Auf einen Blick

  • Sonntags darfst Du Wäsche waschen, da dies zur üblichen Wohnungsnutzung gehört
  • Lärmintensive Arbeiten wie Bohren oder Rasenmähen sind sonntags jedoch verboten
  • In Gemeinschaftswaschküchen gelten die Regeln der Hausordnung, auch bezüglich Sonntag
  • Ist deine Waschmaschine besonders laut, versuche, die Geräusche zu minimieren (z.B. durch Vibrationsdämpfer)

Der Sonntag stellt für die meisten Menschen einen Tag der Ruhe und Erholung dar. Es wird sich von der harten Arbeitswoche ausgeruht und die eigenen Batterien aufgeladen.

Allerdings ist der Sonntag auch der Tag, an dem die meiste Zeit zur Verfügung steht, um lästige Hausarbeiten zu erledigen. Dazu gehört auch das Waschen der Wäscheberge, die sich im Laufe der Woche angesammelt haben.

Doch Nachbarn könnten sich daran stören, wenn Du sonntags die laute Waschmaschine laufen lässt. Ist es verboten Sonntag die Wäsche zu waschen, weil es einen Verstoß gegen die Ruhezeiten darstellt oder darfst Du auch an diesem Tag die größeren Haushaltsgeräte benutzen?

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Waschen der Wäsche am Sonntag ist erlaubt

Das Laufen der Waschmaschine gehört zu den Geräuschen, die Nachbarn auch am Sonntag tolerieren müssen. Es zählt zur gewöhnlichen Nutzung der Wohnung und sonntags ist die Nutzung der Waschmaschine nach 22 Uhr erlaubt.

Gleiches gilt auch für das Staubsaugen, die Geschirrspülmaschine oder einen Föhn. Diese Geräte darfst Du weiterhin am Sonntag verwenden, wenn sie nur einen geringfügigen, vorübergehenden Lärm verursachen. Die Nachbarn müssen damit leben, dass Du kurzzeitig die Zimmerlautstärke überschreitest und minimale Geräusche auftreten.

Wäsche waschen am Sonntag
Gewöhnliche Nutzung der Wohnung

Das Wäschewaschen gehört zur grundlegenden Nutzung der Wohnung. Die Geräusche, die daraus resultieren, müssen Nachbarn akzeptieren. Sie dürfen nicht von Dir verlangen, dass sonntags die Waschmaschine ausgeschaltet bleibt.

Zudem sind moderne Waschmaschinen im Betrieb kaum mehr mit einer Lärmbeeinträchtigung verbunden. Richtig aufgestellt befinden sich die Geräte standfest auf dem Boden und geben kaum Geräusche von sich. Entsprechend besteht für den Nachbarn keine Grundlage, Dir das Waschen der Wäsche am Sonntag zu verbieten.

Sonntag als Ruhetag

Der Sonntag gilt als Ruhetag[1], weshalb dort besondere Vorschriften bestehen. Dies bedeutet, dass Du Dich ruhiger verhalten musst und laute Tätigkeiten vermeiden solltest. Schließlich möchten die Nachbarn wenigstens einen kompletten Tag in der Woche haben, an welchem Sie nicht dem Lärm der Nachbarn ausgesetzt sind.

Daher gilt der Grundsatz, dass Du die Zimmerlautstärke beachten solltest. Ein lautes Bohren oder das Rasenmähen sind am Sonntag nicht erlaubt und dürfen nur an Werktagen, zu denen auch der Samstag zählt, durchgeführt werden.

Auf der anderen Seite besteht auch der Grundsatz, dass Du die Wohnung in üblicher Weise benutzen darfst. Du musst Dich nicht auf Zehenspitzen fortbewegen und etwas Kinderlärm selbst nach 20 Uhr tolerieren.

Entsprechend dürfen Nachbarn auch am Sonntag nicht erwarten, dass eine absolute Ruhe im Haus herrscht. Die Bewohner müssen zwar unnötigen Lärm vermeiden, doch dürfen Sie Ihre Wohnung in üblicher Art nutzen.

Wäschewaschen in der Gemeinschaftswaschküche

In manchen Mehrfamilienhäusern steht eine Waschküche für alle Mietparteien zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung. Dort sind die Waschmaschinen zugänglich aufgestellt, sodass die großen Geräte keinen unnötigen Platz in Deiner Wohnung einnehmen.

Für die Nutzung der Gemeinschaftswaschküche[2] sind die Regeln der Hausordnung maßgeblich. Ist dort festgehalten, dass sonntags das Waschen der Wäsche nicht erlaubt ist, musst Du Dich daran halten. Mitunter könnte es für die Bewohner über der Waschküche eine zu große Lärmbeeinträchtigung darstellen, sodass die Waschmaschinen dort nur zu bestimmten Zeiten zu benutzen sind.

Halte Dich an die Hausordnung, um einen Streit mit den Nachbarn zu vermeiden und Deinen Mietvertrag nicht zu gefährden. Sind der Nutzung so strenge Grenzen gesetzt, dass es für Dich kaum möglich ist, Dich daranzuhalten, darfst Du natürlich auch eine Waschmaschine in der eigenen Wohnung aufstellen. Nur weil eine gemeinsame Waschküche vorhanden ist, untersagt diese nicht die Installation einer eigenen Waschmaschine in der Wohnung.

