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Auf einen Blick
Vermieter haben auf dem derzeitigen Markt die Wahl und können sich frei zwischen den zahlreichen Bewerbern entscheiden. Sie möchten keinerlei Risiko eingehen und prüfen eingehend die Bonität der Mietinteressenten. Ein Bestandteil der Bonitätsprüfung ist der Nachweis, dass keinerlei Mietschulden vorliegen. Dies wird mittels einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung nachgewiesen.
Mieter sind hierbei in der Bringschuld und müssen das Dokument vorlegen. Sind die Angaben nicht ausführlich genug oder bestehen weiterhin Zweifel an der Zahlungsmoral, ist dies ein enormer Nachteil gegenüber den anderen Mietinteressenten. Was muss daher in einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung enthalten sein und worauf musst Du achten, damit diese Deine einwandfreie Bonität bestätigt?
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Was ist eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung?
Zur Beurteilung der Bonität stehen einige Angaben zur Verfügung. Der Vermieter informiert sich über Dein Einkommen und den Schufa-Score. Doch auch Deine bisherige Historie lässt eine Einschätzung zu, ob Du es mit den Mietzahlungen nicht so genau nimmst.
Hast Du bisher die Miete immer pünktlich bezahlt, kannst Du Dir dies von Deinem bisherigen Vermieter bestätigen lassen. Dies geschieht im Rahmen der Mietschuldenfreiheitsbescheinigung. Damit beweist Du, dass Du kein Mietnomade bist und mit der Wohnung pfleglich umgehst.
Bestätigung der Mietschuldenfreiheit
Die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung sagt aus, dass bei Deinem ehemaligen Vermieter keinerlei Zahlungsforderungen offen sind. Dies stellt eine Sicherheit für den zukünftigen Vermieter dar. Er kann Deinen ehemaligen Vermieter kontaktieren und detailliertere Einblicke in Deine Historie erhalten.
Mit der Mietschuldenfreiheitsbescheinigung kann sich der neue Vermieter an Deinen alten Vermieter wenden und weitere Hintergrundinfos erfragen. Dadurch erhält er einen umfassenden Einblick in Deine Zahlungsmoral und wie Du Dich als Mieter verhältst. Verwende diese Vorlage für eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung, um den Aufwand für den Vermieter zu minimieren.
Damit ist eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung ähnlich eines Arbeitszeugnisses zu sehen. Es gibt Auskunft darüber, wie Du Dich bisher als Mieter verhalten hast und ob Probleme bestanden. Damit ist dies eine sinnvolle Ergänzung und vervollständigt die Bonitätsprüfung[1].
Wo erhältst Du die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung
Für die Ausstellung einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung wendest Du Dich an Deinen Vermieter oder die Hausverwaltung. Um einen höheren Aufwand zu vermeiden, sendest Du am besten ein Musterdokument, welches der Vermieter nur ausfüllen muss. Da Du um die Ausstellung einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung bittest, sollte der Aufwand möglichst gering sein. Fragst Du einfach formlos nach und möchtest eine solche Bescheinigung erhalten, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Vermieter mit dem fertigen Dokument auf sich warten lässt.
Vermieter & Verwaltung
Für die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung wendest Du Dich direkt an den Vermieter bzw. die zuständige Verwaltung. Eine Pflicht zur Ausstellung des Dokuments besteht jedoch nicht. Daher solltest Du den Aufwand minimieren und eine Vorlage bereitstellen.
Komplizierter wird es hingegen, wenn Du in einer Wohngemeinschaft oder bisher bei Deinen Eltern gelebt hast. Lebst Du als Untermieter in der Wohngemeinschaft, dann wende Dich an den Hauptmieter. Dieser ist in diesem Fall der Vertragspartner und somit zur Ausstellung einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung berechtigt. Sind alle Mieter Hauptmieter oder eigenständige Mieter, dann gilt der Vermieter der Wohnung als erster Ansprechpartner.
Hast Du bisher bei Deinen Eltern gewohnt, hat kein vergangenes Mietverhältnis bestanden. Ein Nachweis über Deine Zahlungsmoral ist somit streng genommen nicht möglich. Treten Deine Eltern allerdings als Bürgen auf, können diese eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung für sich ausstellen lassen. Dies bekräftigt die Zahlungsmoral und zeigt, dass kein Ausfall der Mietzahlungen droht. Sollten die Zahlungen verzögert sein, kann sich der Vermieter an die Eltern wenden und dort die Miete einfordern.
