Auf einen Blick

  • Schimmel ist ein Gesundheitsrisiko und erfordert eine schnelle Beseitigung
  • Identifiziere Schimmel durch Verfärbungen, modrigen Geruch und gesundheitliche Beschwerden wie Husten und Kopfschmerzen
  • Entferne Schimmel mit Alkohol, speziellen Reinigern oder durch professionelle Dienstleister
  • Verhindere erneuten Schimmelbefall, indem Du die Luftfeuchtigkeit kontrollierst, ausreichend heizt und regelmäßig stoßlüftest

Schimmel in der Wohnung stellt nicht nur eine optische Beeinträchtigung dar. Die Schimmelsporen gelten als ernst zu nehmendes Gesundheitsrisiko, weshalb der Aufenthalt in einer Wohnung mit einem Schimmelbefall nicht zu empfehlen ist.

Entdeckst Du die Schimmelflecken an den Wänden oder Fugen, ist ein schnelles Handeln gefragt. Du musst eine weitere Ausbreitung verhindern und die Schimmelsporen neutralisieren.

Weshalb tritt der Schimmel in der Wohnung auf und welche Methoden erweisen sich als wirksam zur Entfernung? In diesem Ratgeber erhältst Du sämtliche Informationen, wie Du mit dem Schimmelbefall umgehst.

Entstehung des Schimmels

Die Schimmelsporen sind ein natürlicher Bestandteil der Raumluft. Zu einem geringen Anteil sind sie in jeder Wohnung vorhanden. Sie sind kein Ausdruck einer mangelhaften Sauberkeit, sondern gehören zum üblichen Raumklima.

In geringer Konzentration erweisen sich die Sporen als ungefährlich. Sie beeinflussen weder Deine Gesundheit noch die Bausubstanz.

Gefährlich wird es erst, wenn die Sporen auf einen feuchten Untergrund treffen. Die bevorzugten Lebensbedingungen des Schimmels liegen bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von mehr als 65 Prozent. Treffen die Sporen auf einen feuchtwarmen Nährboden, setzen sie sich dort fest. In der Folge findet eine Vermehrung statt, bis die kleinen Punkte oder größeren Flecken mit dem bloßen Auge erkennbar sind.

Aufgrund der Notwendigkeit der Feuchtigkeit sind bestimmte Bereiche der Wohnung besonders gefährdet. Stellen, in denen der Schimmel häufiger auftritt, sind:

  • Fenster
  • Raumecken
  • Hinter massiven Möbelstücken
  • Fugen

Die höhere Luftfeuchtigkeit findet der Schimmel meist im Badezimmer, der Küche oder dem Keller vor. Daher sind diese Räume häufiger von einem Befall betroffen.

Wählerisch ist der Schimmel aber nicht. Auch Schlafzimmer oder Wohnzimmer befällt er, wenn geeignete Bedingungen vorliegen. Achte in der gesamten Wohnung darauf, dass die relative Luftfeuchtigkeit dauerhaft unter 65 Prozent verbleibt. Dies ist die wichtigste Maßnahme, um einen Befall vorzubeugen.

Schimmelpilze erkennen

Setzen sich die Schimmelsporen an einer Oberfläche fest, verbreiten sie sich von dort in der gesamten Wohnung. Kontinuierlich sondern sie Giftstoffe aus, die eine Gefahr darstellen. Vorteilhaft ist es, wenn Du den Schimmelpilz bereits in der Entstehung erkennst.

Verfärbungen

Der Schimmel tritt in unterschiedlichen Farben und Formen auf. Dies ist abhängig davon, um welche Variante es sich handelt, aber auch von der Dauer des Befalls.

Im Frühstadium zeigen sich eher kleine Schimmelpilze, die grünlich dunkel verfärbt sind. Sie nisten sich in den Fugen im Badezimmer oder direkt auf der Wand ein.

Mit der Zeit wachsen die Schimmelflecken und werden immer auffälliger. Mit einem dichten Bewuchs erscheinen die betroffenen Stellen etwas dunkler.