Lautstärke der Waschmaschine reduzieren

Rein rechtlich ist es erlaubt, sonntags die Wäsche zu waschen. Haben Deine Nachbarn Dich darauf hingewiesen, dass die Waschmaschine relativ laut ist, solltest Du nicht einfach auf Dein Recht beharren. Versuche die Lautstärke zu minimieren, um einen Konflikt mit den Nachbarn aus dem Weg zu gehen. Hierfür sind folgende Maßnahmen sinnvoll.

Bodenbeschaffenheit prüfen

Zunächst ist zu prüfen, ob die Waschmaschine komplett eben auf dem Boden steht. Sind kleinere Unebenheiten vorhanden, könnte dies zu Bewegungen des Haushaltsgeräts beim Schleudern führen. Dadurch entstehen Geräusche, die für die Nachbarwohnung wesentlich lauter sind als bei Dir.

Sorge für einen komplett ebenen und stabilen Boden. Achte auch darauf, dass die Waschmaschine korrekt ausgerichtet ist. Mit einem festen Stand hast Du die besten Voraussetzungen geschaffen, um laute Geräusche im Betrieb zu verhindern.

Vibrationsdämpfer einsetzen

Ist das Haus besonders hellhörig oder der Boden empfindlich, empfiehlt sich der Einsatz von Vibrationsdämpfern. Dies sind üblicherweise dünne Matten aus einem Schaumstoff, die Du unter die Waschmaschine legst. Sie nehmen sämtliche Bewegungen auf und führen zu einer deutlich geringeren Geräuschentwicklung.

Waschmaschine auf Unterlage
Geräusche dämpfen

In der Mietwohnung ist es sinnvoll, eine dünner Unterlage unter der Waschmaschine zu platzieren. Dies reduziert nicht nur die Lautstärke, sondern schützt auch den Boden vor den Einwirkungen der Waschmaschine.

Transportsicherung entfernen

Stellst Du nach dem Umzug fest, dass die Waschmaschine in der neuen Wohnung wesentlich lauter ist, könnte dies an der noch vorhandenen Transportsicherung liegen. Diese ist an der Waschmaschine angebracht, um zu verhindern, dass die Trommel beim Transport gegen das Gehäuse schlägt.

Wo genau sich die Transportsicherung befindet, entnimmst Du der Gebrauchsanweisung des Gerätes. Es handelt sich hierbei um dickere Bolzen, die meist auf der Rückseite der Maschine angebracht sind.

Versuchst Du trotz vorhandener Transportsicherung die Wäsche zu waschen, geht dies nicht nur mit einer hohen Lautstärke einher. Das Gerät könnte einen Schaden erleiden, weshalb Du vorsichtig sein musst, wenn die Waschmaschine besonders laut erscheint.

Du darfst auch sonntags Wäsche waschen

Der Sonntag ist sowohl ein Tag der Ruhe, für einige Personen aber auch eine der wenigen Zeiträume, um die versäumte Hausarbeit nachzuholen. Vom Mietrecht ist es erlaubt, die Waschmaschine auch sonntags zu benutzen. Das Wäschewaschen gehört zur üblichen Nutzung der Wohnung, sodass Nachbarn die geringe Geräuschentwicklung tolerieren müssen.

Ausnahmen bestehen nur, wenn die Waschmaschine außergewöhnlich laut sein sollte. Ist sie etwa falsch aufgestellt oder defekt, was mit einer deutlichen Lärmbelästigung im Betrieb einhergeht, könnten strengere Vorschriften bestehen, sodass die Nutzung am Sonntag nicht erlaubt wäre. Dann gilt es ohnehin zu prüfen, weshalb die Geräusche entstehen.

Für die gemeinsame Waschküche sind die Vorschriften der Hausordnung maßgeblich. Steht dort geschrieben, dass die Nutzung am Sonntag verboten ist, musst Du Dich daran halten.

Häufige Fragen

Die Frage, wie lange Du sonntags Wäsche waschen darfst, lässt sich nicht pauschal beantworten. Hier kommt es auf die konkreten Bestimmungen in Deinem Wohnort oder Deinem Mietvertrag an. Es gibt keinen allgemeinen Standard, aber oft sind Aktivitäten, die Lärm verursachen könnten, an Sonntagen und Feiertagen vollständig untersagt.

Eine Waschmaschine kann unter bestimmten Umständen als Ruhestörung angesehen werden. Wenn sie beispielsweise in der Nacht oder während festgelegter Ruhezeiten betrieben wird und dabei Lärm erzeugt, der andere Menschen stört, könnte das als Ruhestörung gelten. Dies hängt jedoch von der spezifischen Situation und den lokalen Gesetzen ab.

Zuletzt stellt sich die Frage, wann Du generell keine Wäsche mehr waschen darfst. Meistens sind dies die Zeiten, zu denen Ruhezeiten gelten – oft nachts und an Sonn- und Feiertagen. Die genauen Zeiten können jedoch variieren und werden normalerweise durch lokale Verordnungen oder den Mietvertrag festgelegt.

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Über den Autor

Sebastian Jacobitz

Sebastian Jacobitz Baustelle

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