Angaben in der Mietschuldenfreiheitsbescheinigung
Für die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung gibt es keine einheitliche Form. Daher bietet es sich an, wenn Du Muster verwendest oder zumindest beim Erstellen darauf achtest, dass die wichtigsten Angaben enthalten sind.
Hierzu gehören zunächst die Kontaktdaten des Vermieters oder der Hausverwaltung. Diese ermöglichen dem zukünftigen Vermieter die Kontaktaufnahme. So ist eine Bestätigung der Echtheit der Angaben möglich.
Danach ist die Angabe erforderlich, wie lange die Wohnung gemietet wurde. Eine längere Mietdauer ohne Zahlungsverzögerungen wirkt sich besser aus als, wenn Du nur für wenige Monate in der Wohnung gelebt hast.
In einem eigenen Text sollte bestätigt werden, dass keinerlei offenen Forderungen bestehen. Mit der Unterschrift des Vermieters gilt die Mietzahlungsbestätigung als vollständig.
Gibt es eine Pflicht zur Ausstellung einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung?
Immer mehr Vermieter verlangen die Ausstellung einer Mietschuldenfreiheitsbestätigung. Doch eine Pflicht des ehemaligen Vermieters, diesen Nachweis zu erbringen, besteht nicht.
Daher bietet es sich an, den Aufwand so gering wie möglich zu halten. Du könntest ein vorgefertigtes Dokument dem Vermieter vorlegen, sodass dieser nur noch seine Unterschrift leisten muss. Damit ist der Arbeitsaufwand minimal und die Chance höher, dass Du den Nachweis erhältst.
Kommt der Vermieter der Bitte nicht nach, gibt es zum Glück noch andere Wege, um die Mietzahlungen zu bestätigen. Lege etwa Kontoauszüge vor, um die Zahlungen nachzuweisen. Dies mag zwar für Dich einen höheren Aufwand bedeuten, doch ist dies immerhin eine Möglichkeit, wie Du ohne Hilfe des ehemaligen Vermieters Deine Zahlungsmoral bestätigst.
Kosten der Mietschuldenfreiheitsbescheinigung
Die Ausstellung der Mietschuldenfreiheitsbescheinigung geht mit einem zusätzlichen Aufwand für den Vermieter oder die Hausverwaltung einher. Bei einer Vielzahl von Mietern können die Anfragen einen höheren Arbeitsumfang bedeuten. Als Ersatz des Aufwandes erheben einige Verwaltungen daher Gebühren für die Ausstellung einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung.
Die Gebühren unterliegen keiner streng geregelten Ordnung. Die Verwaltung darf diese selbst festlegen. Bisweilen ist die Ausstellung der Mietschuldenfreiheitsbescheinigung mit Kosten von 50€ verbunden. Da es ohne diesen Nachweis aber schwierig wird, die neue Wohnung zu erhalten, bleibt Dir kaum etwas anderes übrig als diesen Betrag zu leisten.
Sind Nachteile mit der Mietschuldenfreiheitsbescheinigung verbunden?
Als Mieter könntest Du Bedenken haben, dass Du Deine sämtliche Historie offenlegst. Vielleicht gab es in der Vergangenheit Probleme mit den Nachbarn und Du fürchtest, dass der Kontakt für Dich zum Nachteil ist?
Die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung ist rein für den Nachweis der offenen Forderungen wichtig. Insofern Du Deine Zahlungen immer pünktlich geleistet hast, geht damit kein Nachteil einher.
Den Kontakt zu Deinem ehemaligen Vermieter könnte der neue Vermieter auch ohne die Bescheinigung aufnehmen. Daher solltest Du der Forderung nachkommen und dem potenziellen Vermieter eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung ausstellen, um die einwandfreie Zahlungsmoral zu bestätigen.
Verzicht sämtlicher Ansprüche
Der Vermieter muss genau prüfen, ob Forderungen etwa aus der Miete oder den Nebenkosten bestehen könnten. Denn mit der Ausstellung der Bescheinigung verzichtet er auf sämtliche Ansprüche, sodass diese Kosten nicht mehr ersetzt werden.