In Abgrenzung zu dem am meisten vertretenen dunkelgrünem Schimmel, könnte auch gelber Schimmel auftreten. Dieser ist wesentlich heller und zunächst kaum als Schimmelpilz zu erkennen. Sei daher bei jeglicher Verfärbung der Wände vorsichtig und reduziere die Luftfeuchtigkeit.

Modriger Geruch

Die Schimmelpilze fühlen sich in einer feuchtwarmen Umgebung wohl. Haben sie eine Oberfläche besiedelt, vermehren sie sich. Bei diesem Prozess gelangen Stoffe in die Raumluft, die für Deine Gesundheit gefährlich sind und einen auffälligen Geruch besitzen.

Die Raumluft wirkt trotz häufigerem Lüften abgestanden und modrig. Nimmst Du diesen Geruch wahr, dann versuche sämtliche Quellen auszuschließen. Tritt der modrige Geruch weiterhin auf, spricht dies für einen verdeckten Schimmelbefall.

Gesundheitliche Beschwerden

Das Immunsystem reagiert intensiv auf die Schimmelsporen. Sie setzen sich in der Lunge ab und gehen mit einigen Beschwerden einher.

Person hustet
Symptome bei Schimmelbefall

Oftmals ist der Schimmel nicht direkt zu sehen. Einen verdeckten Befall erkennst Du am ehesten an den auftretenden Symptomen. Hierzu gehören Kopfschmerzen, Atembeschwerden sowie Reizungen der Schleimhäute.

Treten bei Dir öfter Kopfschmerzen auf oder hustest Du ohne erkennbaren Grund, könnte dies für den Schimmel sprechen. Dies ist insbesondere im Schlafzimmer ein auffälliges Alarmsignal, wenn Du morgens mit solchen Symptomen zu kämpfen hast.

Beseitigung des Schimmels

Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, kannst Du selbst mit Hausmitteln oder speziellen Produkten gegen den Schimmel vorgehen. Folgende Methoden sind in der Praxis erprobt und simpel durchführbar.

Sicherheitshinweise

Grundsätzlich gilt, dass bei der Schimmelentfernung Vorsicht geboten ist. Bei dieser Arbeit werden größere Mengen an Toxinen in die Raumluft freigesetzt. Leidest Du ohnehin bereits unter Symptomen, würden diese noch stärker auftreten.

Als Schutz ist daher das Tragen einer Atemmaske zu empfehlen. Mit einer Schutzbrille sowie Handschuhen verhinderst Du zusätzlich jeglichen Kontakt mit den Schimmelsporen.

Zudem bietet es sich an, während des Entfernens ordentlich zu lüften. Dadurch reduzierst Du die Konzentration der Schimmelsporen und stellst wieder eine bessere Luftqualität sicher.

Hochprozentigen Alkohol einsetzen

Als erstes Mittel ist ein hochprozentiger Alkohol zu empfehlen. Hier bietet sich Spiritus oder eine ähnliche Lösung an.

Den Spiritus tröpfelst Du auf ein Tuch und wischst damit direkt auf die Oberfläche, wo sich der Schimmel befindet. Die Wirkung besteht darin, dass der Alkohol dem Untergrund die Feuchtigkeit entzieht.

In der trockenen Umgebung hat der Schimmel keine Überlebenschance. Nach einer kurzen Einwirkzeit entfernst Du den Schimmel komplett. Verwende einen robusten Schwamm, falls der Befall hartnäckiger ist.

Schimmelentferner

Im Handel sind verschiedene Schimmelentferner erhältlich. Diese setzen unter anderem auf den Wirkstoff Natriumhypochlorit. Es ist zwar effektiv, aber kann im Bad in Verbindung mit anderen Reinigungsmitteln zur Entstehung von Chlorgas führen.

Andere Schimmelentferner, die auf die Wirkstoffe Benzalkoniumchlorid und Didecyldimethylammoniumchlorid setzen, sind weniger risikoreich, aber ähnlich effektiv. Bei der Auswahl der Produkte ist darauf zu achten, wie stark der Befall ist und wie aggressiv die Wirkstoffe sein sollen.

Bei einem geringen bis mittleren Befall lohnt sich die Investition in den Schimmelentferner. Sie gehen nicht nur gegen die Schimmelpilze vor, sondern wirken gleichzeitig desinfizierend und entfernen unangenehme Gerüche.

