Eine Konstanz war auf dem Immobilienmarkt in den vergangenen Jahren nicht zu beobachten. Die Immobilienpreise waren ständigen Schwankungen unterlegen und sind dabei dem wechselhaften Trend der wirtschaftlichen Entwicklung gefolgt.

War die Corona-Pandemie von einer enormen Inflation und gleichsam einer rasanten Steigerung der Immobilienpreise gezeichnet, hat sich mindestens seit Beginn des Jahres ein gegenläufiger Trend abgezeichnet. Ausgehend vom hohen Leitzins und den Finanzierungskosten sind die Preise erstmals gesunken. 

Seitdem ist die Inflation auf das gewünschte Maß zurückgegangen und die EZB hat in mehreren Schritten geringe Anpassungen an den Leitzins vorgenommen. Dieser ist auf einen Wert von 3,40 Prozent gesunken und es besteht die Erwartung, dass weitere Senkungen in Zukunft erfolgen.

Auf die Baufinanzierung hat der sinkende Leitzins bereits spürbare Auswirkungen. Die Zinsen sind leicht gesunken, sodass das Interesse an Immobilien wächst. 

Was logisch erscheint, hat jetzt der Dr. Klein Trendindikator[1] bestätigt. Im 3. Quartal 2024 befinden sich die Immobilienpreise nach einer längeren Abwärtsspirale erstmals wieder auf einer wachsenden Kurve. Folgende Kernaussagen lassen sich aus dem Trendindikator zusammenfassen.

Kehrtwende gerade erst im Gange

Ein deutlicher Anstieg bei den Immobilienpreisen ist bislang nicht zu beobachten. Vielmehr gilt aktuell die Ansicht, dass gerade der Anfang der Kehrtwende eintritt. Dies zeige sich etwa in der Region Frankfurt am Main. Dort seien die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser nur geringfügig gestiegen. Von Quartal zu Quartal beträgt die Steigerung gerade einmal 1,24 Prozent.

Noch träger ist der Markt für Eigentumswohnungen. Diese weisen einen konstanten Preis auf und mit einer Entwicklung von -0,05 Prozent ist hier bislang nicht von einer Steigerung zu reden. 

Es gilt jedoch, die Anzeichen richtig zu deuten. Zwar sind Preisbewegungen derzeit nur minimal, doch geben sie einen Aufschluss darüber, welche Richtung sie zukünftig einschlagen könnten. Steigende Immobilienpreise gelten aufgrund der Marktsituation als unausweichlich.

Regionale Unterschiede

Die Situation auf dem Immobilienmarkt ist in Deutschland starken regionalen Unterschieden unterworfen. Geprägt von einer Landflucht und unterschiedlichen Bevölkerungszuwächsen, bewegen sich auch die Preise nicht gleichförmig.

Die prekäre Situation am Wohnungsmarkt zeigt sich speziell in München. Anders als in Frankfurt am Main sind hier die Preise für Eigentumswohnungen um 1,23 Prozent gestiegen. Auch Einfamilienhäuser sind bereits weniger als einen Prozent teurer als noch im vorherigen Quartal.

Ähnliches gilt auch für die Ballungsräume im Westen. Speziell in Köln müssen Käufer pro Quadratmeter mittlerweile 143€ mehr zahlen als noch im zweiten Quartal dieses Jahres. Auch in Dortmund und Düsseldorf sind die Preise für Eigentumswohnungen leicht gestiegen. 

Wer sich für eine Eigentumswohnung in Hamburg oder Hannover interessiert, muss ebenfalls tiefer in die Tasche greifen. Hier sind gar Steigerungen von 2 bzw. über 4 Prozent zu verzeichnen.

Ein Ausreißer unter den Großstädten ist lediglich Berlin. Hier bleiben die Immobilienpreise bislang auf einem ähnlichen Niveau und sind keinen erkennbaren Teuerungen unterlegen.

Keine Entspannung auf dem Immobilienmarkt

Die Jahre der Inflation und der Preissteigerungen auf dem Immobilienmarkt haben für einige Interessenten den Traum vom Eigenheim platzen lassen. Zwar waren die Finanzierungskosten minimal, doch haben die Preisexplosionen jegliches Budget gesprengt. 

Die Hoffnung lag für Sie auf einem höheren Zinsniveau und in der Folge einem Abflauen der Immobilienpreise. Die höhere Anzahl der Insolvenzen hat diese Vermutung zunächst bestätigt und mitunter bestand die Erwartung, dass die „Immobilienblase“ gänzlich platzen könnte.

Davon ist mittlerweile nichts mehr zu merken. Anstatt eines rasanten Preisverfalls stehen Käufer wieder Steigerungen gegenüber. 

Wer sich den Traum von der eigenen Immobilie erfüllen möchte, sollte daher nicht zu zögerlich handeln. Steht das benötigte Eigenkapital bereit, könnte jetzt ein guter Zeitpunkt gekommen sein, um noch relativ günstig das Haus oder die Wohnung zu finanzieren. Eine kurze Sollzinsbindung hierbei als gute Option, um zukünftig von sinkenden Bauzinsen zu profitieren und gleichzeitig die Finanzierung abzuschließen, bevor die Immobilienpreise wieder deutlich ansteigen.

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Über den Autor

Sebastian Jacobitz

Sebastian Jacobitz Baustelle

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