Als Vermieter ist jedoch mit dieser Bestätigung eine Rechtsfolge verbunden. Denn stellt er die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung aus, bestätigt er, dass keinerlei Forderungen bestehen. Selbst wenn sich im Nachhinein doch noch Ansprüche hinsichtlich der Betriebskosten oder sogar Mietzahlungen ergeben, gibt er seinen Verzicht darauf bekannt. Er sollte die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung daher nur ausstellen, wenn eine genaue Prüfung erfolgte und keinerlei offenen Forderungen mehr bestehen.
Alternativen zur Mietschuldenfreiheitsbescheinigung
Für den Vermieter ist die Ausstellung der Mietschuldenfreiheitsbescheinigung mit größeren Folgen verbunden. Daher weigern sich manche Vermieter oder bitten um eine längere Bedenkzeit. Dies könnte zu Verzögerungen führen, die Du lieber vermeiden möchtest. Wird es zu kompliziert und Du erhältst keine Bestätigung, dann kommen die folgenden Alternativen in Betracht.
Quittungen
Der Vermieter ist nicht zur Ausstellung einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung verpflichtet. Anders sieht es hingegen für Quittungen der bisherigen Mietzahlungen aus. Der Vermieter ist verpflichtet dazu, die Quittungen auszustellen und auf diese Weise zu bestätigen, dass keinerlei Zahlungen mehr offen sind (BGH, Az.: VIII ZR 238/08; § 368 BGB). Dies mag zwar etwas unschöner aussehen als ein einziges Dokument, doch ist die Aussagekraft, die gleiche.
Kontoauszüge beilegen
Neben den Quittungen kannst Du auch selbst die Auszüge Deiner Konten vorlegen. Dort ist jeden Monat ersichtlich, dass die Zahlungen an den Vermieter getätigt wurden. Der Aufwand ist für Dich als Mieter jedoch höher. Du solltest alle irrelevanten Transaktionen schwärzen, um Deine Privatsphäre zu wahren. Über einen längeren Mietzeitraum musst Du daher etwas Zeit investieren, um die Kontoauszüge entsprechend vorzubereiten.
Schufa-Auskunft
In der Regel erwartet der Vermieter ohnehin, dass Du eine Schufa-Selbstauskunft vorlegst. Darin sind nicht nur Informationen über Dein Mietverhältnis enthalten, sondern jegliche Geschäftsbeziehungen. Dadurch ist ein Nachweis möglich, ob Du Deinen bisherigen Zahlungsverpflichtungen immer nachgekommen bist.
Bevor Du die Schufa-Selbstauskunft vorlegst, solltest Du selbst Deinen persönlichen Schufa-Score prüfen. Möglicherweise befinden sich dort negative Einträge, die nicht mehr aktuell sind und daher gelöscht werden sollten. Achte auf eine einwandfreie Schufa, da diese ein wichtiges Kriterium zur Einschätzung Deiner Bonität ist.
Der Nachweis der Mietschuldenfreiheit
Zum Schutz vor Mietnomaden und Sicherstellung einer zuverlässigen Zahlungsmoral, verlangen Vermieter einige Nachweise, bevor Sie die Wohnung überlassen. Dazu gehört immer häufiger eine Bestätigung des ehemaligen Vermieters, dass keinerlei Forderungen mehr offen sind.
Dieser Nachweis geschieht mittels einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung. In dieser ist der Mietzeitraum enthalten und ob noch offene Zahlungen bestehen.
Verlangt der zukünftige Vermieter nach solch einem Dokument, solltest Du Dich darum kümmern. Nutze eine Vorlage, um die Bestätigung vorzubereiten, sodass der Vermieter nur noch seine Unterschrift darunter setzen muss. Dann erhältst Du zügig eine Bestätigung darüber, dass Du immer Deine Miete pünktlich zahlst und Deine Chancen stehen wesentlich besser, dass Du die Wohnung erhältst.
Häufig gestellte Fragen
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Über den Autor
Sebastian Jacobitz
Seit Seinem Abschluss des Wirtschaftsingenieurwesens lebt Sebastian Jacobitz in Indonesien und hat dort den Bau zweier Häuser realisiert. Auf Wohnora teilt Er Sein Wissen und die persönlichen Erfahrungen rund um die Immobilienwelt.
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