Fachfirma beauftragen

Entdeckst Du den Schimmel in der Wohnung, könnte dieser bereits über einen längeren Zeitraum im Verborgenen gewuchert haben. Unter Tapeten, hinter Möbelstücken oder Fliesen könnten sich die Sporen unerkannt einfinden. Erst, wenn der Schimmel sich bis an die Oberfläche ausgebreitet hat, bemerkst Du den Befall.

Ein einfaches Abwischen erweist sich kaum als langfristige Lösung. Es dauert nicht lange, bis der Schimmel erneut zum Vorschein kommt, da er weiterhin aktiv ist.

Handwerker im Badezimmer
Sanierung nach Schimmelbefall

Liegt der Befall tief in der Bausubstanz vor, bietet nur eine umfangreiche Sanierung die Chance, den Schimmel langfristig zu beseitigen. Die Kosten hierfür ergeben sich aus der Verantwortlichkeit. Hat der Mieter fahrlässig gehandelt und nicht ausreichend gelüftet, muss Er die Kosten tragen. Liegt jedoch ein Mangel am Gebäude vor, muss der Vermieter dafür aufkommen.

In solchem einem Fall ist eine aufwendige Sanierung sowie eine Beseitigung durch eine Fachfirma erforderlich. Profis kennen die Schwachstellen in der Wohnung besser und gelangen an alle Stellen, wo sich der Schimmel befinden könnte.

Befindet sich der Schimmel unter den Tapeten oder Fliesen, bleibt nur der Austausch. Andernfalls wirst Du zukünftig immer wieder mit diesem Problem zu kämpfen haben.

Ursachen des Schimmelbefalls

Hat sich der Schimmel einmal in der Wohnung eingefunden, ist die Angst begründet, dass dieser immer wieder auftaucht. Denn ändert sich an den grundlegenden Bedingungen im Haushalt nichts, hilft eine erfolgreiche Beseitigung kaum. Nach wenigen Wochen entdeckst Du erneut die Schimmelflecken.

Als langfristige Maßnahme musst Du die Ursachen des Schimmelbefalls erkennen und darauf reagieren. So bietest Du den Schimmelsporen keinerlei Lebensraum mehr.

Hohe Luftfeuchtigkeit

Der größte Mangel, der zum Schimmelbefall führt, ist eine erhöhte relative Luftfeuchtigkeit in den Räumen. Die Schimmelsporen befinden sich ständig in der Raumluft. Doch erst, wenn eine feuchte Umgebung vorliegt, setzen sich die einzelnen Schimmelpilze darauf ab.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit in den Räumen
RaumTemperaturOpt. Luftfeuchtigkeit
Wohnzimmer20°C40 bis 60%
Schlafzimmer16-18°C40 bis 60%
Kinderzimmer20-22°C40 bis 60%
Küche18°C50 bis 60%
Badezimmer22°C50 bis 70%
Arbeitszimmer20°C40 bis 60%
Keller10-15°C50 bis 60%

Um das Schimmelrisiko einzudämmen, reicht es in den meisten Fällen aus, auf die Luftfeuchtigkeit zu achten. Installiere ein Hygrometer in den betroffenen Räumen, um die Werte im Blick zu haben.

Halte diese dauerhaft bei weniger als 70%. Dann ist das Risiko deutlich geringer und der Schimmel fühlt sich in Deiner Wohnung nicht mehr wohl.

Zu geringe Raumtemperatur

Nicht nur die Feuchtigkeit, sondern auch die Raumtemperatur beeinflussen die relative Luftfeuchtigkeit. Denn diese berechnet sich aus der maximalen Aufnahmefähigkeit und der tatsächlich vorliegenden Feuchtigkeitsmenge.

Wärmere Luft ist in der Lage, größere Mengen an Feuchtigkeit zu speichern. Dies trägt zu einer Reduzierung der relativen Luftfeuchtigkeit bei.

Kühlen die Räume aus, ist die Luft nur in begrenztem Maße fähig, die vorhandene Feuchtigkeit aufzunehmen. Diese kondensiert an den kälteren Oberflächen, welche eine Einladung für den Schimmel sind.

