Auf einen Blick

  • Schlechte Vermieter sind nicht in einer zentralen Liste festgehalten
  • Eine Eigenrecherche ist erforderlich, um den Hintergrund des Vermieters zu prüfen
  • Bei Problemen mit dem Vermieter gelten die Verbraucherzentrale, der Mieterschutzbund sowie ein Anwalt als hilfreiche Ansprechpartner

Vermieter versuchen umfänglich, sich vor schlechten Mietern zu schützen. So besteht eine Liste über bekannte Mietnomaden, um zu vermeiden, dass diese Personen sich in der eigenen Wohnung einnisten.

Doch auch aufseiten der Vermieter gibt es ebenfalls einige Personen, die den Mietern das Leben erschweren. Sie kümmern sich nicht um angezeigte Mängeln, ignorieren jegliche Kontaktversuche und mitunter betreten Vermieter sogar ohne Erlaubnis die Wohnung.

Gibt es eine zentrale Stelle, bei welcher Du die Vermieter melden kannst, um andere Interessenten zu warnen? Erfahre, welche Rechte Du als Mieter im Umgang mit dem Vermieter hast und wie Du Dich vor Problemen schützt.

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Keine zentrale Liste zum Melden der Vermieter

Es wäre zwar wünschenswert, aber es gibt kein zentrales Verzeichnis, in welchem Vermieter aufgeführt sind, die sich in der Vergangenheit nicht um Ihre Mieter gekümmert haben. Somit ist es im Vorfeld als Interessent schwer zu erkennen, ob der Vermieter die Bedürfnisse des Mieters ernst nimmt oder diese einfach ignoriert.

So bleibt im Rahmen der Wohnungssuche lediglich der Tipp, sich vorab gründlich über den Vermieter zu informieren. Hole Dir im Internet Informationen ein und mit einer Suche erhältst Du mitunter Erfahrungsberichte, welche aufzeigen, wie zuverlässig der Vermieter Seinen Pflichten nachkommt.

Eigene Recherche
Eigeninitiative gefragt

Eine Liste, auf welcher sämtliche Vermieter aufgeführt sind, die sich kaum um die Belange der Mieter kümmern, besteht nicht. Daher musst Du Dich selbst über die Vermieter informieren und in Erfahrung bringen, wie zufrieden die bisherigen Mieter waren.

Ergibt die Suche nach dem Namen oder dem Unternehmen, dass andere Mieter unzufrieden mit der Leistung waren, solltest Du vorsichtig sein. Bist Du Dir unsicher, dann wähle lieber eine andere Wohnung. Doch oftmals besteht aufgrund des vorherrschenden Wohnungsmangels[1] keine Alternative, sodass Du auf die Mietwohnung angewiesen bist.

Sei Dir dann Deiner umfassenden Rechte bewusst und übe einen Nachdruck aus, um den Vermieter zum Handeln zu bewegen. Denn in Deutschland besteht immerhin ein umfangreicher Schutz für Mieter, sodass rechtlich ein größerer Handlungsspielraum besteht.

Anlaufstellen bei Problemen mit dem Vermieter

Ein Schutz vor einem schlechten Vermieter ist selbst dann kaum möglich, wenn Du Dich vorab gründlich informierst. Denn aufgrund der derzeitigen Lage auf dem Wohnungsmarkt hast Du keine andere Wahl und musst Dich auf den Vermieter einlassen.

Kommt es tatsächlich zu Konflikten, ist diese Situation schnell mit einer Überforderung verbunden. Denn der Vermieter scheint am stärkeren Hebel zu sitzen und übt einen Druck auf Dich aus. So kann es passieren, dass Du nicht von Deinem Recht Gebrauch machst und einen Nachteil erfährst.

Um mit den Problemen nicht allein zu sein, stehen verschiedene Anlaufstellen bereit, um Dich zu unterstützen. So musst Du die Last nicht allein schultern und bist eher in der Lage, Deine Rechte als Mieter durchzusetzen.

