und Jahrzehnte stabil bleiben.

Beamter mit sicherem Einkommen
Sicherheit des Einkommens

Nicht nur allein die Einkommenshöhe ist relevant für die Immobilienfinanzierung. Wichtig ist auch, dass eine Sicherheit über den Geldfluss besteht. Beamte besitzen hierbei die höchste Kreditwürdigkeit, sodass Sie einen größeren Spielraum bei der Finanzierung besitzen. Selbstständige hingegen müssen mehr Eigenkapital einbringen, da Ihr Einkommen als unsicherer gilt.

Das höchste Ansehen besitzen bei der Baufinanzierung Beamte auf Lebenszeit. Ihr Arbeitsverhältnis gilt als praktisch unkündbar, sodass unwahrscheinlich ist, dass das Einkommen sinkt. Sie erhalten bei der Bank eine großzügigere Kreditlinie, welche deutlich über den eigentlich empfohlenem Drittel liegt. Zu berücksichtigen sind zusätzlich die höheren Pensionsansprüche. So ist auch eine Baufinanzierung kurz vor der Rente noch möglich, insofern die Pension mit der Monatsrate vereinbar ist.

Weiterhin gute Möglichkeiten, um ein Haus zu kaufen, haben Arbeitnehmer mit unbefristetem Arbeitsvertrag. Die Arbeitnehmerrechte sind in Deutschland stark ausgeprägt, sodass eine Kündigung an strenge Bedingungen geknüpft ist. Hier kommt am ehesten die Faustformel von etwa einem Drittel des Gehalts zur Anwendung.

Einen deutlich schwereren Stand besitzen bei der Immobilienfinanzierung Selbstständige. Kreditinstitute schätzen Ihr Einkommen als unzuverlässiger ein. Selbst, wenn Sie über beachtliche Einkünfte verfügen, müssen Sie einen größeren Puffer berücksichtigen und zusätzliche Sicherheiten einbringen.

Daraus ergibt sich, dass das Einkommen nicht gleichwertig behandelt wird. Neben der Höhe ist auch die Sicherheit ein Faktor, um zu erfahren, ob das Gehalt für den Hauskauf ausreicht.

Tipps zum Hauskauf bei geringem Einkommen

Angesichts der hohen Immobilienpreise rückt der Kauf eines Hauses mit einem durchschnittlichen Gehalt in die Ferne. Die Finanzierungssummen sind zu hoch, um mit dem Einkommen die monatliche Rate zu bedienen.

Um sich dennoch diesen Wunsch zu erfüllen, dienen die nachstehenden Tipps. So ist auch mit vergleichsweise niedrigerem Gehalt langfristig der Immobilienkauf möglich.

Eigenkapital erhöhen

Der wichtigste Schritt zur Realisierung des Plans ist das Ansparen des Eigenkapitals. Monatlich legst Du so viel Geld wie möglich zurück, welches Du später in die Immobilienfinanzierung einbringst.

Für Immobilie sparen
Finanzierungssumme reduzieren

Miet einem niedrigen Einkommen bleibt Dir kaum etwas anderes übrig, als die Ansprüche zu senken und monatlich so viel Geld wie möglich zurückzulegen, um die Finanzierungssumme zu senken. Warte zudem auf niedrige Zinssätze, um möglichst günstig den Kauf zu realisieren.

Dies bringt Dir den Vorteil, dass die Kreditsumme sinkt. Zudem erhalten Kreditgeber eine höhere Sicherheit, was sich positiv auf die Zinskonditionen auswirkt. So profitierst Du gleich doppelt vom Eigenkapital.

Allerdings muss Dir bewusst sein, dass der Aufbau des Eigenkapitals einige Jahre in Anspruch nehmen wird. Lebe in dieser Zeit sparsam, um am Ende die Immobilie kaufen zu können.

Partner mit in die Finanzierung aufnehmen

Die Finanzierung allein zu stemmen, stellt eine große Herausforderung dar. Gemeinsam mit dem Partner gelingt es Dir eher, die Raten zu bedienen.

Dieser Schritt muss allerdings wohlüberlegt sein. Denn das Schicksal des Hauses ist eng geknüpft an die Beziehung. Wage den gemeinsam Immobilienkauf erst, wenn Ihr bereits mehrere Jahre zusammen seid.

Zudem solltet Ihr bei der Finanzierung nicht an die Grenze des Machbaren gehen. Behaltet lieber einen Sicherheitspuffer bei, da Geldsorgen als Trennungsgrund Nr. 1 gelten.

Höherer Anteil an Eigenleistung

Anstatt viel Geld in die Hand für die Renovierung zu nehmen, könntest Du diese Arbeiten selbst übernehmen. Verfügst Du über entsprechendes handwerkliches Geschick, ist der Kauf einer älteren Immobilie, die Du selbst renovierst, eine gangbare Lösung.

Das Vorhaben ist zwar mit viel Arbeit verbunden, aber günstiger gelingt ein Immobilienkauf kaum. Befinden sich weitere Handwerker im Familien- oder Bekanntenkreis, ist deren Hilfe ebenfalls nützlich.

Wie viel musst Du verdienen, um ein Haus zu kaufen?

In den eigenen vier Wänden zu leben, ist wahrscheinlich der Lebenstraum vieler Menschen. Die Frage, wie viel Gehalt erforderlich ist, um sich diesen Wunsch zu erfüllen, lässt sich nicht pauschal beantworten.

Als allgemeiner Grundsatz gilt die Empfehlung, dass die monatliche Rate des Hauskredits nicht mehr als ein Drittel des Nettoeinkommens ausmachen sollte. Befolgst Du diese Faustformel bleibt genügend Einkommen zur Begleichung des Lebensunterhaltes übrig.

Um genauer Deine individuelle Situation abzubilden, ist ein Budgetrechner hilfreich. Mit diesem erfährst Du, wie hoch das Darlehen und die monatliche Rate sein darf.

Häufige Fragen

Die Höhe des Gehalts, das benötigt wird, um ein Haus zu kaufen, hängt von vielen Faktoren ab, darunter der Preis des Hauses, die Höhe der Anzahlung, die Kreditwürdigkeit und die aktuellen Hypothekenzinsen. In der Regel empfehlen Experten, dass die monatlichen Wohnkosten nicht mehr als 30% des Nettoeinkommens betragen sollten.

Mit einem Nettoeinkommen von 3.000 Euro können potenzielle Hauskäufer ein Darlehen von etwas mehr als 200.000 Euro aufnehmen. Dieser hängt aber stark von der individuellen finanziellen Situation und der Laufzeit des Kredits ab. Beispielsweise kann eine hohe Anzahlung oder ein langer Kreditzeitraum den Kaufpreis erhöhen.

Bei einem monatlichen Nettoeinkommen von 2.500 Euro bestimmt wiederum die individuelle finanzielle Situation die Höhe des Hauskredits. Kreditgeber ziehen verschiedene Faktoren in Betracht, darunter bestehende Schulden und Verpflichtungen. Generell lassen Banken maximal 33-40% des Nettogehaltes für Kreditraten zu. Bei 2.500 Euro netto könnten das zwischen 825 und 1.000 Euro pro Monat sein.

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Über den Autor

Sebastian Jacobitz

Sebastian Jacobitz Baustelle

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