Achte daher insbesondere im Winter darauf, dass Du ausreichend heizt. Maßnahmen, die eigentlich zur Senkung des Energiebedarfs führen sollen, können sich als Gefahr erweisen und das Schimmelwachstum fördern.

Feuchtigkeitsfördernde Tätigkeiten

Die Nutzung der Wohnung spielt ebenso eine Rolle. Der Schimmel tritt meist im Badezimmer oder der Küche auf. Das Duschen oder Kochen führen zu einem höheren Feuchtigkeitseintrag in der Luft.

Aber auch das Aufstellen von zahlreichen Pflanzen, das Trocknen der Wäsche oder ein fehlendes Lüften, tragen zur Ansammlung der Feuchtigkeit in den Räumen bei.

Ungenügende Dämmung

Bauliche Mängel sind bei der Schimmelbildung ebenfalls zu berücksichtigen. Vermieter wehren sich zwar in der Regel dagegen, doch könnten auch Ursachen am Gebäude verantwortlich für den Schimmelbefall sein.

Ein häufiger Bereich, in welchem der Schimmel auftritt, ist in Heizungsnischen. In diesen Einkerbungen sind die Wände sowie Dämmung dünner. Die Oberfläche kühlt aus, was zur Kondensation der Luftfeuchtigkeit führt.

Wärmebrücken

Wärmebrücken basieren auf dem gleichen Prinzip. Es handelt sich um Stellen, die stärker auskühlen als die Umgebung.

Betroffen sind Zimmerecken, Fenster sowie Balkone. Dort ist die Wandoberfläche kühler, was zu einem schnelleren Unterschreiten des Taupunktes führt. Die Feuchtigkeit in der Luft kondensiert, weil die Kapazität in diesem Bereich erschöpft ist.

Effektive Maßnahmen zur Vorbeugung

Der Kampf mit dem Schimmel erweist sich als langwierig und aufwendig. Hat sich dieser in größerer Tiefe eingefunden, reicht eine oberflächliche Behandlung nicht aus. Nutze diese Tipps zur Vorbeugung, um das Schimmelrisiko zu senken.

Regelmäßig Stoßlüften

Die effektivste Maßnahme zur Vorbeugung des Schimmels ist das Stoßlüften. Dabei öffnest Du für mehrere Minuten sämtliche Fenster in der Wohnung, sodass ein kräftiger Luftaustausch stattfindet. Im Sommer bietet sich das Stoßlüften zu den kühleren Tageszeiten an.

Weit geöffnetes Fenster
Luftfeuchtigkeit senken

Das Stoßlüften ist die wichtigste Maßnahme, um die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren. Ein gekipptes Fenster hilft dagegen kaum zur Vorbeugung des Schimmels.

Ständig das Fenster gekippt zu lassen, erweist sich als wenig effektiv. Der Luftaustausch ist relativ gering, sodass dies keine Alternative darstellt.

Heizen

Angesichts steigender Energiepreise herrscht das Bestreben, so wenig wie möglich zu heizen. Dies mag für die Umwelt und den eigenen Geldbeutel zunächst förderlich sein.

Doch die kühleren Raumtemperaturen sorgen für ein höheres Schimmelrisiko. Die kalte Luft ist weniger in der Lage, die Feuchtigkeit aufzunehmen, sodass sich Kondensfeuchte an den Wänden oder Fenstern bildet.

Achte auch im Winter darauf, dass die Zimmer ausreichend warm bleiben. Während der Heizperiode muss der Vermieter die Funktionstüchtigkeit der Heizung gewährleisten.

Massive Möbel nicht vor Außenwänden stellen

Hinsichtlich der Einrichtung gilt die Empfehlung, dass Du massive Möbelstücke nicht direkt an eine Außenwand stellen darfst. Diese würden den Luftaustausch stören und zur Ansammlung der Feuchtigkeit beitragen.

Stelle den Schrank, das Sofa oder das Bett nur in einigen Zentimetern Abstand zur Außenwand auf. Dann zirkuliert die Luft besser, sodass die Feuchtigkeit im Rahmen bleibt.

An den Innenwänden ist das Risiko deutlich geringer. Hier sollte es kein Problem sein, wenn Du die Möbelstücke dichter an die Wände platzierst.