Verbraucherzentrale

Als erster Kontaktpunkt ist die Verbraucherzentrale[2] hilfreich. Dort schilderst Du Dein Problem und erhältst eine Übersicht darüber, wie weiter zu verfahren ist. Das Angebot ist kostenlos, sodass es sich lohnt, dort eine Erstberatung einzuholen.

Die Verbraucherzentrale ist jedoch nicht auf das Mietrecht spezialisiert. In komplizierteren Angelegenheiten könnten sie möglicherweise nicht die benötigte Hilfe sicherstellen, sodass hier eine Fachberatung erforderlich ist.

Mieterschutzbund

Besser in Angelegenheiten geschult, die den Mieter betreffen, ist der Mieterschutzbund. Um deren Angebot zu nutzen, ist jedoch üblicherweise eine kostenpflichtige Mitgliedschaft notwendig. Schließe diese frühzeitig ab, um dort im Problemfall die Unterstützung zu erhalten.

Unterstützung durch Anwalt
Unterstützung bei Konflikten

Kommt es zu Problemen mit dem Vermieter, musst Du sicherstellen, dass Du rechtmäßig handelst. Andernfalls droht eine Kündigung des Mietvertrags. Wende Dich bei Konflikten an Fachstellen, um Dein Mietverhältnis nicht zu gefährden und Dein Recht durchzusetzen.

Fachanwalt für Mietrecht

Nützlich ist auch der Abschluss einer Rechtsschutzversicherung. Diese erlaubt es Dir, bei einem Rechtsstreit kostengünstig die Hilfe eines Anwalts in Anspruch zu nehmen. Ohne Versicherung würde die Beratung mit hohen Kosten einhergehen. Als Ansprechpartner ist der Fachanwalt für Mietrecht jedoch die beste Adresse, da dieser genau auf Deine Bedürfnisse eingeht.

Weitere Mieter

Sollte es zu Problemen mit dem Vermieter kommen, ist es sinnvoll, sich mit den anderen Mietern zusammenzuschließen. Sind diese auch von den Mängeln betroffen, besteht gemeinsam die Möglichkeit einen größeren Druck auszuüben. So sieht sich der Vermieter eher dazu gezwungen zu handeln und Mängel zu beseitigen. Denn Mietminderungen von allen Parteien führen zu deutlicheren Einnahmeverlusten, als wenn nur ein Mieter die Minderung durchsetzen würde.

Schlechte oder falsche Vermieter erkennen

Bist Du an einen schlechten Vermieter geraten, ist im Nachhinein kaum mehr eine Schadensbehebung möglich. Du bist an den Mietvertrag gebunden, trägst einige Kosten und musst mit der unangenehmen Wohnsituation leben.

Damit Du erst gar nicht mit solchen Problemen zu kämpfen hast, solltest Du vor Abschluss des Mietverhältnisses auf bestimmte Warnhinweise achten, die einen schlechten Vermieter verraten.

Anzeichen schlechter Vermieter

  • Öffentliche Bewertungen

Ob Vermieter zuverlässig Ihre Pflichten erfüllen oder Aufgaben vernachlässigen, lässt sich häufig aus den Google-Bewertungen ableiten. Insbesondere bei größeren Unternehmen und Hausverwaltungen stehen einige Erfahrungsberichte zur Verfügung, die einen Einblick in die Arbeitsweise erlauben.

  • Schwierige Kommunikation

Bereits bei der Bewerbung reagieren die Vermieter langsam und gehen womöglich nicht auf Deine Fragen ein. Sie antworten zögerlich und wirken nicht an der gemeinsamen Kommunikation interessiert. Dies ist ein deutlicher Warnhinweis dafür, wie der Vermieter später im Mietverhältnis auf Deine Kontaktaufnahmen reagieren wird.

  • Allgemeiner Zustand der Immobilie

Vor der Wohnungsbesichtigung lohnt es sich, einen Blick auf die Immobilie zu werfen. Oftmals sind Bilder in Inseraten trügerisch und vermitteln einen wesentlich besseren Eindruck. Sind das Gebäude und der Garten wenig gepflegt und es stehen einige Wohnungen leer, vermittelt dies ein geringes Interesse des Vermieters.