Nutzungsweise anpassen

Zur Senkung der Schimmelgefahr ist auch die Nutzung der Räume zu überdenken. Halte das Duschen lieber kürzer und trockne die Wäsche im Außenbereich.

Auch könnte es notwendig sein, die Zahl der Pflanzen zu reduzieren. Je weniger Feuchtigkeit Du in das Raumklima einträgst, desto geringer ist das Risiko eines Befalls.

Auswirkungen auf die Gesundheit

Die Schimmelflecken auf der Wand sind sicherlich kein schöner Anblick. Ständig den Organismen ausgesetzt zu sein, erweist sich zudem als Gefahr für Deine Gesundheit. Die freigesetzten Stoffwechselprodukte sind giftig[1]https://www.dlg.org/de/lebensmittel/themen/publikationen/expertenwissen-foodchain/mykotoxine-im-fokus und führen zu spürbaren Symptomen.

  • Husten

Hat sich der Schimmel auf einer Oberfläche eingefunden, sondert dieser kontinuierlich Mykotoxine ab. Diese nimmt der Körper über die Atemwege auf.

In der Lunge führen die Giftstoffe zu einer Reizung, welche mit einem Husten einhergeht. Besonders auffällig sind die Beschwerden am Morgen, falls der Schimmelbefall im Schlafzimmer vorliegt.

  • Atembeschwerden

Neben dem Husten treten allgemeine Atembeschwerden auf. Schwerer davon betroffen sind Personen, die bereits über Asthma oder ähnliche Beschwerden leiden.

Die Symptome werden vom Schimmel verstärkt. In der Nacht könnte dies vermehrt zum Schnarchen oder einer Apnoe[2]https://www.esanum.de/blogs/atemwege-blog/feeds/today/posts/schlafstoerungen-und-schnarchen-durch-feuchte-umgebung führen.

Aufgrund der mangelnden Schlafqualität zeigen sich die Auswirkungen in sämtlichen Lebensbereichen. Du fühlst Dich müder, weniger leistungsfähig und antriebslos.

  • Kopfschmerzen

Die feuchtwarme Umgebung, der leicht modrige Geruch sowie der Schimmel führen zu einem häufigeren Auftreten von Kopfschmerzen. Diese wirken unspezifisch und sind nicht direkt auf die Schimmelpilze zurückzuführen. Nimmst Du jedoch die weiteren Warnhinweise ernst, liegt der Verdacht nahe, dass die Wohnung von einem Schimmelbefall betroffen ist.

  • Asthma

Am schwerwiegendsten ist der „Etagenwechsel“ der Atemprobleme. Bist Du dauerhaft dem Schimmel ausgesetzt, könnte dies zu einem chronischen Asthma führen. Die Beschwerden treten auch lange nach der Entfernung des Schimmels auf.

Durchsetzung einer Mietminderung

Findet sich der Schimmel in Deiner Wohnung ein, obwohl Du ausreichend lüftest und heizt, sind dafür mit hoher Wahrscheinlichkeit bauliche Ursachen verantwortlich. Dies stellt einen Mangel dar, der zu einer Minderung der Miete berechtigt.

Bei der Mietminderung ist auf eine rechtssichere Vorgehensweise zu achten. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich ein Mietrückstand aufhäuft und die Kündigung droht.

Beachte die nachstehenden Schritte, um bei einem Schimmelbefall die Mietminderung durchzusetzen. Im Zweifel ist es ratsam, Hilfe bei einem Mieterverein oder Anwalt zu suchen.

Vermieter auf Mangel hinweisen

Im ersten Schritt musst Du den Vermieter auf den Mangel hinweisen. Schildere die Schimmelflecken und weise darauf hin, dass Du ausreichend lüftest sowie heizt.

Der Vermieter erhält dann die Möglichkeit, den Schimmel fachgerecht zu entfernen. Hierfür ist eine Frist von einer Woche vertretbar.

Gleichzeitig ist die Mietminderung anzukündigen, falls der Vermieter nicht Seiner Pflicht nachkommt. Lässt dieser die Frist verstreichen, führst Du die Minderung in der erwähnten Höhe durch. Dabei kannst Du Dich an folgenden Richtwerten orientieren:

Urteile aus der Praxis
MangelMinderungAktenzeichen
Schimmel im Keller10%Az. 28 C 147/10
Geringfügiger Befall im Bad10%Az. 109 C 256/07
Schimmelbildung in der Küche10%Az. 65 S 136/10
Großflächiger Befall75%Az. 9 S 25/00
Nichtnutzbarkeit der Räume80%Az. 224 C 100/11
Schimmel in der Wohnung20%48 C 31/12 (5)

Verantwortung klären

Fraglich ist beim Schimmelbefall, wer für den Mangel die Verantwortung trägt. Meist wehren sich Vermieter gegen die Mietminderung, indem Sie Mieter vorwerfen, Sie würden nicht richtig lüften und daher selbst den Schimmel herbeiführen.

Im Zweifel ist ein Gutachter notwendig, welcher sich die Wohnung anschaut und bauliche Mängel prüft. Schließt dieser aus, dass Wärmebrücken oder andere Stellen am Gebäude zum Schimmel führen, ist eine Mietminderung nicht durchsetzbar.

Die Mietminderung wegen des Schimmelbefalls darfst Du nur umsetzen, falls ein Sachverständiger nachweist, dass bauliche Mängel vorliegen. Diese liegen im Verantwortungsbereich des Vermieters, welcher eine Sanierung durchführen müsste.

Minderung durchsetzen

Kam der Gutachter zum Ergebnis, dass Mängel am Gebäude zum Schimmel in der Wohnung führen, darfst Du die Minderung, wie angekündigt, umsetzen. Kürze entsprechend die Nettokaltmiete und behalte den Betrag ein. Dadurch übst Du einen größeren Druck auf den Vermieter aus, damit dieser die Mängel behebt.

Schimmel in der Wohnung entfernen & vorbeugen

Der Schimmelbefall stellt einen der häufigsten Mängel in Wohnräumen dar. Nutze die hier vorgestellten Tipps und Strategien zur Vorbeugung um. Reduziere die Luftfeuchtigkeit und halte die Raumtemperatur im angemessenen Rahmen, damit der Schimmelpilz sich in Deiner Wohnung nicht wohlfühlt.

Insbesondere nach einem Wasserschaden ist auf eine zügige und intensive Trocknung zu achten. Hierfür sind die Trocknungsgeräte rund um die Uhr zu betreiben.

Bei einem kleinflächigen Befall kannst Du selbst mit Hausmitteln oder speziellen Entfernen den Schimmel beseitigen. Haben sich die Schimmelpilze weiter ausgebreitet, dann melde dies dem Vermieter, da wahrscheinlich ein baulicher Mangel vorliegt. Der Vermieter ist dann für die Beseitigung des Schimmels zuständig.

Häufige Fragen

Falls Du Schimmel in Deiner Wohnung feststellst, ist schnelles Handeln gefragt. Suche zuerst den Ursprung des Problems. Oft entsteht Schimmel durch zu hohe Feuchtigkeit im Raum. Verbessere die Belüftung und heize angemessen, um die Raumfeuchtigkeit zu senken. Bei hartnäckigem Schimmelbefall ziehe einen Experten hinzu.

Die Dauer bis zum Auftreten von gesundheitlichen Beschwerden durch Schimmel variiert individuell und hängt von mehreren Faktoren ab. Faktoren wie die Art des Schimmels, das Ausmaß des Befalls und die individuelle Empfindlichkeit können die Zeitspanne beeinflussen.

Dein Vermieter trägt grundsätzlich die Verantwortung für die Beseitigung von Schimmel, es sei denn, der Befall ist auf unsachgemäßes Verhalten des Mieters zurückzuführen. In diesem Fall kann der Vermieter verlangen, dass Du als Mieter die Kosten für die Beseitigung des Schimmels übernimmst.

Eine Entfernung von kleinem Schimmelbefall kannst Du selbst vornehmen. Nutze spezielle Reinigungsprodukte und trage dabei unbedingt geeignete Schutzkleidung. Bei großflächigem Befall oder wiederkehrendem Schimmel solltest Du jedoch einen Profi einschalten.