Betrügerische Anzeigen

Auf bekannten Portalen tauchen immer häufiger betrügerische Anzeigen auf. Dabei geben Vermieter vor, sich im Ausland zu befinden, weshalb ein persönlicher Kontakt nicht möglich sei. Für die Wohnungsbesichtigung wäre die Kaution zu hinterlegen, woraufhin Interessenten den Schlüssel per Post bekämen.

Solch eine Vorgehensweise lässt jede Seriosität vermissen. Ein weiterer Kernpunkt ist hierbei, dass die Überweisung häufig über Zahlungsanbieter wie Western Union oder weniger bekannten Internetanbietern zu erfolgen habe.

Ziel der Betrüger besteht hierbei lediglich darin, die Kaution einzusammeln. Wohnungsschlüssel gibt es natürlich nicht und im Nachhinein lässt sich der Zahlungsfluss nicht mehr nachvollziehen. Zahlungen sollten daher nur erfolgen, wenn eine Wohnungsbesichtigung stattgefunden und ein gültiger Mietvertrag unterschrieben wurde. Andernfalls besteht das Risiko, auf solche betrügerischen Vermieter hineinzufallen.

Umgang mit schlechtem Vermieter

Probleme mit dem Vermieter entstehen häufig, wenn Mängel in der Wohnung auftreten oder die Nebenkostenabrechnung intransparent erfolgt. So könnten Kosten aufgelistet sein, die nicht auf Mieter umlegbar, sondern vom Vermieter zu tragen sind. Des Weiteren gelten als Streitpunkte der Schimmel in der Wohnung oder falls die Heizung nicht ordnungsgemäß funktioniert.

All dies sind Punkte, welche die Wohnqualität deutlich mindern. Doch für den Vermieter ist die Behebung der Wohnungsmängel zunächst mit Kosten verbunden, die Er gerne vermeiden würde. In diesen Situationen bleiben Dir folgende Handlungsmöglichkeiten, damit der Vermieter reagiert und Seinen Pflichten nachkommt.

Prüfung und Widerspruch einlegen

Besteht der Eindruck, dass der Vermieter illegal handelt und Grenzen überschreitet, ist zunächst eine Prüfung angebracht. Gemeinsam mit den zuvor erwähnten Stellen ist eine Untersuchung möglich, welche aufzeigt, ob Dein Gefühl sich bestätigt.

Zeigen sich Probleme bei der Nebenkostenabrechnung, dann lege einen Widerspruch ein. Gleiches gilt auch, wenn die Mieterhöhung unzulässig ist. Durch den Widerspruch nimmst Du die Handlung des Vermieters nicht einfach hin, sondern wehrst Dich dagegen.

Mietminderung durchsetzen

Bestehen Mängel in der Wohnung oder dem Gebäude, welche die Wohnqualität mindern, ist der Vermieter dafür zuständig, diese zu beseitigen. Für Schäden oder Beeinträchtigungen, die in Seinem Verantwortungsbereich liegen, muss Er selbst die Kosten für die Reparatur übernehmen.

Als Mieter musst Du zunächst die Mängel anzeigen und dem Vermieter die Möglichkeit einräumen, diese zu beheben. Warte die gesetzte Frist ab und der Vermieter wird sich hoffentlich um die Angelegenheit kümmern.

Miete reduzieren
Reduktion der Mietzahlung

Besteht eine Einschränkung der Wohnqualität, musst Du nicht den vollen Mietbetrag überweisen. Denn die Wohnung befindet sich nicht im vereinbarten Zustand. Eigenständig solltest Du die Mietminderung jedoch nicht umsetzen. Wende Dich hierzu an Fachstellen, um eine umfangreiche Beratung zu erhalten.

Bleibt die gewünschte Handlung jedoch aus und besteht der Eindruck, dass Er Dein Anliegen nicht ernst nimmt, ist die Durchsetzung einer Mietminderung sinnvoll. Da die Wohnung sich nicht im vereinbarten Zustand befindet, musst Du nicht mehr monatlich die volle Miete überweisen.

Wie hoch die Minderung ausfällt, ist von der Beeinträchtigung abhängig. Je schwerwiegender diese ist, desto höher ist der Anteil, den Du zurückbehalten darfst. Mitunter ist selbst eine Minderung von 100% erlaubt, wenn schwerwiegende Mängel auftreten.

Wende Dich an einen Rechtsexperten, um die Minderung legal umzusetzen. In der Praxis zeigen sich Vermieter schneller bereit, die Wohnungsmängel zu beheben, wenn Ihnen durch die Mietminderung andernfalls Einnahmen entgehen würden.

Strafanzeige stellen

Letztlich bleibt auch die Option, den Rechtsweg zu bestreiten. Betritt der Vermieter Deine Wohnung, beleidigt Er Dich oder überschreitet andere Grenzen, solltest Du Dich an die Polizei wenden.

Dort stellst Du eine Anzeige, welche dem Vermieter aufzeigt, dass Du solch ein Verhalten nicht tolerierst. Zwar ist dann das Verhältnis langfristig kaum mehr zu retten, doch stellt dies zumindest einen Weg dar, damit der Vermieter Dich nicht mehr ständig anruft und in Ruhe lässt.

Schlechte Vermieter erkennen und sich wehren

In Deutschland besteht ein umfangreicher Mieterschutz. Dieser ist im Gesetz festgeschrieben, doch das Recht einzufordern, ist mit einem hohen Aufwand verbunden. Daher könnte der Wunsch bestehen, um vorab zu erfahren, ob der Vermieter Seinen Pflichten nachkommt oder Probleme zu erwarten sind.

Eine solche Liste oder Stelle, in welcher schlechte Vermieter vermerkt sind, existiert nicht. Du musst daher selbst in Erfahrung bringen, ob der Umgang mit den Mietern zufriedenstellend ist. Lies Dir hierzu die Erfahrungsberichte anderer Mieter durch.

Sollte es zu einem Mangel in der Wohnung kommen, dann beachte die hier erwähnten Tipps und wende Dich an die aufgeführten Stellen. Dadurch gelingt es Dir wesentlich effektiver, Dein Recht durchzusetzen.

Häufige Fragen

Ein Vermieter kann strafbar sein, wenn er seine Pflichten, die aus dem Mietverhältnis resultieren, vorsätzlich verletzt. Dazu zählen unter anderem: Untervermietung ohne Zustimmung des Mieters, rechtswidrige Eigenbedarfskündigung oder das absichtliche Verursachen von gesundheitsschädlichen Wohnverhältnissen.

Es ist möglich, einen Vermieter zu melden. Sofern Verdacht auf rechtswidriges Verhalten besteht, solltest Du Dich an die zuständigen Behörden wenden. Dabei kann es sich um das Ordnungsamt, das Gesundheitsamt oder in gravierenden Fällen auch um die Polizei handeln.

Einen Vermieter kannst Du anzeigen, wenn Du Beweise für eine Straftat hast. Diese könnten beispielsweise Betrug, Nötigung oder eine Verletzung des Mietrechts sein. Für eine Anzeige wendest Du Dich an die nächstgelegene Polizeidienststelle oder erstattest online Anzeige.

Sollte Dein Vermieter auf Deine Anliegen nicht reagieren, gibt es verschiedene Wege der Eskalation. Du könntest einen Brief mit einer Fristsetzung zur Behebung des Problems schicken. Sollte dies nicht wirken, wäre der nächste Schritt eine Beschwerde beim zuständigen Amt oder gegebenenfalls ein Gang vor Gericht.

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Über den Autor

Sebastian Jacobitz

Sebastian Jacobitz Baustelle

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2 Kommentare

  1. Habe seit 2 Tagen keine Heizung, Hausmeister ist nicht zu erreichen!

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